Mapei

Doppelbodenplatten als geschlossener Verlegeuntergrund


Im Rahmen der Sanierung von Gebäuden, insbesondere Bürokomplexen, trifft der Bodenleger zunehmend auf bestehende Doppelbodenplatten. Soll von textilen Fliesen auf textile Bahnenware umgestellt werden, stehen ausführende Bodenleger vor einem Problem: Sie benötigen einen geschlossenen Verlegeuntergrund. Nachfolgend soll aufgezeigt werden, mit welchem Aufbau diese Sonderkonstruktion sicher ausgeführt werden kann, um Risse und Ablösungen zu vermeiden.

Doppelbodenplatten als Untergrund kommen meist zum Einsatz, wenn der Zugriff auf die Untergrundkonstruktion, z. B. für Elektroinstallationen, dauerhaft möglich sein soll. Als sogenannte Systembodenkonstruktion oder Unterflur-Installationssysteme findet man diese meist in Bürogebäuden. Die Doppelbodenplatten sind wahlweise werksseitig mit Belag ausgestattet oder werden vor Ort belegt, vielfach mit textilen Fliesen. In der Sanierung besteht die Möglichkeit, den alten Belag zu entfernen und jede einzelne Platte mit einem neuen Belag zu versehen. Oftmals werden aber die flächigen Doppelböden nicht mehr benötigt. Stattdessen reichen Doppelbodentrassen in den Flurbereichen und Revisionsöffnungen in den Büroräumlichkeiten aus. Dann muss der bestehende Doppelboden vor der Belagsverlegung vollflächig überspachtelt werden.

Allgemeine Voraussetzungen
der Sonderkonstruktion

Grundsätzlich ist der Auftraggeber vorab darüber aufzuklären, dass bei einem Aufbau für elastische Beläge oder textile Bahnenware der Doppelboden nicht mehr als solcher genutzt werden kann, da ein Öffnen der Konstruktion nicht mehr ohne Weiteres möglich ist. Außerdem kann eine auftretende Rissbildung bei der Nutzung zwischen den einzelnen Doppelbodenplatten bis zur Belagsoberfläche nicht ausgeschlossen werden. Ein Aufbau birgt immer ein gewisses Restrisiko, welches nach Möglichkeit beim Auftraggeber liegen sollte, so Mapei. Jeglicher Aufbau ist demnach als Sonderkonstruktion vertraglich zu vereinbaren und es ist auf genannte Problemstellungen hinzuweisen.


Tipps für die Praxis mit Doppelböden - So geht’s richtig

1. Es muss vorab geprüft und gewährleistet sein, dass sämtliche Doppelbodenplatten ausgerichtet, nicht wippend sowie dicht beieinanderliegend sind. Eventuell sind die Platten mechanisch zu fixieren, z. B. mit dem Silikat-Harz Mapei Eporip SCR oder dem Montageklebstoff Mapei Ultrabond MS Rapid. Bei Bedarf sind Stützen auszuwechseln oder zu verbinden.

2. Die Doppelbodenplatten müssen mechanisch vorbereitet werden, sodass alte Schichten, die die Haftung des nachfolgenden Aufbaus mindern könnten, entfernt werden.

Tipp: Sollte eine alte Fixierung oder Rutschbremse auf den Doppelbodenplatten vorhanden sein, hilft es, Quarzsand der Körnung 0,4 bis 0,8 mm oder 0,7 bis 1,2 mm auf die Fläche zu streuen und mittels Einscheibenmaschine und Schleifscheibe oder schwarzem Pad die alte Schicht herunter zu schleifen. Der Quarzsand bindet die klebrige Fixierung oder Rutschbremse und verhindert ein Verkleben.

3. Die Randfugen kontrollieren und Fugenmaterial auswechseln, z. B. durch Einsetzen von Steinwolle. Bei Doppelbodentrassen, die erhalten bleiben sollen, sind geeignete Schienenprofile zu setzen. Die Anschlusshöhe zu angrenzenden Flächen sowie zu Türzargen und Trennwänden muss kontrolliert werden. Anschließend können Schienen, Revisionsöffnungen und angrenzende Flächen angespachtelt werden. Dazu eignet sich die elastische Spachtelmasse Mapei Planipatch Xtra angemischt mit Mapei Latex Plus.

4. Im Randbereich ist ein selbstklebender Randdämmstreifen zu stellen, z. B. Mapestrip Perimeter 50. Dieser verhindert ein Hinterlaufen der Konstruktion mit Spachtelmasse.

5. Auf der gesamten Fläche ist das Armierungsgewebe Mapenet 150 auszulegen. Nahtbereiche müssen 10 bis 15 cm überlappen. Das Armierungsgewebe wird vollflächig mit Planipatch Xtra, angemischt mit Latex Plus, in einer Mindestschichtdicke von 3 mm eingebettet. Durch Zugabe der Latex-Vergütung wird die standfeste Spachtelmasse elastifiziert und macht Bewegungen des Untergrundes mit, ohne zu reißen oder abzuplatzen. Die Konsistenz ist dabei variabel einstellbar, je nach Anforderung - entweder standfest für Anrampungen oder spachtelbar zum Abziehen der gesamten Fläche.

Tipp: Zuerst Latex Plus in den Eimer geben und danach Planipatch Xtra bis zur gewünschten Konsistenz zugeben. Die Verarbeitungszeit beträgt rund 15 Minuten, daher am besten Teilmengen anmischen.

6. Zum Flächenausgleich empfiehlt sich die Hybrid-Spachtelmasse Mapei Planitex Fast unter Zugabe der Glasfasern Mapefibre 6 mm. Diese wird in einer Mindestschichtdicke von 3 mm aufgebracht. Durch die Faserzugabe wird eine hohe Gefügefestigkeit erreicht, sodass es nicht zu Rissen kommt. Planitex Fast kombiniert dabei die spannungsarme Trocknung von Gipsspachtelmassen mit der schnellen Belegreife von Zementspachtelmassen und kann bereits nach sechs Stunden bis 5 mm Spachteldicke belegt werden. Die selbstverlaufende Spachtelmasse kann am nächsten Tag nach vollständiger Trocknung und Zwischengrundierung mit Eco Prim t Plus, 1:2 verdünnt mit Wasser, auf die Schicht aus Planipatch Xtra und Latex Plus aufgebracht werden.

7. Abschließend kann die Verlegung des jeweiligen Bodenbelages mit dem entsprechenden Bodenbelagsklebstoff erfolgen. Das System eignet sich prinzipiell für alle Bodenbeläge - sowohl für Bahnenware als auch für modulare Beläge.

Weitere Systemlösungen für einfaches uns sicheres Sanieren und Renovieren finden sich auf der Mapei-Website "Wir sanieren Deutschland" unter wsd.mapei.de.
Doppelbodenplatten als geschlossener Verlegeuntergrund
Foto/Grafik: Mapei
Mit dem passenden Mapei-Systemaufbau lassen sich Doppelbodenplatten im Bestand ganz einfach flächig überspachteln.
aus FussbodenTechnik 05/21 (Sortiment)