Folge des Lockdowns

Oschmann Comfortbetten stellt Insolvenzantrag


Coburg. Das Coburger Unternehmen Oschmann Comfortbetten hat Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens in Eigenregie gestellt. Die mehrwöchige Corona-bedingte Schließung des stationären Möbeleinzelhandels führte zu einem erheblichen Umsatzeinbruch des Boxspring- und Polsterbettenherstellers, der 135 Mitarbeiter beschäftigt. Der Geschäftsbetrieb soll in den kommenden Wochen uneingeschränkt fortgeführt werden. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde Dr. Hubert Ampferl von der Kanzlei Dr. Beck & Partner bestellt.

Ampferl begründet die finanziellen Schwierigkeiten mit dem mehrwöchigen Wegfall des wichtigsten Vertriebskanals im Möbelhandel. Der dadurch entstandene Liquiditätsengpass konnte kurzfristig nicht anderweitig kompensiert werden. Das Unternehmen betreibt fünf Produktionsstandorte in Deutschland. 2018 wurde zudem ein neues Werk in Polen in Betrieb genommen. Von dort aus wird der SB/Mitnahmebereich bedient. Geschäftsführer des Unternehmens ist in der fünften Generation Stefan Oschmann. Löhne und Gehälter der Mitarbeiter sind bis Ende Juli 2020 über das Insolvenzgeld gesichert.

Gemeinsam mit dem vorläufigen Insolvenzverwalter werden jetzt die fortgeschrittenen Gespräche mit strategischen Partnern fortgeführt. Ziel ist es, die bereits eingeleitete Restrukturierung des Geschäftsbetriebs mit den Mitteln des Insolvenzrechts erfolgreich abzuschließen und Oschmann Comfortbetten damit nachhaltig zu sanieren. Nach der Lockerung der Corona-bedingten Einschränkungen und der damit verbundenen Öfnung der Möbelhäuser kann Oschmann aktuell eine gute Auftragslage vorweisen. Da die betrieblichen Strukturen des Unternehmens vollumfänglich intakt sind, können die Aufträge ohne insolvenzbedingte zeitliche Verzögerung bearbeitet werden, heißt es aus Coburg.
aus Haustex 06/20 (Wirtschaft)