Jan Kath

Geplanter Zufall aus Wolle, Seide und Brennesselfasern


Das scheinbar Zufällige, lustvoll Anarchische" macht laut Jan Kath den Reiz seiner Kollektion Lost Weave aus: Die Grundmuster sind nur angedeutet und werden von einzelnen andersfarbigen Knoten durchsetzt. Die Teppiche verbinden unterschiedliche Materialien und wirken wie nach dem Zufallsprinzip geknüpft. Doch der Schein trügt: Jeder Knoten von Lost Weave ist genau geplant. Hier hat sich Jan Kath von den marokkanischen "Boucherouite"-Teppichen inspirieren lassen, die Frauen in Heimarbeit für den Eigenbedarf herstellten. Als die Wolle knapp wurde, griff man stattdessen auf zerschnittene Altkleider, Tücher oder sogar Plastikstreifen zurück.

Die Reihe Lost Weave wird in Nepal handgeknüpft - allerdings nicht aus Altkleiderstreifen, sondern aus hochwertiger handversponnener tibetischer Hochlandwolle, chinesischer Seide und Brennesselfasern. Die Designs lehnen sich an echte alte Boucherouite an, die aus der Sammlung des Marokko-Experten Gebhart Blazek stammen.•
aus Carpet! 03/19 (Sortiment)