IFH Köln startet Projekt in 15 Städten

"Tinder" für Innenstadtimmobilien

Köln. Im Rahmen des Projekts "Stadtlabore für Deutschland: Leerstand und Ansiedlung" erarbeitet das IFH KÖLN gemeinsam mit 15 Modellstädten unterschiedlicher Größe aus ganz Deutschland ein digitales Tool, das ein zentrales und vorausschauendes Management von Gewerbeflächen in Innenstädten ermöglicht. So soll die Basis für ein dialogorientiertes, standardisiertes Miteinander im Prozess der Vitalisierung von Stadtzentren geschaffen werden.

Neben dem digitalen Tool stehen das Lernen der einzelnen Innenstadtakteure und -akteurinnen voneinander und das Generieren der richtigen Daten für die Zukunftsplanung im Vordergrund. Das Projekt des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie, das mit Mitteln des Bundes (zur Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes) gefördert wird, hat ein Gesamtvolumen von rund 11,9 Millionen Euro und eine Laufzeit bis Dezember 2022. Zu den beteiligten Kommunen zählen: Bremen, Erfurt, Hanau, Karlsruhe, Köln, Langenfeld, Leipzig, Lübeck, Lüneburg, Mönchengladbach, Nürnberg, Rostock, Saarbrücken, Trier und Würzburg.

"Ziel ist es, durch einen ganzheitlichen Überblick zu Leerständen, Immobilienstruktur, angebotenen Gewerbeflächen und möglichen Anbietern ein proaktives Ansiedlungsmanagement auf Basis eines Innenstadtkonzeptes zu schaffen", erläutert Dr. Eva Stüber, Mitinitiatorin des Projekts, das Vorhaben. "Um das schaffen zu können, ist der Dialog zwischen allen Akteurinnen und Akteuren der Innenstadt essenziell."

Bis Ende 2022 standardisierte Prozesse, Abläufe und Tools entwickelt werden, die eine reibungslose und den Innenstadtkonzepten entsprechende Nachvermietungsstrategie ermöglichen. Adressaten der Plattform sind neben den Städten und Kommunen mit ihren Wirtschaftsförderungen vor allem auch Immobilienbesitzer, Makler, Handel, Gastronomie sowie weitere zukünftig relevante Themenfelder für die Innenstädte. Aus diesem Zusammenspiel ergibt sich ein innovativer Nachvermietungsprozess mit "Frühwarnsystem" bezogen auf drohenden Leerstand.

"Die Themen multifunktionale Ansiedlung und dialogorientiertes Arbeiten zwischen Kommunen und Immobilienwirtschaft sind zentral für den Erhalt der Attraktivität von Innenstädten", ergänzt Boris Hedde, Geschäftsführer des IFH KÖLN. Leerstand zu erfassen und zu managen sei die Pflicht, dabei mit neuen Ansiedlungsstrategien örtliche Vielfalt zu erwirken, die Kür. "Deshalb freuen wir uns umso mehr, dass gleich 15 Kommunen Teil dieses praxisorientierten Projektes sind und mit uns gemeinsam diesen Weg für mehr Frequenzen und eine bessere Grundlage für vitales, innerstädtisches Leben gehen."
aus Haustex 11/21 (Wirtschaft)