Ikea Deutschland GmbH & Co. KG

Neueröffnungen: Ikea rückt verstärkt in Citylagen

Hofheim-Wallau. Der schwedische Möbelriese Ikea eröffnet im September und Oktober drei neue Standorte in Deutschland. Während in Karlsruhe das mittlerweile 54. Einrichtungshaus im Großformat entsteht, eröffnen im Berliner Raum die ersten so genannten Planungsstudios in direkter Innenstadtlage. Für die Hauptstadt gibt es weitere Pläne.

Der citynahe Standort in Karlsruhe verfügt über eine Verkaufsfläche von 18.000 Quadratmetern. Auf der Baustelle wird bis zur Eröffnung am 24. September noch an einigen Gewerken gearbeitet. "Aktuell stellen wir die Fassade und Außenanlagen fertig. Im Einrichtungshaus selbst werden unsere ,Musterzimmer eingerichtet und die Verkaufsregale nach und nach gefüllt", berichtet Einrichtungshauschef Tim Geitner. Nachhaltigkeit spiele eine große Rolle: "Wir rechnen damit, dass rund 15 Prozent der Besucher zu Fuß, mit dem Rad oder öffentlichen Verkehrsmitteln zu uns kommen", so Geitner. "Dabei setzen wir auf ein maßgeschneidertes Liefer- und Mobilitätskonzept mit Lastenfahrrädern und Lademöglichkeiten für E-Bikes und E-Autos.

Die Eröffnung findet unter Corona-Bedigungen statt, und das bedeutet: Der Zutritt zum Einrichtungshaus wird so gesteuert, dass sich maximal eine Person pro 15 Quadratmeter Verkaufsfläche im Einrichtungshaus aufhält, also deutlich unter 1.000 Besucher gleichzeitig. Auf diese Weise lasse sich ein Sicherheitsabstand von mindestens 1,5 Metern in allen Bereichen gewährleisten, betont Geitner. Damit die ersten Eröffnungstage möglichst zurückhaltend genutzt werden, wird es Informationen und praktische Tipps rund um das neue Einrichtungshaus auf dessen Website geben. "Damit möchten wir möglichst vielen Menschen die Möglichkeit bieten, die Eröffnung auch digital zu erleben."

Ein ganz anders Konzept verfolgen die Schweden in Pankow und Potsdam: Dort eröffnet Ikea so genannte Planungsstudios. "In Deutschland folgen wir damit unserer neuen Expansionsstrategie, den Fokus zukünftig auf Metropolregionen und Innenstädte zu legen", sagt Dennis Balslev, Geschäftsführer von Ikea Deutschland. "Wir freuen uns sehr, unseren Kunden im Berliner Raum genau dort zu begegnen, wo sie sich bewegen."

In den Studios beraten Mitarbeiter bei komplexen Planungen, etwa Küchen oder Modularsysteme wie Kleiderschränke, und entwickeln gemeinsam mit den Kunden Lösungen, um deren Einrichtungsideen umzusetzen. Der Kunde nimmt seine Ware nicht mehr direkt mit nach Hause, sondern kann sie per Lieferung bestellen oder in einem der Einrichtungshäuser abholen. "Wir sehen, dass sich Kundenverhalten und -bedürfnisse gewandelt haben. Immer mehr Menschen ziehen in die Städte, immer weniger Menschen besitzen ein Auto", so Balslev. "In Pankow und Potsdam eröffnen wir Konzepte, die sich perfekt in den innerstädtischen Raum einfügen und zu Fuß oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar sind." Berlin ist eine von rund 40 Metropolen weltweit, in denen neue Ikea-Konzepte entstehen.

Der Standort in Pankow verfügt über rund 500 Quadratmeter Verkaufsfläche. Hier werden ausgewählte Teile der Sortimentsbereiche Küche, Kleiderschrank und Home smart gezeigt. Im Potsdamer Louisenforum eröffnet das Planungsstudio auf rund 1.600 Quadratmetern Verkaufsfläche. Auf zwei Stockwerken rücken Wohnzimmer, Küche, Schlafzimmer und Badezimmer in den Fokus. Der Planungs- und Beratungsservice wird in Pankow und Potsdam überwiegend mit Terminvergaben arbeiten.

Doch Ikea hat noch weitere Pläne für die Hauptstadt, die offenbar trotz der beiden neuen Studios und der bestehenden vier Einrichtungshäuser im Berliner Raum noch Potenzial bietet. "Derzeit sind wir auf Standortsuche für weitere spannende Formate", erläutert Balslev. In Berlin sieht er Potenzial für weitere drei bis fünf Planungsstudios sowie einen XS-Store in prominenter Lage.Bei dem XS-Store handelt es sich um ein kleines Einrichtungshaus in zentraler Lage mit rund 8.000 bis 10.000 Quadratmeter Verkaufsfläche, das nahezu das gesamte Sortiment zeigt, aber weder über Warenlager noch SB-Halle verfügt.
aus Haustex 09/20 (Wirtschaft)