Horst Schäfer:

Mit dem Konfigurator zur passenden Daunendecke


Eching. Mit Sorge betrachtet Karl Lamprechtinger, Geschäftsführer des Daunen-Spezialisten Horst Schäfer, die aktuelle Marktlage für Daunen und Federn.

Das Grundproblem ist laut Lamprechtinger, dass die Nachfrage nach Daunen und Federn steigt, Zuchtgänse und -enten weltweit aber immer weniger werden. Hinzu kommt, dass die Modebranche mit ihren Daunenjacken weniger preissensibel ist als die Bettwarenbranche. Zum einen verarbeitet sie in einer Jacke häufig deutlich weniger Federn und Daunen als in einer Bettdecke vorhanden sind. Zum anderen spielt die Daunenfüllung in einer hochpreisigen Jacke einen geringeren Kostenfaktor als in einer Bettdecke, die preislich günstiger ist. Die Bekleidungshersteller sind daher eher bereit, hohe Abnahmepreise für Daunen zu zahlen.

"Die Preissteigerungen sind für unsere Branche nicht einfach", bedauert der Geschäftsführer. Der Grund: Es sei aufgrund der Marktlage einfach nicht möglich, die Preiserhöhungen 1:1 an den Endverbraucher weiter zu geben. Das mache der Handel nicht mit. Horst Schäfer hat sich glücklicherweise rechtzeitig relativ preisgünstige Partien von Daunen und Federn beschafft, sodass dadurch die Preissteigerungen für das Unternehmen nicht so dramatisch sind wie für manch anderen Anbieter.

Horst Schäfer ist traditionell ein Anbieter von loser Ware, der inzwischen auch konfektionierte Bettwaren anbietet und vollstufig aufgestellt ist. "Aber in der konfektionierten Ware befindet sich ausschließlich das, was wir auch als lose Ware verkaufen", betont Lamprechtinger. Die Fertigprodukte sind 100 Prozent made in Germany und werden nur auftragsbezogen hergestellt. Die Lieferung erfolge nach ein bis zwei Wochen, erzählt der Geschäftsführer.

Im vergangenen Jahr stellte das Unternehmen erstmals einen Daunendecken-Konfigurator vor, der nur für die Handelspartner vorbehalten ist. Zu erreichen ist er unter der Adresse portal.zudecken.de. In diesem Jahr wurde der Konfigurator um das Kissen-Sortiment erweitert. Mit nur wenigen Klicks kann der Händler nun die passende Wunschdecke oder das Wunschkissen für seine Kunden finden. Er muss nur die gewünschte Preislage und Größe sowie den gewünschten Wärme- und Härtegrad eingeben. Einfacher geht es kaum. Dennoch könnte sich Geschäftsführer Lamprechtinger eine stärkere Nutzung dieses Konfigurators durchaus vorstellen.

Mit der neuen Messe-Konzeption muss sich Lamprechtinger noch anfreunden. Seine Befürchtung ist, dass die Halle 11 darunter leiden könnte, dass Besucher, die nur einen Tag für die Messe veranschlagen, die Bettwäsche-Halle 12 vorziehen und die 11 dann außen vor lassen. "Ein Produktmix wie zuletzt in der Halle 8 wäre besser gewesen", bedauert der Daunenexperte.
aus Haustex 02/19 (Wirtschaft)