Jysk

Rekordergebnis trotz geschlossener Stores

Flensburg. Mit einem Betriebsergebnis vor Steuern von 610 Mio. Euro für das Geschäftsjahr 2020/21 hat das Unternehmen Jysk (in Deutschland ehemals Dänisches Bettenlager) erneut ein Ergebnis auf Rekordniveau erzielt.

Obwohl 2020/21 viele Herausforderungen für Jysk in Form von Tausenden geschlossener Geschäfte mit sich brachte, gelang es dem Unternehmen, die Kombination aus physischen Stores in 50 Ländern und starken digitalen Plattformen zu nutzen, um einen Umsatz von 4,4 Mrd. Euro und ein EBIT-Ergebnis von 610 Mio. Euro zu erzielen. Damit stieg der Umsatz um 7 Prozent, während das EBIT-Ergebnis um 21 Prozent höher lag als im Jahr 2019/20, das ebenfalls ein Rekordjahr für Jysk war.

"Es ist ein Ergebnis, mit dem ich sehr zufrieden bin", erklärt Jan Bøgh, Präsident und CEO von Jysk. Die Corona-Pandemie habe sich von Land zu Land sehr unterschiedlich auf das Unternehmen ausgewirkt: "Unser größter Markt ist Deutschland, wo Jysk fast 1.000 Stores hat, und es war auch eines der Länder, in dem die Schließung des Non-Food- Einzelhandels am längsten dauerte. Damit ging der Umsatz in Deutschland im Vergleich zum Vorjahr zurück", so Bøgh. Andererseits habe Jysk den Umsatz in Skandinavien, England, Irland, Belgien und einigen Ländern Ost- und Mitteleuropas deutlich gesteigert und damit den Rückgang in Deutschland "mehr als ausgeglichen."

"Aufgrund der drastischen Reduzierung an Verkaufstagen durch den Lockdown fehlt uns im Grunde ein halbes Geschäftsjahr", erklärt Christian Schirmer, Country Manager Jysk Deutschland. "Mit hervorragenden Umsätzen im Online-Bereich und Services wie Click & Meet und Click & Collect, die sehr gut von unseren Kunden angenommen wurden, konnten wir zwar einiges kompensieren, aber natürlich nicht die Umsätze von fast 1.000 Stores, die wir während des Schließungszeitraums in Kombination mit einem erfolgreichen Gartenmöbel-Saisonstart erzielt hätten." Mit einem Umsatz von 978,7 Mio. EUR sei man vor dem Hintergrund dieser Ausnahmesituation aber zufrieden.

Jysk plant weiterhin, alle Filialen des Unternehmens bis Ende August 2024 auf das neueste Ladenbaukonzept "Store Concept 3.0" umzubauen. "Wir sehen, dass unser neues Store-Konzept mehr Kunden anzieht und werden daher natürlich weiter investieren", so Jan Bøgh. "Die größte Herausforderung bestand bisher darin, die notwendigen Materialien zu beschaffen, sowohl für den Umbau bestehender als auch für die Einrichtung neuer Stores." Grund dafür seien die globalen Herausforderungen mit Rohstoffengpässen und fehlenden Logistikkapazitäten. "Wir gehen jedoch davon aus, dass sich dies in den kommenden Jahren verbessern wird."

Der Fokus für das aktuelle Geschäftsjahr liegt bei Jysk auf der Etablierung des Unternehmensnamens in Deutschland, wo man bis Ende September als Dänisches Bettenlager bekannt war. Damit einher geht ein neues Sortiment, bei dem über 40 Prozent der bisherigen Produkte durch ganz neue, ebenfalls skandinavisch angehauchte Artikel ersetzt wurden. "Neben Schlafen und Wohnen haben wir das Sortiment um Heimtextilien, Saisonartikel, Bad- und Tischkultur erweitert", so Schirmer. "Auch unser Filialnetz bauen wir aus. Unser Fokus liegt dabei auf Objekten mit 950 Quadratmeter Verkaufsflächen in Fachmarkt-, Center- oder Alleinlagen. Unser Ziel ist ein Filialnetz von 1.150 Stores in Deutschland in den nächsten Jahren."
aus Haustex 01/22 (Wirtschaft)