Berg & Berg AB

Barth & Co: Einstieg bei Berg & Berg, Parkett-Neuheiten und gut 200 Designbeläge


Bei Barth & Co ging es um die Jahreswende hoch her: Der geschäftsführende Gesellschafter Stefan von Schreitter und Jan Söderberg, Gründer und Exportleiter des schwedischen Mehrschichtparkettherstellers Berg & Berg, der von Barth & Co exklusiv in der DACH-Region vertrieben wird, waren Mitte Dezember gerade gemeinsam auf Kundentour, als sie überraschend erfuhren, dass Eigentümer Bernt Ivarsson Insolvenz für Berg & Berg angemeldet hatte. Grund waren Unstimmigkeiten mit dem kommunalen Besitzer der Immobilie.

Sofort initiierte von Schreitter, der den Schweden seit langem freundschaftlich verbunden ist, ein Rettungsprogramm. Bis in den Januar zogen sich die Verhandlungen hin, am 13. Januar erfolgte schließlich die Unterschrift eines Investorenkonsortiums zur Übernahme im Rahmen eines Asset Deals - Berg & Berg war gerettet. Nicht eingeschlossen in die Transaktion ist das Sägewerk Eringsboda, weil die Kapazitäten des Lohnsägewerks Wesaborg ausreichen. Von den 69 Mitarbeitern in Kallinge werden 49 weiterbeschäftigt. Es habe keinerlei Produktionsunterbrechnungen gegeben, alle Liefer- und Preisvereinbarungen würden eingehalten, betonten die neuen Inhaber unmittelbar nach der Akquisition. "Wir haben ein schlüssiges Konzept zur langfristigen Fortführung und Weiterentwicklung der Produktion und Marke erarbeitet." Auch der eingeführte Name Berg & Berg bleibt bestehen. Schon auf der Domotex liefen die Geschäfte uneingeschränkt weiter.

Wichtiger Kern der neuen Anteilseigner ist das Führungsteam rund um Söderberg und Geschäftsführer Christian Jöhncke. Weiterhin maßgeblich beteiligt sind Barth & Co als Vertriebspartner für die Exportmärkte außerhalb Skandinaviens und Dr. Werner Knoblauch-Mayer, der seine profunde Erfahrung aus der deutschen Parkettindustrie einbringen wird. Hinzu kommen Hans Olof Mattson, ehemals Sprecher der südschwedischen Waldbesitzer bei Södra, sowie Roger Sellrup, langjähriger Chefbuchhalter von Berg & Berg, der nun als Controller wirkt.

Seine Kompetenz im Parkettbereich unterstrich Barth & Co auf der Domotex mit mehreren marktgerechten Kollektionen. "Wir bieten ein leistungsstarkes Portfolio mit insgesamt 80 Positionen ab Lager", betonte Sebastian Kruczek, geschäftsführender Gesellschafter des Importeurs und Dienstleisters. Während früher fast ausschließlich Container in der Strecke an den Großhandel geliefert wurden, verteilt sich das Geschäft inzwischen zu 50 % auf die Strecke und 50 % Kommissionsware. Im Mittelpunkt der Präsentation in Hannover standen die Premium-Landhausdiele Art XXL mit 4 mm Eiche-Deckschicht im Maxiformat 15 x 260 x 2.800 mm und die charakterstarke, rustikale Antique-Serie mit sieben Eiche-Landhausdielen in drei Formaten, gebürstet, natur oder weiß geölt und auch handgehobelt. Die Dream Island-Kollektion, ebenfalls lebhaft und markant im Ausdruck mit Rissen und Ästen, wartet mit der neuen, naturfarbenen Eiche-Oberfläche Lanta auf. Format: 4715 x 180 x 1.900 mm.

Als ein wichtiges Standbein haben sich für Barth & Co längst die Designbeläge unter der Dachmarke Bodencouture etabliert, weshalb das Angebot 2020 von 150 auf 200 Positionen vergrößert wird - "ein Vollsortiment vom Einstiegs- bis zum Profiprodukt." Noch ist das alles Vinyl, aber in Korschenbroich hat man registriert, dass sich der Markt in Richtung PVC-frei bewegt. "2021 werden wir auch dafür eine Lösung haben", kündigt Kruczek an.

Rund 400.000 m2 werden am Lager vorgehalten. Ab deutschem Zentrallager garantiert Barth & Co eine Lieferung innerhalb 24 Stunden. Generell versteht sich das Unternehmen als Dienstleister, der die Wünsche seiner Kunden in jeglicher Richtung erfüllt: "Wir bedienen diejenigen, die eine günstiges Importschiene suchen und nur Unterstützung in China vor Ort wollen, wickeln aber genauso die komplette Servicekette ab bis zur Lieferung einer Einer-Palette mit Hebebühne."
aus Parkett Magazin 02/20 (Wirtschaft)