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Praxisfall: Lichtempfindlichkeit von Parkettböden
In einem im Erdgeschoss gelegenen Raum mit bodentiefen Fenstern und Ausgang zur Terrasse war im Jahr 2007 ein Wenge-Zweischichtparkett verlegt worden. Zehn Jahre später kam der Sachverständige Klaus Bauer wegen eines Wasserschadens in das Haus. Klar, dass der Parkettexperte in diesem Zusammenhang auch auf den ungewöhnlich starken Farbunterschied des Parketts angesprochen wurde. Eine Reklamation war es nicht, aber der Hausbesitzer wollte wissen, ob und wie man das Problem lösen könne.
Doch wie überhaupt hatte sich ein solch drastischer Farbunterschied einstellen können? Vermutlich schon seit das Parkett verlegt worden war, lag ein Teppich auf dem dunklen Wenge-Holz. An den bodentiefen Fenstern dagegen hatte das Sonnenlicht ungehinderten Einfluss auf die teppichfreie Bodenfläche nehmen können und die Holzinhaltsstoffe zum Ausbleichen gebracht. Während helle Hölzer bei Sonneneinwirkung eher gelblich und dunkler werden, werden dunkle Hölzer, in diesem Fall Wenge, heller. Nur wo UV-Strahlung nicht hinkommt, unter Möbeln oder Teppichen, bleibt die Originalfarbe erhalten.
Es wundert nicht, dass der Hausbesitzer daran interessiert war, den breiten, auf natürliche Weise aufgehellten Randstreifen seine Parketts wieder an die Ursprungsfarbe anzugleichen. Sicher wollte er nicht weitere zehn Jahre warten, bis sich der dunkle Teil der Fläche unter ungehindertem UV-Einfluss an den schon ausgeblichenen, hellen Teil angeglichen hätte. Die Lösung bestand darin, die gesamte Fläche abzuschleifen, um sie dann vollflächig dunkelbraun einzufärben. Das wurde gemacht und anschließend geölt. Die Farbpigmente haben nun den Vorteil, ihrerseits gegen UV-Strahlung abzuschirmen und das Tempo zukünftigen Ausbleichens zu verringern.
Den Teppich werden die Bewohner auf diesem Parkett nicht wieder ausrollen. Ein Wenge-Boden muss im Raum einer gleichmäßigen UV-Bestrahlung ausgesetzt sein, soll es eine weitgehend einheitliche Farbe behalten. Klaus Bauer: "Allerdings wird sich immer ein Farbverlauf von den bodentiefen Fenstern hin zu den weniger belichteten Bereichen ergeben. Wird der Boden nicht durch einen Teppich abgedeckt, werden die Farbverläufe jedoch harmonischer und weniger auffallend sein." Zum guten Service und Fachwissen eines Parkettlegers gehört, seinen Kunden auf solche Umstände aufmerksam zu machen. aus Parkett Magazin 06/21 (Wirtschaft)
So extrem kann Wenge-Holz ausbleichen
Klaus Bauer, Inhaber von Fussboden Bauer in Motten-Kothen, ist nicht nur erfahrener Parkettlegermeister, sondern auch seit vielen Jahren als Sachverständiger für das Parkettlegerhandwerk tätig. Bei einer Begutachtung hatte er es mit einem eindrucksvollen Beispiel einer intensiven Aufhellung von ursprünglich sehr dunklem Wenge-Holz zu tun.In einem im Erdgeschoss gelegenen Raum mit bodentiefen Fenstern und Ausgang zur Terrasse war im Jahr 2007 ein Wenge-Zweischichtparkett verlegt worden. Zehn Jahre später kam der Sachverständige Klaus Bauer wegen eines Wasserschadens in das Haus. Klar, dass der Parkettexperte in diesem Zusammenhang auch auf den ungewöhnlich starken Farbunterschied des Parketts angesprochen wurde. Eine Reklamation war es nicht, aber der Hausbesitzer wollte wissen, ob und wie man das Problem lösen könne.
Doch wie überhaupt hatte sich ein solch drastischer Farbunterschied einstellen können? Vermutlich schon seit das Parkett verlegt worden war, lag ein Teppich auf dem dunklen Wenge-Holz. An den bodentiefen Fenstern dagegen hatte das Sonnenlicht ungehinderten Einfluss auf die teppichfreie Bodenfläche nehmen können und die Holzinhaltsstoffe zum Ausbleichen gebracht. Während helle Hölzer bei Sonneneinwirkung eher gelblich und dunkler werden, werden dunkle Hölzer, in diesem Fall Wenge, heller. Nur wo UV-Strahlung nicht hinkommt, unter Möbeln oder Teppichen, bleibt die Originalfarbe erhalten.
Es wundert nicht, dass der Hausbesitzer daran interessiert war, den breiten, auf natürliche Weise aufgehellten Randstreifen seine Parketts wieder an die Ursprungsfarbe anzugleichen. Sicher wollte er nicht weitere zehn Jahre warten, bis sich der dunkle Teil der Fläche unter ungehindertem UV-Einfluss an den schon ausgeblichenen, hellen Teil angeglichen hätte. Die Lösung bestand darin, die gesamte Fläche abzuschleifen, um sie dann vollflächig dunkelbraun einzufärben. Das wurde gemacht und anschließend geölt. Die Farbpigmente haben nun den Vorteil, ihrerseits gegen UV-Strahlung abzuschirmen und das Tempo zukünftigen Ausbleichens zu verringern.
Den Teppich werden die Bewohner auf diesem Parkett nicht wieder ausrollen. Ein Wenge-Boden muss im Raum einer gleichmäßigen UV-Bestrahlung ausgesetzt sein, soll es eine weitgehend einheitliche Farbe behalten. Klaus Bauer: "Allerdings wird sich immer ein Farbverlauf von den bodentiefen Fenstern hin zu den weniger belichteten Bereichen ergeben. Wird der Boden nicht durch einen Teppich abgedeckt, werden die Farbverläufe jedoch harmonischer und weniger auffallend sein." Zum guten Service und Fachwissen eines Parkettlegers gehört, seinen Kunden auf solche Umstände aufmerksam zu machen. aus Parkett Magazin 06/21 (Wirtschaft)