EuroComfort Group und Frankenstolz

Showrooms statt Messepräsenz

Bocholt/Mainaschaff. Schon vor der Absage der Kölner Möbelmesse und der Verschiebung der Heimtextil war klar, dass große Aussteller nicht kommen würden. Die EuroComfort Group und Frankenstolz wollen ihre Kunden nun in neuen Showrooms begrüßen - sowohl physisch als auch digital.

Die EuroComfort Group und die dazugehörigen Vertriebsgesellschaften Lück und Badenia Bettcomfort haben noch vor der Absage der imm Cologne angekündigt, weder auf der Möbelmesse noch auf der in den Mai verschobenen Heimtextil in Frankfurt teilzunehmen. Damit reagierte das inhabergeführte Unternehmen aus Bocholt auf die aktuelle Covid19-Lage, sicherte aber gleichzeitig zu, 2022 als Aussteller sowohl in Köln als auch in Frankfurt teilzunehmen, sofern dies die aktuelle Corona-Situation zulasse.

Die Entscheidungen beruhten auf der aktuell nicht abschätzbaren Virusverbreitung, den daraus resultierenden Maßnahmen und dem Schutz der eigenen Mitarbeiter, betont man im Unternehmen. Für die Kunden schafft die EuroComfort Group kurzfristig eine Alternative und investiert in einen Showroom auf 1.600 Quadratmetern, der Anfang 2021 in Bocholt eröffnen soll. Hier wird die komplette Kollektionsbreite der EuroComfort Group als Hausmesse präsentiert: Neben den Polstermöbeln, Boxspringbetten, Matratzen, Lattenrosten und Bettwaren aller Marken können die Kunden in einem virtuellen 360-Grad Rundgang die Welt der EuroComfort Group auch digital erleben.

"Wir sind uns der Verantwortung, die wir als einer der größten europäischen Hersteller von Bett- und Polstermöbeln und einer 43- jährigen Unternehmensgeschichte in unterschiedlichen Marktsegmenten haben, sehr bewusst", erklärt Thomas Bußkamp, CEO der EuroComfort Group. Die Absage der Messen falle nicht leicht, so Bußkamp, der aber gleichzeitig auf zahlreiche Kundenfeedbacks und die Erkenntnis verweist, dass viele Firmen zum Schutz der Mitarbeiter die Messen ohnehin nicht besucht hätten.

Zudem sei man selbst mit rund 6.300 Mitarbeitern an elf Produktionsstätten im In- und Ausland vertreten und habe dementsprechend eine Fürsorgepflicht. "Mit der Absage der Messebesuche ergreifen wir frühzeitig alle Maßnahmen, um Ansteckungen oder Lockdowns zu verhindern", so Bußkamp. "Für unsere Kunden und auch Partner schaffen wir in der Zwischenzeit mit dem neu geplanten Showroom als Hausmesse eine Alternative, um das gesamte Produktportfolio in unserer Heimat Bocholt auf 1.600 Quadratmetern als Wohn- und Schlaferlebnis in verschiedenen Designwelten zu präsentieren und auszutesten."

Gestaltung und Umsetzung der langfristig und nachhaltig konzipierten Räumlichkeiten werde der langjährige Partner und Messebauer Raum-Messe-Licht übernehmen. Geplant sind neben dem "Vor-Ort-Erlebnis" auch virtuelle Rundgänge, um ein hybrides, zeitgemäßes Konzept zu erschaffen. Bußkamp: "Trotz der Corona-Lage setzen wir ein positives Zeichen und halten ganz klar an unserer ganzheitlichen Unternehmensphilosophie fest, gemeinsam und vernetzt mit Mitarbeitern, Kunden und Partnern neue Wege in die Zukunft zu gehen."

Auch Frankenstolz sagt ab

Auch die Unternehmensgruppe Frankenstolz wird 2021 nicht an der auf Mai verschobenen Heimtextil beteiligen und wäre auch nicht zur imm Cologne gekommen. Stattdessen will sich das Unternehmen, das bereits im Herbst eine Hausmesse durchführte, mit einem virtuellen 3D-Showroom seinen Kunden präsentieren. Das teilte CEO Carl-Christoph Held mit. Die Absage betrifft die drei Unternehmen Centa Star, f.a.n. Frankenstolz und Heinrich Häussling.

"Die Messeteilnahmen unserer Unternehmen, insbesondere an der Heimtextil in Frankfurt, gehören zu unserer Firmengeschichte ebenso wie Made in Germany", erklärte Held. Die Entscheidung zur Absage sei daher auch bei Frankenstolz nicht leichtgefallen. "Wir bedauern diese Entwicklung sehr, sehen jedoch bedingt durch Covid-19 und die daraus resultierenden Auswirkungen ein Messeerlebnis in gewohnter Form als nicht umsetzbar."

Statt auf eine physische Präsenz setzt das Unternehmen auf einen 3D-Showroom, um seine Themenwelten und Neuheiten zu präsentieren. "So ermöglichen wir unseren Kunden, sich über die gesamten Neuheiten unserer Unternehmensgruppe zu informieren - virtuell - im Büro, im Home-Office, am POS oder von unterwegs", so Held. Über die Details zu dem 3D-Showroom will Frankenstolz Anfang 2021 informieren. Held: "Unsere Vertriebsleiter und das Außendienst-Team stehen unseren Kunden wie gewohnt für Beratungs- und Informationsgespräche zu den neuen Themen, Innovationen und Produkten für das Jahr 2021 zur Verfügung."
aus Haustex 12/20 (Wirtschaft)