Gerhard van Clewe GmbH & Co. KG

Van Clewe Textilveredelung fährt zweigleisig


Bei van Clewe Textilveredelung laufen die Vorbereitungen für den Digitaldruck auf unter anderem Sonnenschutztextilien. Zukünftig wird in Hamminkeln mit Pigmenttinten auf beliebige Substrate und bis zu einer Breite von 350 cm digital gedruckt. "Für Sonnenschutztextilien steht beim Digitaldruck die guten Lichtechtheiten der Pigmente im Vordergrund. Je nach Anforderungen gibt es eine Nachbehandlung, die von farbvertiefend und verbesserter Reibechtheit bis hin zu kratzbeständig reicht", erläutert Alexander Maibom aus dem Produktmanagement der Muttergesellschaft Gerhard van Clewe. "Wir erhoffen uns dadurch neue Marktchancen. Zudem sind die gestalterischen Möglichkeiten nahezu unbegrenzt."

Aktuell werden die Grundwaren bei van Clewe mittels Rundschablonendruck bedruckt. Diese Technologie sei weitestgehend ausgereizt und erreiche im Vergleich zum Digitaldruck eine höhere Produktionsgeschwindigkeit. Allerdings muss für jede Farbe eines Dessins eine separate Schablone angefertigt und eingelagert werden. "Zudem sind die Rüstzeiten durch den Schablonenwechsel länger als beim Digitaldruck. Daraus ergibt sich die Erkenntnis, Dessins mit vielen Farben bevorzugt auf der Digitaldruckmaschine zu drucken, ein- beziehungsweise zweifarbige Dessins auf der Rundschablonendruckmaschine", so Maibom.

Der Absolvent des Masterstudiengangs Textile Produkte ist überzeugt davon, dass dem Digitaldruck aufgrund seiner Vielseitigkeit und Flexibilität die Zukunft gehört. Bei van Clewe erhoffe man sich außerdem, Ausschüsse zu minimieren und so Ressourcen einzusparen: "Das bedeutet in diesem Fall Material, Zeit und Energie." Aber man dürfe auch die Anschaffungskosten einer Digitaldruckmaschine nicht vernachlässigen. "Zudem entwickeln sich der Maschinenbau und die Tinten immer weiter, sodass eine Anlage sich zügig amortisieren muss, um in naher Zukunft in eine neue digitale Technologie investieren zu können."
aus BTH Heimtex 05/20 (Wirtschaft)