EuroComfort Group, Bocholt

Neuer Showroom zeigt die ganze Breite des Sortiments

Mit der EuroComfort Group hat eine wahre Branchengröße ihren Sitz im Münsterland - international ausgerichtet und trotzdem dem Qualitätsanspruch Made in Germany verpflichtet. Betten, Matratzen und Bettwaren werden nun in einem neuen Showroom präsentiert, um auch in Corona-Zeiten möglichst nah am Kunden zu sein.

Die EuroComfort Group gehört zu den größten Produzenten Europas auf dem Gebiet der Bettausstattung und Polsterelemente. Zur Unternehmensgruppe gehören unter anderem die Unternehmen Badenia Bettcomfort, Lück, Brinkhaus, Abeil und Euroline. Der Ursprung der heutigen Gruppe ist die Firma Lück in Bocholt. Sie wurde 1976 als Produzent von Polsterkissen gegründet und 1995 an die schwedische Bonnier-Gruppe verkauft.

Der heutige Inhaber Thomas Bußkamp begann seine Karriere als Geschäftsführer bei Lück und führte das Unternehmen Stück um Stück auf seine heutige Erfolgsspur. 2014 wurde Bußkamp zum Hauptanteilseigner. Er übernahm schließlich im Mai 2017 die verbleibenden Anteile und ist seitdem alleiniger Eigentümer.

Mit 6.300 Mitarbeitern erzielt die EuroComfort Group heute an insgesamt elf Standorten in Deutschland, Polen, Frankreich, Litauen und in China einen Umsatz von 380 Mio. Euro. Am Standort in Bocholt wurde zuletzt die gesamte Matratzenproduktion für Deutschland zusammengezogen, am Sitz der Badenia im süddeutschen Friesenheim konzentriert sich die Kompetenz in Sachen Bettwaren.

Neueste Errungenschaft ist ein 1.600 Quadratmeter großer Showroom in Bocholt, mit dem das Unternehmen aus der Corona-bedingten Not eine Tugend macht. "Corona hat die gesamte Messelandschaft verändert und die Art und Weise, wie wir mit unseren Kunden kommunizieren", erklärt CCO und Geschäftsführer Rainer Brockmöller. In einer ehemaligen Produktions- und Lagerhalle finden die Kunden aus dem Möbel- und dem Bettenfachhandel daher jetzt optimale Bedingungen für Informationen, Sortimentsauswahl und Entwicklungs-Gespräche.

"Das Thema Ware ist schwierig: Man muss sie anfassen und haptisch erleben, man muss sie auch mal testen können", unterstreicht Brockmöller. Daher sei schon früh klar gewesen, dass man den Kunden in Zeiten von Lockdown und ausfallenden Messen diese Möglichkeit am eigenen Standort bieten wollte. Dort gab es zwar bislang schon kleinere Showrooms, aber nicht die Möglichkeiten, die sich jetzt bieten, "mit allen Marken, die wir haben, auch mit unserer Möbelkompetenz, die wir in den letzten Jahren deutlich ausgebaut haben." Von den Bettwaren über Matratzen und Boxspringbetten bis hin zu den Ewald-Schillig-Polstermöbeln ist nun alles unter einem Dach vereint.

Der Showroom wirkt wie ein permanenter Messestand. Alle Matratzen werden in unterschiedlichen Härtegraden gezeigt, auch die Boxspring-Präsentation ist aufwändig und wird von den Kunden gelobt. "Wir haben hier außerdem mehr Zeit, als man sie normalerweise auf einer Messe hätte, das kommt gut an", unterstreicht Timo Sinz, Geschäftsführer bei Badenia. Mit den Händlern werden Corona-konforme Einzeltermine vereinbart, die in der Regel zwei bis drei Stunden in Anspruch nehmen. "Es kommen auch Händler, die vielleicht noch nicht ganz so viel mit uns machen und jetzt einmal das komplette Sortiment sehen möchten."

"Sie werden bei Brinkhaus langsam hellhörig", unterstreicht Timo Sinz. "Wir verfolgen hier schon lange eine Fachhandels-Strategie und werden damit immer ernster genommen. Vor allem im Bereich Boxspring haben wir ein sehr großes Wachstum." Mit der neuen Vertriebsstrategie fokussiert sich Badenia insbesondere mit der Marke Brinkhaus noch stärker auf den Fachhandel und den mittelständischen Möbelhandel. "Brinkhaus ist rein stationär platziert und wird das auch bleiben", betont Brockmöller. "Hier gibt es keinerlei Ambitionen in Richtung Online oder Großfläche."

Während Brinkhaus sich an den gehobenen Fachhandel und Premium-Kaufhäuser wie Harrods und das KaDeWe richtet, ist Irisette die konsumige Marke mit Matratzen und Bettwaren. Ergänzend gibt es die Marken Brinkhaus Blue und Irisette Green Line, die dem aktuellen Nachhaltigkeits-Trend folgen und sich auf Bettwaren aus natürlichen Rohstoffen und Recycling-Materialien konzentrieren. POS-Lösungen für alle Marken werden im Showroom eben so präsentiert wie die entsprechenden Konfiguratoren.

"Wir gehen jetzt aktiv in die Werbung für den Showroom", unterstreicht Brockmöller. Interessenten können sich unter www.eurocomfort-showroom.de einen ersten Eindruck verschaffen und dort auch gleich einen Termin buchen. Richtung Herbst soll dann noch eine digitale Ausstellung mit der Möglichkeit eines virtuellen 360-Grad-Rundganges durch den Showroom aufgesetzt werden. Doch bereits jetzt hat das analoge Original einen neuen Maßstab gesetzt.

"Wir bekommen von den Kunden das Feedback, dass sie diese Breite und die Vielfalt unseres Sortimentes so bisher auch nicht auf der Messe gesehen haben", freut sich Brockmöller. "Das war ein richtiger Wow-Effekt, selbst bei einigen unserer eigenen Mitarbeiter." Dennoch sollen die neuen Räume die Veranstaltungspräsenz des Unternehmens nicht dauerhaft ersetzen. Neben anderen Messen spielt auch die Kölner Möbelmesse im Januar 2022 weiterhin eine zentrale Rolle in der Planung.
aus Haustex 05/21 (Wirtschaft)