Oeko-Tex

Grüne Zertifizierungen sind immer gefragter


Zürich/CH. Trotz der Herausforderungen durch die Corona-Pandemie verzeichnete die in der Schweiz ansässige Organisation Oeko-Tex positive Geschäftsergebnisse. Insgesamt 24.205 Label und Zertifikate konnte die Association im vergangenen Geschäftsjahr ausstellen, was einer Steigerung von 13 Prozent entspricht. Besonders im Fokus stand dabei das Label Made in Green by Oeko-Tex: hier konnte ein Wachstum von 115 Prozent verzeichnet werden.

Bereits seit 1992 steht Oeko-Tex für Transparenz entlang der Textil- und Leder-Produktionsketten. Ein effektiver Schutz der Verbraucher sowie die Sicherstellung von mehr Transparenz und Vertrauen bei allen Beteiligten ist der zentrale Anspruch von der Organisation. Wie essenziell dieses Thema aktuell ist, beweist der Jahresbericht der Schweizer Association. Über 16.000 Hersteller, Marken und Händler arbeiten derzeit in fast 100 Ländern mit Oeko-Tex zusammen. So stieg die Anzahl der ausgestellten Label und Zertifikate zwischen dem 1. Juli 2019 und dem 30. Juni 2020 von 21.454 auf 24.205.

Besonders das Label Made in Green by Oeko-Tex weist ein überdurchschnittliches Wachstum auf. Die Anzahl gültiger Label stieg im Geschäftsjahr 2019/2020 von 1.304 auf nun 2.808 an. Zudem können seit Januar 2020 auch Lederartikel mit dem Label ausgezeichnet werden. Auch die Anzahl der weiteren Zertifikate wie Standard 100 by Oeko-Tex verzeichnen seit ihrer Einführung Jahr für Jahr ein solides Wachstum. STeP by Oeko-Tex, das Zertifizierungssystem für Produktionsstätten der Textil- und Lederindustrie, steht für die Umsetzung umweltfreundlicher Produktionsprozesse, eine Verbesserung der Arbeitssicherheit und sozialverträgliche Arbeitsbedingungen. Durch einen Anstieg von 55 Prozent gibt es nun 475 gültige Zertifikate weltweit. Über 470.000 Menschen sind aktuell in STeP-zertifizierten Produktionsstätten beschäftigt.

Während der größten Herausforderung der letzten Jahrzehnte hat Oeko-Tex in der Corona-Krise alle Anstrengungen unternommen, um die Zertifizierungen weiterhin durchzuführen und so Unterbrechungen in den Lieferketten zu vermeiden. Erneuerungen bestehender Zertifikate wurden vorübergehend ohne Muster abgewickelt, um den Zertifikatsinhabern drei zusätzliche Monate Zeit zu geben, Muster für Tests zu sammeln. Um Menschen auf der ganzen Welt mit schadstoffsicheren Mund- und Nasenmasken zu versorgen, verzichtete die Oeko-Tex Association auf die Lizenzgebühr für die Zertifizierung von Masken. Zwischen April und Juni 2020 haben daher mehr als 50 Hersteller von Mund- und Nasenmasken die Zertifizierung nach Standard 100 by Oeko-Tex erhalten.

Um eine einheitliche und klare Botschaft zu vermitteln, hat die Oeko-Tex Association ihren Internetauftritt neu gestaltet, optimiert und im August 2019 erfolgreich gelauncht. So finden Unternehmen und Verbraucher auf der Website nun unter anderem den prominent platzierten Label-Check, ein Tool, mit dem Besucher die Gültigkeit aller Labels abfragen und die Herstellung Made in Green gelabelter Produkte transparent nachverfolgen können. Auf der verbesserten my Oeko-Tex Plattform können Oeko-Tex Kunden ihre Zertifizierungen zentral beantragen und verwalten.

Ebenso konnte Oeko-Tex die Präsenz in den sozialen Medien deutlich erhöhen. So hat das Schweizer Unternehmen für die zeitgemäße Kommunikation unter anderem einen eigenen WeChat-Kanal erfolgreich in China eingeführt und konnte auch auf seinen anderen Kanälen weitere Zuwächse verzeichnen.
aus Haustex 09/20 (Wirtschaft)