Volkswagen

Der erste digitalisierte Bulli nimmt Fahrt auf


Volkswagen Nutzfahrzeuge vernetzt den Bulli 6.1 stärker denn je mit der Welt. Die komplett neu gestaltete Instrumententafel wird erstmals mit volldigitalen Instrumenten angeboten: dem "Digital Cockpit". Auf derselben Sichtachse schließen sich die Systeme des "Modularen Infotainmentbaukastens" an. Das "Digital Cockpit" und das jeweilige Infotainmentsystem bilden zusammen eine neue digitale Architektur. Alle Infotainmentsysteme sind mit einer Online-Connectivity-Unit (OCU) verbunden. Hier integriert: eine eSIM.

Die OCU bildet die Schnittstellen zu einem neuen Spektrum online-basierter Funktionen und Dienstleistungen - gebündelt unter "We Connect" und "We Connect Plus". Für Unternehmen steht "We Connect Fleet" als Fuhrpark-Management-System zur Verfügung. Darüber hinaus gilt: Die Online-Anbindung ermöglicht generell den Einsatz völlig neuer Technologien im Bulli 6.1 - etwa eine natürliche Sprachsteuerung: "Hey Volkswagen" reicht, schon hört der T6.1 zu. Beispiel Navigation: Statt per Display-Tastatur ein Ziel einzugeben, muss nun lediglich ein Wunsch wie "Ich möchte nach Amsterdam zum Rijksmuseum" geäußert werden. Der Bulli 6.1 erschließt mit der natürlichen Sprachsteuerung eine wichtige neue intuitive Ebene der Bedienung.

Die neue Instrumententafel folgt nicht nur den Anforderungen der Digitalisierung, sondern ebenso den Ansprüchen an eine hohe Alltagstauglichkeit. Deshalb wurde die Instrumententafel mit einem zusätzlichen Ablagefach vor dem Fahrer sowie einem nun größeren, offenen Staufach und einer zusätzlichen Ablage vor dem Beifahrer ausgestattet. Neu sind zudem die Becherhalter im Bereich der A-Säulen sowie eine größere Ablage für das Smartphone mit optional induktiver Schnittstelle zum Laden. Ebenfalls neu konzipiert wurden die Lenkräder. So gibt es im neuen Multifunktionslenkrad fortan die Taste "View". Über sie kann der Fahrer mit nur einem Klick zwischen den verschiedenen Display-Konfigurationen des "Digital Cockpit" wechseln.

Der Bulli 6.1 lenkt elektromechanisch

Erstmals kommt im T6.1 eine elektromechanische Servolenkung zum Einsatz. Sie hat zwei Vorteile: Anders als das abgelöste hydraulische System ist die neue Lenkung bedarfsgerecht ansteuerbar und reduziert damit den Kraftstoffverbrauch. Gleichzeitig öffnet sie durch die Ansteuerbarkeit den Zugang zu zahlreichen neuen Assistenzsystemen, zum Beispiel das Spurhaltesystem "Lane Assist". Es registriert via Kamera markierte Fahrbahnbegrenzungen und unterstützt den Fahrer beim Halten der Spur. Zudem vereinfacht der "Park Assist" das Ein- und Ausparken. Wird er aktiviert, fädelt sich der Bulli 6.1 automatisch in die Parklücke ein und lenkt auch wieder heraus. Der Fahrer muss nur noch Gaspedal und Bremse bedienen und das Umfeld überwachen.

Alle Modelle der Baureihe sind prädestinierte Zugfahrzeuge mit bis zu 2.500 kg Anhängelast. Das Rangieren mit einem Anhänger vereinfacht im T6.1 jetzt der "Trailer Assist". Er nimmt dem Fahrer das Umdenken ab, dass er beim Rückwärtsrangieren mit einem Gespann das Lenkrad nach links einschlagen muss, damit der Anhänger nach rechts einlenkt. Per Drehknopf der elektrischen Außenspiegeleinstellung - der hier zum Joystick wird - und einer Anzeige im Cockpit stellt der Fahrer einfach den Winkel ein, mit dem der Trailer zurückgesetzt werden soll. Das Lenken übernimmt danach der Bulli 6.1.

Die elektromechanische Servolenkung ist direkter übersetzt als die Lenksysteme in den Vorgängermodellen. Und das macht den Bulli 6.1 spürbar agiler und präziser. Um das Potenzial des neuen Lenksystems in Verbindung mit der neuen rollwiderstandsoptimierten Reifenpalette bestmöglich zu nutzen, wurde die Abstimmung der konventionellen und der geregelten Fahrwerke weiter in Richtung Fahrkomfort und Fahrdynamik optimiert. Mit der Einführung der Fahrwerksregelung DCC der zweiten Generation haben sich die Abstimmmöglichkeiten erweitert; der Fahrer kann dabei nun über die Fahrprofilauswahl die gewünschte Dämpfung mit einem Schieberegler nahezu stufenlos einstellen.

Der Bulli 6.1 "sieht" sein Umfeld

Ergänzt wird das Spektrum der neuen Systeme durch eine Verkehrszeichenerkennung. Damit zudem beim manuellen Rangieren alles klappt, wurde aus dem Crafter der Flankenschutz für den T6.1 adaptiert. Er reduziert mittels Ultraschallsensoren das Risiko von Beschädigungen. Vor Unfällen beim Zurücksetzen schützt der Ausparkassistent: Das System warnt, falls sich seitlich hinter dem Wagen Fahrzeuge jeglicher Art, Fußgänger oder Fahrradfahrer nähern. Sollte der Fahrer nicht reagieren, wird das System via Bremseingriff selbst aktiv.

Für Vortrieb sorgen Dieselmotoren. Die effizienten Turbodiesel-Direkteinspritzer (TDI) wird es in den Leistungsstufen 66 kW / 90 PS, 81 kW / 110 PS, 110 kW / 150 PS und 146 KW / 199 PS geben. Ab 150 PS können die TDI mit dem Allradantrieb 4Motion kombiniert werden. Alle Bulli 6.1 TDI erfüllen die neueste Abgasnorm Euro 6d Temp-EAVP.

Die Version Transporter 6.1 ist der Van für die Familie und das Business. Handwerker und Unternehmen jeglicher Art finden mit dem als Kastenwagen, Kombi, Pritschenwagen (Einzel- und Doppelkabine) und Fahrgestell (ebenfalls Einzel- und Doppelkabine) angebotenen Transporter maßgeschneiderte Lösungen - hier stehen die zwei Radstände von 3.000 und 3.400 mm zur Wahl. Die Serienausstattung wird durch elektrische Fensterheber, eine Zentralverriegelung, elektrisch verstell- und beheizbare Außenspiegel, neue H7-Scheinwerfer, Innenleuchten in energieeffizienter LED-Technik und das Radiosystem "Composition Audio" inklusive Bluetooth-Freisprecheinrichtung und USB-, SD- sowie iPod/iPhone-Schnittstelle ergänzt.

Völlig neue Features hat Volkswagen Nutzfahrzeuge für den Arbeitsalltag entwickelt. Dazu gehören eine 230-V-Steckdose am Fahrersitz und ein abschließbares Fach in der Doppelsitzbank auf der Beifahrerseite. Neu konzipiert wurde zudem eine Lademöglichkeit für besonders langes Transportgut: Es kann nun bis unter die Beifahrerdoppelsitzbank geschoben werden (Unterladefunktion). Dadurch steigt die maximale Laderaumlänge von 2.450 mm auf 2.800 mm respektive von 2.900 auf 3.300 mm (verlängerter Radstand). Serienmäßig ist der Transporter darüber hinaus mit einer separaten Laderaumschließung ausgestattet (für Fahrzeuge mit Trennwand).
aus FussbodenTechnik 06/19 (Sortiment)