HDH:

Holzindustrie trotzt Corona, wird aber pessimistischer


Per Ende Oktober 2020 schlug sich die Holzindustrie in der Corona-Krise in den meisten Teilsegmenten weiterhin gut; wie schon in den Vormonaten war das Geschäftsklima im Oktober deutlich besser (+12,5 Punkte) als im gesamten verarbeitenden Gewerbe (+1,6 Punkte), meldet der HDH, Hauptverband der Deutschen Holzindustrie. Als Grund nannte er insbesondere die intakte heimische Nachfrage, denn die Holzindustrie setzt 70% im Inland ab.

Insgesamt schätzten die Unternehmenslenker der Holzindustrie ihre wirtschaftliche Lage im Oktober den sechsten Monat in Folge positiv ein; der Wert lag bei +19,8 Punkten (September: +14,1Punkte). Die Erwartungen für die Folgemonate fielen mit +5,4 Punkten aber negativer als aus im Vormonat (+14,8Punkte). Zum Vergleich: Während des Lockdowns im April lag der HDH-Konjunktur-Wert bei -62,3 Punkten. Der durch die erste Pandemie-Welle im Frühjahr verursachte Einbruch wurde von der Branche somit weitgehend überwunden.

Trotz der guten Entwicklung war die Stimmungslage im Oktober in den einzelnen Segmenten uneinheitlich. Sägeindustrie (+45,3 Punkte), Holzwerkstoffindustrie (+57,9Punkte), baunaher Bereich (+74,5 Punkte) und insbesondere der Holzfertigbau (+ 90,6 Punkte) befanden ihre Situation als "sehr positiv". Dagegen beurteilte die Möbelindustrie ihr Geschäft verhalten (-4,1 Punkte), die Holzverpackungsindustrie deutlich negativ (-26,1 Punkte). Für die kommenden sechs Monate befürchten die meisten Teilbranchen allerdings vor dem Hintergrund der sich wieder verschärfenden Pandemie-Situation eine Verschlechterung der Lage. Ausnahme ist die Holzwerkstoffindustrie, die eine deutliche Verbesserung erwartet.
aus Parkett Magazin 01/21 (Wirtschaft)