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Camira Fabrics GmbH
Abigail Bomford - seit 2016 als Creative Director bei Camira für die Bereiche Produktdesign, technische Entwicklung und Marketing verantwortlich - zum Entstehungsprozess der Stoffe im Risom-Design.
BTH Heimtex: Wie kam es dazu, die Stoffe von Jens Risom wieder aufleben zu lassen?
Abigail Bomford: Wir haben eine Einführung von Form Portfolios erhalten, dem dänischen Unternehmen, welches das Risom-Vermächtnis verwaltet, und hatten dann die Möglichkeit, in den Textilbestand von Jens Risom Design einzutauchen und mehr über seine Arbeitsweise, Methoden und Designprinzipien zu erfahren. Wir haben schnell erkannt, wie sehr wir in unserer Denkweise miteinander verbunden sind: Wie wir, betrachtete er Kreativität und Herstellungsprozess nicht als eigenständige Prozesse, sondern als untrennbar miteinander verbunden.
Seine Textildesigns waren das Element, das die Möbel der Mid-Century-Moderne zum Leben erweckte. Sein Werk hat sich bewährt und ist nun Teil der modernen Designsprache. Es ist eine absolute Ehre, als erstes Unternehmen die Textilien von Jens Risom wieder aufleben zu lassen.
BTH Heimtex: Was ist charakteristisch für seine Handschrift?
Bomford: Als Jens Risom 1939 in die USA zog, waren seine Konzepte eine absolute Neuheit für das Land. Seine Entwürfe waren viel zeitgemäßer und verschoben die Grenzen der altmodischen Konzepte, die amerikanische Innenarchitekten bisher bevorzugten. Risom entwarf Möbel, die elegant und funktional zugleich waren. Dabei war er von den Textilien, die für seine Stücke verwendet wurden, absolut begeistert. Er mochte Textur, Farbe und Gegensätze - sei es das Verhältnis von Möbelstücken und Materialien zueinander oder der Kontrast von Holz und Stoff auf einem Stuhl. Alle Elemente mussten zusammenwirken. Seine unkomplizierte Denkweise zeigte sich in dem, was er produzierte - Komfort ist unerlässlich für gutes Design.
BTH Heimtex: Das Design einer Ikone wie Jens Risom neu herauszubringen, ist sicherlich eine vielschichtige Aufgabe. Wollten Sie möglichst nahe am Original bleiben oder die Entwürfe aus den 1960er Jahren in die Farb- und Designwelt von heute transferieren?
Bomford: Für Zap und Armadillo hat sich unsere Senior Designerin Ruth Greenup mit der Konstruktion, den Garnen und Farben der Originaltextilien auseinandergesetzt, um ihre Essenz zu erhalten und diese nach heutigen Fertigungsstandards produzieren zu können. Es war uns wichtig, den Charakter der Originalstoffe in Bezug auf Ästhetik und Webart einzufangen. Außerdem haben wir den Stil auf den neuesten Stand gebracht, indem wir die Stoffe mit einer Vielzahl von modernen Farbtönen versehen haben. Die Gewebe wurden neu konzipiert und konstruiert, um den modernen Standards hinsichtlich Brandfestigkeit, Abrieb und Lichtbeständigkeit zu entsprechen. Um die Performance zu verbessern und den ökologischen Fußabdruck zu verringern, wurden die Zusammensetzungen gegenüber den Originalen geändert, indem ein Großteil des Nylons durch Wolle ersetzt wurde. Die Neuinterpretation für den gewerblichen Interior-Bereich von heute bedeutete, einige der Originalfarben beizubehalten und gleichzeitig zusätzliche Farbtöne für die Designs zu verfeinern und einzuführen.
BTH Heimtex: Welche Rolle spielt das Thema Nachhaltigkeit für Ihre Arbeit?
Bomford: Nachhaltigkeit steht bei allem, was wir tun, an erster Stelle. Es geht um den Kern dessen, was wir sind, und um unser Vermächtnis. Das wollen wir auch in unseren Produkten, den verwendeten Materialien und unserer Kompetenz, Garne und Textilien herzustellen, widerspiegeln.
Camira hat eine völlig neue Kategorie an Materialien entwickelt, die aus den besten und cleversten erneuerbaren Ressourcen entstehen, etwa Bastfasern aus den Stielen von Erntepflanzen oder reine Schurwolle. Wir haben eine große Auswahl an Wollstoffen und anderen Materialien wie Seide, Flachs, Hanf und Brennnessel. Unsere nachhaltige Textilexpertise reicht vom Bauernhof bis zum Gewebe. Indem wir gemeinsam mit den Bauern am gesamten Produktionsprozess arbeiten, sind wir an jedem Schritt beteiligt. aus BTH Heimtex 06/19 (Wirtschaft)
"Komfort ist unerlässlich für gutes Design"
Abigail Bomford - seit 2016 als Creative Director bei Camira für die Bereiche Produktdesign, technische Entwicklung und Marketing verantwortlich - zum Entstehungsprozess der Stoffe im Risom-Design.
BTH Heimtex: Wie kam es dazu, die Stoffe von Jens Risom wieder aufleben zu lassen?
Abigail Bomford: Wir haben eine Einführung von Form Portfolios erhalten, dem dänischen Unternehmen, welches das Risom-Vermächtnis verwaltet, und hatten dann die Möglichkeit, in den Textilbestand von Jens Risom Design einzutauchen und mehr über seine Arbeitsweise, Methoden und Designprinzipien zu erfahren. Wir haben schnell erkannt, wie sehr wir in unserer Denkweise miteinander verbunden sind: Wie wir, betrachtete er Kreativität und Herstellungsprozess nicht als eigenständige Prozesse, sondern als untrennbar miteinander verbunden.
Seine Textildesigns waren das Element, das die Möbel der Mid-Century-Moderne zum Leben erweckte. Sein Werk hat sich bewährt und ist nun Teil der modernen Designsprache. Es ist eine absolute Ehre, als erstes Unternehmen die Textilien von Jens Risom wieder aufleben zu lassen.
BTH Heimtex: Was ist charakteristisch für seine Handschrift?
Bomford: Als Jens Risom 1939 in die USA zog, waren seine Konzepte eine absolute Neuheit für das Land. Seine Entwürfe waren viel zeitgemäßer und verschoben die Grenzen der altmodischen Konzepte, die amerikanische Innenarchitekten bisher bevorzugten. Risom entwarf Möbel, die elegant und funktional zugleich waren. Dabei war er von den Textilien, die für seine Stücke verwendet wurden, absolut begeistert. Er mochte Textur, Farbe und Gegensätze - sei es das Verhältnis von Möbelstücken und Materialien zueinander oder der Kontrast von Holz und Stoff auf einem Stuhl. Alle Elemente mussten zusammenwirken. Seine unkomplizierte Denkweise zeigte sich in dem, was er produzierte - Komfort ist unerlässlich für gutes Design.
BTH Heimtex: Das Design einer Ikone wie Jens Risom neu herauszubringen, ist sicherlich eine vielschichtige Aufgabe. Wollten Sie möglichst nahe am Original bleiben oder die Entwürfe aus den 1960er Jahren in die Farb- und Designwelt von heute transferieren?
Bomford: Für Zap und Armadillo hat sich unsere Senior Designerin Ruth Greenup mit der Konstruktion, den Garnen und Farben der Originaltextilien auseinandergesetzt, um ihre Essenz zu erhalten und diese nach heutigen Fertigungsstandards produzieren zu können. Es war uns wichtig, den Charakter der Originalstoffe in Bezug auf Ästhetik und Webart einzufangen. Außerdem haben wir den Stil auf den neuesten Stand gebracht, indem wir die Stoffe mit einer Vielzahl von modernen Farbtönen versehen haben. Die Gewebe wurden neu konzipiert und konstruiert, um den modernen Standards hinsichtlich Brandfestigkeit, Abrieb und Lichtbeständigkeit zu entsprechen. Um die Performance zu verbessern und den ökologischen Fußabdruck zu verringern, wurden die Zusammensetzungen gegenüber den Originalen geändert, indem ein Großteil des Nylons durch Wolle ersetzt wurde. Die Neuinterpretation für den gewerblichen Interior-Bereich von heute bedeutete, einige der Originalfarben beizubehalten und gleichzeitig zusätzliche Farbtöne für die Designs zu verfeinern und einzuführen.
BTH Heimtex: Welche Rolle spielt das Thema Nachhaltigkeit für Ihre Arbeit?
Bomford: Nachhaltigkeit steht bei allem, was wir tun, an erster Stelle. Es geht um den Kern dessen, was wir sind, und um unser Vermächtnis. Das wollen wir auch in unseren Produkten, den verwendeten Materialien und unserer Kompetenz, Garne und Textilien herzustellen, widerspiegeln.
Camira hat eine völlig neue Kategorie an Materialien entwickelt, die aus den besten und cleversten erneuerbaren Ressourcen entstehen, etwa Bastfasern aus den Stielen von Erntepflanzen oder reine Schurwolle. Wir haben eine große Auswahl an Wollstoffen und anderen Materialien wie Seide, Flachs, Hanf und Brennnessel. Unsere nachhaltige Textilexpertise reicht vom Bauernhof bis zum Gewebe. Indem wir gemeinsam mit den Bauern am gesamten Produktionsprozess arbeiten, sind wir an jedem Schritt beteiligt. aus BTH Heimtex 06/19 (Wirtschaft)