Welspun:

Nachhaltig im Objektbereich


Balingen/Mumbai. Verkaufsleiter Matthias Fuchs zeigte sich begeistert über den Erfolg des indischen Textilkonzerns Welspun India auf der Frankfurter Heimtextil. "Welspun hat sich 2018 in Europa neu organisiert, um den europäischen Markt besser bedienen zu können." Die Messe hat dafür weitere Grundlagen gelegt.

Welspun India ist nach eigenen Angaben eines der weltweit größten Textilunternehmen mit der Konzentration auf Heimtextilien. In Frankfurt stellte es zusammen mit der englischen Marke Christy aus, die seit 2006 zum Konzern gehört. Henry Christy war 1850 der Erfinder des ersten maschinell hergestellten Handtuchs und Gründer der Marke Christy.

In diesem Jahr stellte das Unternehmen in Halle 12 aus. Matthias Fuchs, seit 2017 bei Welspun verantwortlich für den deutschsprachigen Markt und angrenzende Länder, bezeichnete die Frequenz auf dem Stand als sehr erfreulich. Besondes starke Tage waren Mittwoch und Donnerstag. "Der Freitag bleibt zu hinterfragen aufgrund der Abwanderung auf die Domotex oder einer generellen Abreise insbesondere der internationalen Gäste", schränkt Fuchs ein. Dennoch war man zufrieden mit der Frequenz, sowohl was Bestandskunden als auch Neukontakte betrifft. Dem Unternehmen ist es auf der Messe gelungen, eine Reihe von Abschlüssen mit Neukunden zu erzielen. Für Welspun ist die Heimtextil nach wie vor die mit Abstand wichtigste internationale Messe für Heimtextilien, auch wenn auf der Messe insgesamt weniger Innovationen gezeigt wurden als in den Vorjahren, so Fuchs.

Welspun ging diesbezüglich mit gutem Beispiel voran, denn auf dem Messestand konnten die Besucher einige Neuheiten bewundern. Im Bereich Private Label, der von Welspun selbst abgedeckt wird, zeigte man beispielsweise einige nachhaltige Produkte. "GOTS und BCI-Baumwolle sind mittlerweile Standard", erkennt der Verkaufsleiter. Viele Kunden aus dem Private-Label-Sektor würden sich allmählich von Produkten aus konventionellem Baumwollanbau verabschieden und wollen in zwei bis drei Jahren komplett auf nachhaltige Baumwolle wechseln. "Trendsetter sind auch die internationalen Discounter", stellt Fuchs fest. Welspun reagiert auf diesen Trend mit Handtücher aus recyceltem PET oder recycelter Baumwolle, sogenannten Refibra-Fasern.

Im Bereich Wellness zeigte Welspun Handtücher, die länger frisch bleiben dank besonderer Ausrüstungsverfahren - entweder mit Kohlefasern oder mit Kupfer. Bei Charcoal verwendet das Unternehmen einen Mix aus Baumwolle- und Polyesterfasern, in die Kohlebestandteile eingearbeitet sind. Sie halten das Textil länger frisch und wirken unangenehmen Gerüchen entgegen. Charcoal ist laut Fuchs geeignet für Handtücher, Bettwäsche, Bettwaren und Badematten. Bei der Kupfervariante werden Baumwoll-Tüchern oder Bettwäsche-Artikeln im Produktionszyklus Kupferelemente zugefügt. Welspun baut in diesem Zusammenhang auf die Erfahrungen der Kosmetik-Industrie, die Kupfer wegen der positiven Wirkung auf die Haut immer häufiger in ihren Produkten verwendet.

Eine absolute Neuheit stellte das Unternehmen mit Goodrest-Bettwäsche aus zertifizierter GOTS-Baumwolle vor. Produkte aus Bio-Baumwolle neigten dazu, leichter zu knittern, erzählte Fuchs. Um Textilien dennoch als "bügelleicht" ausweisen zu können, werden deshalb häufig chemische Behandlungen der Textilien vorgenommen - was dem Ansatz von GOTS widerspricht. Welspun hat nun einen Weg gefunden, easy-care-Bettwäsche durch einen rein mechanischen Prozess herzustellen. Das Unternehmen hat sich dieses Verfahren patentieren lassen. Fuchs: "Die Goodrest-Bettwäsche knittert merklich weniger." Dieser Effekt soll über die gesamte Nutzungszeit erhalten bleiben. Goodrest-Bettwäsche gibt es in den Qualitäten Renforcé, Perkal und Satin.

Bei Christy legte man den Fokus in Frankfurt auf Bettwäsche und Frottier. Die Marke ist international aufgestellt und wird in Großbritannien, Kontinentaleuropa, den USA, Japan, Australien und dem Mittleren Osten erfolgreich vertrieben. Verwendung findet ägyptische Baumwolle, weiche türkische Baumwolle oder Welspuns Hohlgarntechnologie "HygroCotton".

Neu ist ein Programm für den Objektbereich mit Frottierwaren und Bettwäsche, entwickelt für den täglichen Einsatz in Hotels, schlicht und elegant designed. Im Bereich der Bettwäsche für Hotels zeigt die Marke schöne Drucke auf Satingeweben, Jaquards und elegant kombinierte Überwürfe und Zierkissen. Fuchs ist angesichts der neuen Kollektion überzeugt: "Mit Christy wird auch in Zukunft zu rechnen sein, insbesondere auch auf dem deutschen Markt."
aus Haustex 02/19 (Wirtschaft)