Möbel und Klimaschutz

Ikea will bis 2030 kreislauffähig sein

Hofheim. Der schwedische Möbelkonzern Ikea will bis 2030 weltweit "klimapositiv" sein. Das Geschäft soll komplett auf Kreislaufwirtschaft und zu 100 Prozent erneuerbare sowie recycelte Materialien umgestellt werden.

Wir müssen jetzt zusammen alles dafür tun, die Erderwärmung auf maximal 1,5 Grad zu begrenzen", betont Dennis Balslev, CEO und CSO Ikea Deutschland. "Ohne entsprechende Gesetze wird das nicht funktionieren. Wir sind bereit, zu unterstützen und unseren Beitrag zu leisten." Für sein Unternehmen heißt das: "Wir reduzieren mehr Treibhausgasemissionen, als entlang unserer Wertschöpfungskette ausgestoßen werden", so Balslev.

Ein wichtiges Etappenziel sei bereits erreicht: "Seit 2020 erzeugen wir in Deutschland mehr erneuerbare Energie, als im gesamten Betrieb verbraucht wird." Darüber hinaus bietet Ikea Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge an allen 54 Einrichtungshäusern in Deutschland und stellt so insgesamt über 200 Ladepunkte zur Verfügung.Die Elektrifizierung der Transporte ist ein weiterer Bereich, mit dessen Hilfe das Möbelunternehmen die Klimabilanz reduzieren will. Das Unternehmen arbeitet daran, bis 2025 alle Lieferungen nach Hause zu 100 Prozent emissionslos durchzuführen.

Das Geschäftsmodell von Ikea soll komplett auf Kreislaufwirtschaft umgestellt werden. Bis 2030 sollen zu 100 Prozent erneuerbare sowie recycelte Materialien verwendet werden. Im Geschäftsjahr 2020 waren bereits 60 Prozent der verwendeten Materialien erneuerbar und 10 Prozent recycelt. Zudem möchte Ikea langfristig die Lebensdauer der verkauften Produkte verlängern, wie Dennis Balslev betont. "So bieten wir seit 2018 mit der Initiative Zweite Chance unseren Kunden die Möglichkeit an, gebrauchte Möbel zurückzukaufen. Verstärkt haben wir dies mit unserem ersten Buyback Friday im vergangenen Jahr, mit dem wir es noch attraktiver gemacht haben, gebrauchte Ikea-Möbelstücke zurückzugeben."

Diese finden anschließend in der Ikea-Fundgrube neue Besitzer - ein weiterer Weg, um die Kreislaufwirtschaft zu unterstützen. "Zudem verändern wir die Fundgruben nach und nach zu sogenannten Circular Hubs, um unsere Kunden auch ganz praktisch für das Thema Zirkularität zu begeistern," so Balslev. Die Circular Hubs seien ein Mix aus Werkstatt, Kreativatelier und Fundort für besondere Ikea-Produkte.

Bis 2025 werden bei Ikea überdies die Kunststoffverpackungen für neue Sortimente ausgelistet und im bestehenden Sortiment bis 2028 ersetzt, teilte das Unternehmen mit. Mit der Umstellung möchte das Möbelunternehmen dazu beitragen, Kunststoffabfälle und damit Umweltverschmutzungen zu reduzieren. Zugleich möchte Ikea die Entwicklung innovativer Verpackungslösungen vorantreiben, die vorwiegend aus erneuerbaren und recycelten Materialien bestehen.
aus Haustex 12/21 (Wirtschaft)