Parkett persönlich – Klaus Bauer

Der tägliche Espresso – ein Muss

Klaus Bauer, Inhaber Bauer GmbH & Co. 97786 Motten-Kothen

Klaus Bauer ist Parkettlegermeister, Restaurator, Sachverständiger, Fachbuchautor und Betriebswirt im Handwerk in einer Person. Sein vielfach ausgezeichneter Fachbetrieb in der fränkischen Rhön ist branchenübergreifend für beispielhafte Ideen und Aktionen bekannt. Der 52-Jährige ist verheiratet und Vater von zwei Kindern - Felix (21) und Anne (18). Mit seinem Sohn, der bei einem Kollegenbetrieb Parkettleger gelernt hat, ist bereits die dritte Generation in dem Familienunternehmen aktiv.

Ich bin Parkettleger, weil...

mir das Arbeiten mit Holz Spaß macht und der Kreativität dabei keine Grenzen gesetzt sind. Schon als Kind habe ich in der Wagner-Werkstatt zusammen mit meinem Opa die unterschiedlichsten Dinge aus Holz gebaut.

Freundschaften in der Branche sind...

mir sehr wichtig. Die Parkettleger sind eine große Familie. Hier gilt es, zusammenzuhalten und gesteckte Ziele - beispielsweise die Wiedereinführung der Meisterpflicht - zu erreichen. Auch sehr enge Freundschaften sind entstanden, die uns seit über 15 Jahren mit gemeinsamen Treffen über verlängerte Wochenenden verbinden.

Parkett ist für mich besonders...

emotional. Eichen-Holz ist oft mehrere hundert Jahre alt, bevor es geschlagen und zu Parkett verarbeitet wird. Es wurde in einer ganz anderen Zeit "geboren", hat Kriege überstanden und "erzählt" im Jahrringaufbau und in den Strukturen von "seinem Leben".

Am meisten gelernt habe ich von...

den eigenen Fehlern und den Fehlern anderer. Durch die Erfahrungen, die ich in meinem Berufsleben gemacht habe, entwickelt man im Laufe der Zeit ein Gespür für Konstruktionen und Produkte, aber auch für Menschen. Das kann man so nirgendwo sonst lernen.

Mir kommen die besten Ideen...

in der Natur. Egal, ob bei uns in den schönen Wäldern der Rhön, beim Wandern in den Bergen, oder beim Relaxen am See. Hier ist der Kopf frei und man kann die Gedanken schweifen lassen.

Worauf könnten Sie verzichten?

Auf muffelige, schlecht gelaunte Menschen, die in allem nur das Negative sehen. Sie suchen nicht nach Lösungen, sondern nach Problemen - und man glaubt es kaum, sie finden auch immer welche.

Worauf könnten Sie nicht verzichten?

Auf meinen täglichen Espresso. 7 g italienische Espressobohnen, frisch gemahlen, im Siebträger mit 15 kg getampert und anschließend mit 13 Bar Wasserdruck extrahiert. Die 25 Sekunden werden zur Ewigkeit... bis eine haselnussbraune Crema mit den berühmten "Tigerstreifen" die Tasse ziert. Der kulinarische Höhepunkt eines jeden Tages.

Mich freut...,

dass wir inzwischen viele junge Leute im Betrieb haben, die mit Spaß bei der Arbeit sind, super Ergebnisse bei der Gesellenprüfung haben und aktuell zwei der drei diesjährigen Kammersieger in Bayern in unserer Firma beschäftigt sind.

Mich macht wütend...,

dass dem Handwerk in der Gesellschaft heute die Anerkennung fehlt, das es verdient hätte. Viele Eltern meinen, dass aus ihren Kindern nur etwas wird, wenn sie studieren. Dabei werden die Interessen, Fähigkeiten und Neigungen der Kinder außer Acht gelassen. Handwerk kann so vieles geben: Kreativität, Stolz, Zufriedenheit und vieles mehr.

In zehn Jahren möchte ich...

gesund und vital unser erfolgreiches Unternehmen mit tollen und engagierten Mitarbeitern an die nächste Generation übergeben.

Ich träume davon...

eine Weltreise gemeinsam mit meiner Frau zu machen, unterschiedliche Kulturen kennenzulernen und ohne Zeitdruck dort zu verweilen, wo es uns gefällt.

Welches war der wichtigste Ratschlag, den Sie je bekommen haben?

Höre nicht auf das, was andere sagen, sondern gehe Deinen Weg. Lebe Dein Leben jetzt und hier und genieße jeden Tag, als ob es dein letzter ist.

Ihr Rat an den Branchennachwuchs?

Unser Handwerk hat so viele schöne Seiten, für die es lohnt, sich einzusetzen. Unterstützt die Arbeitskreise, die Innungen und den Bundesverband. Viele Aufgaben, von der Ausbildung, über Meisterkurse bis hin zu Sachverständigentätigkeiten etc., warten auf uns. Packt mit an und gestaltet die Zukunft mit! Ich freue mich auf Euch.
aus Parkett Magazin 06/19 (Personalien)