Breckle

Matratzenwerk in Bietigheim muss schließen

Bietigheim. Matratzenhersteller Breckle gibt den Standort Bietigheim auf: Wie Geschäftsführer Gerd Breckle auf einer Belegschaftsversammlung mit großem Bedauern bekanntgab, endet die Produktion am 30. April 2022.

Die letzten Jahre waren mit erheblichen Verlusten für das Unternehmen verbunden. Und leider zeichnet sich auch im laufenden Geschäftsjahr keine Verbesserung der wirtschaftlichen Lage ab", so Breckle. "Insbesondere die Corona-Krise und damit stark sinkende Verkaufszahlen bei gleichzeitig hohen Kosten haben uns zu diesem extrem schwierigen Schritt bewogen, der uns nach so vielen Jahren erfolgreicher Tätigkeit überaus schwerfällt."

Man habe es trotz massiver Anstrengungen nicht geschafft, den Standort Bietigheim zurück in die Erfolgsspur zu bringen. Das Unternehmen mit 110 Mitarbeitern schreibt seit 2017 Verluste, laut Jahresabschluss 2019 zuletzt mehr als 1,6 Mio. Euro. Die weiteren Standorte und Gesellschaften von Breckle sind von der Schließugn nach Unternehmensangaben aber nicht betroffen.

Die Mitarbeiter des europaweit tätigen Matratzenherstellers sollen bis zum 30. April mit voller Lohnzahlung und umgehender Beendigung der Kurzarbeit beschäftigt werden, wie Breckle ankündigte. Erklärte Ziel der Firmenleitung sei es, sowohl im Sinne der Mitarbeitenden als auch im Interesse der vielen Kunden sowie Lieferanten bis zur Schließung des Matratzenwerks die Produktion fortzuführen. Die Finanzierung dafür sei gesichert.

"Selbst optimistische Zukunftsplanungen lassen keine realistische Hoffnung zu, dass das Matratzenwerk in Bietigheim in der aktuellen Struktur und Größe wieder nachhaltig wirtschaftlich betrieben werden kann", resümiert Gerd Breckle gleichwohl. Die Geschäftsleitung will nun ihren erfahrenen und gut qualifizierten Beschäftigten auch in Zusammenarbeit mit der Agentur für Arbeit individuell Hilfe bei der Suche nach neuen Arbeitsplätzen anbieten.
aus Haustex 09/21 (Wirtschaft)