Pad Home Design Concept:

Knallige Themen, nachhaltig verpackt


Mertingen. Immer der Nase nach: Wer sich durch Halle 9 bewegte und sich fragte, woher der süßliche Popcorn-Duft kam, der musste sich einfach vom Geruch leiten lassen. Mit etwas Neugierde gelangte man dann in den Stand von Pad, dessen Eingang so versetzt gebaut war, dass man von draußen nicht sofort sah, was drinnen passierte - so schafft man Neugierde. Und da deutlich kommuniziert wurde, dass man herzlich willkommen sei, fanden reichlich Messebesucher den Weg ins Innere, das vom Pad-Team wie die Miniaturausgabe eines Hochregallagers gestaltet war - Gabelstapler inklusive, aber eben auch eine Popcornmaschine. Das kreative Unternehmen aus Mertigen ist für seine überraschenden Inszenierungen bekannt.

Vier Themen stellte Pad in Frankfurt in den Mittelpunkt seiner Präsentation: Knallige Flower-Power-Looks holen die 70er zurück, die Romantik-Linie spielt mit österlichen Motiven. Beachtowels in Neon-Optik überzeugen durch ihre Leichtigkeit, Outdoorkissen aus recyceltem Polypropylen durch ihre Wetterfestigkeit. Unter der Überschrift "just natural" setzt Pad nicht nur auf nachhaltige Baumwolle mit Oeko-Tex-Zertifizierung. Auch beim Thema Verpackung wird hier auf Plastik verzichtet - eine Banderole reicht. "Wenn das vom Markt angenommen wird, setzen wir das für die komplette Kollektion um", erklärte Pad-Gründer Michael Rossmann. Eine Kartonlösung für Kinderdecken weist den Weg - diese Verpackung kann dank ihrer attraktiven und kompakten Gestaltung für unterschiedliche Zwecke weiter verwendet werden.

Die Umsatzentwicklung bei Pad war auch 2019 positiv. "Wir hatten ein super Jahr", freute sich Rossmann, schränkte aber gleichzeitig ein: "Die Gewinne werden schmaler, weil von uns immer mehr Dienstleistung erwartet wird." Mit Blick auf den Endverbraucher will Rossmann an Themen wie Produktqualität oder Verpackungsgestaltung dranbleiben, denn auch beim Konsumenten finde ein Umdenken statt: "Ich brauche nicht viel, sondern das Richtige", fasst Rossmann es zuammen.

Eine Devise, die er auch auf die Messe beziehen könnte, wo er nach wie vor mit seinem Standplatz in der Halle 9 unzufrieden ist: "Wir haben treue Kunden, die kommen auch hierher. Aber in der Halle 9 habe ich nicht die gleiche Chance, mich als Marke zu präsentieren, wie in Halle 12", so Rossmann. "Ich hadere mit der Halle 9, weil sie als einzige eine Gemischtwarenhalle ist und nichts mit dem Konzept zu tun hat, das die Messe zu verkaufen versucht. Als Marke werden wir neben Billiganbietern, Badewannenrutschmatten und Tapeten schlicht nicht gesucht."
aus Haustex 02/20 (Wirtschaft)