Nachgefragt bei Tomas Cordes, Geschäftsführer Amorim Deutschland

"Künftig wird auch wichtig sein, was unter dem Dekor steckt"


Welche Produkte sind 2021 am besten bei Ihnen gelaufen?

Sowohl unsere Kork- als auch unsere Designbeläge haben sich über alle Kollektionen hinweg sehr erfreulich entwickelt, obwohl sich der Boom bei Renovierungen im privaten Wohnungsbau nicht in der Stärke wie 2020 fortgesetzt hat. Ein großes Plus war sicher auch unsere zuverlässige Lieferfähigkeit.

Welche Entwicklungen und Trends sehen Sie?

Wir sehen weiterhin den Green Living-Trend als starken Impuls. Die Sensibilität für wohngesunde Produkte hat sich erhöht. Der Markt verlangt nach mehr Nachhaltigkeit und Transparenz, nach Produkten, die das Wohlbefinden positiv unterstützen. Sicherlich wird immer auch auf ein ansprechendes, hochwertiges Dekor geachtet und die Eiche in allen Variationen beliebt bleiben. Aber künftig wird mindestens genauso wichtig sein, was unter dem Dekor steckt. Daher achten wir bei unseren Bodenbelägen darauf, dass die Authentizität von Kork gewahrt bleibt. Ich bin davon überzeugt, dass natürliche Dekore und Materialien immer gefragter werden.

Wie ist es um Ihre Lieferfähigkeit bestellt?

Wir haben keine Lieferengpässe, weder bei HDF noch bei Vinyl oder Kork. Wir haben die Prozesse im Einkauf und in der Logistik umgestellt bzw. an die veränderten Rahmenbedingungen angepasst.

Was planen Sie für 2022?

Wir haben 2022 viel vor, es wird ein spannendes Jahr. Wir werden nicht nur neue Produkte vorstellen, die Nachhaltigkeit und Design wunderbar miteinander verbinden, sondern auch eine internationale Amorim Kork-Kampagne "Walk on Amazing" (Amorim geht zum Mars) starten. Ziel ist, neue Kundengruppen für Kork zu sensibilisieren und über die Vorteile zu informieren. Start der weltweiten Kampagne ist der 7. März.

Wie wird Corona die Branche verändern?

Die Branche ist digitaler geworden - der Austausch untereinander, die Kommunikation miteinander. Wir haben in den letzten zwei Jahren viele unterschiedliche Ideen und Ansätze gesehen. Manches hat sich bewährt und wird bleiben. Aber meiner Meinung nach ist der direkte persönliche Austausch nicht zu ersetzen. Das wurde auf dem Branchentag Holz in Köln deutlich. Wir haben alle viele Denkanstöße bekommen, die die Branche auf lange Sicht sicherlich weiterbringen wird.
aus Parkett Magazin 02/22 (Wirtschaft)