Smartfiber

Innovative Fasern mit Funktion


Rudolstadt - Für den 2005 gegründeten Faserhersteller Smartfiber war die Heimtextil eine gute Plattform, um seine Produktpalette vorzustellen. Michael Kohne, Vorstand des Unternehmens, stellt fest: "Wir sind sehr zufrieden mit dem vergangenen Jahr, der Mark schreit förmlich nach funktioneller Naturware. Und wir haben die Fasern, die belegbare Funktionen aufweisen."

Alle Produkte von Smartfiber entstehen auf zellulosischer Basis, "sie sind theoretisch sogar essbar", so Kohne. Die Fasern basieren auf dem Lyocell-Verfahren und besitzen eingebaute Funktionen. Nach wie vor die wichtigste Faser fürs Unternehmen ist Seacell, in die Algen inkorporiert sind, die ausschließlich aus Island kommen. Es werde kein Algenpulver verwendet, betont Kohne.

Dass Algen als aktive Substanz hinzugefügt werden, hat einen guten Grund. Schon in der chinesischen Medizin waren die Meerespflanzen für ihren hohen Anteil an Spurenelementen bekannt. Außerdem ist die hautschützende und entzündungshemmende Wirkung von Algen bewiesen. Sie soll sich auch in der Seacell-Faser entfalten. Die Faser gibt es auch als Seacell-active-Variante, bei der durch den Zusatz von Silber eine zusätzlich Bakterien hemmende Wirkung eingebaut ist. Da die Wirkstoffe fest in der Faser verankert sind, bleibt die Wirkung der Meeres-Substanzen permanent erhalten.

Ein besonderes Highlight stellt die Smarcel-Clima-Faser dar. Dieses PCM-Mikrokomposit der neuesten Generation besitzt thermoregulative Eigenschaften. Diese stellen die Grundlage für Textilien aller Art dar, überschüssige Wärme vom Körper aufzunehmen und bei Bedarf wieder an den Körper abzugeben. Zwischen Haut und Textilie entsteht dank der Faser ein Mikroklima, das beim Benutzer Temperaturschwankungen verhindert. So bleiben zum Beispiel unter Bettdecken, in Schlafsäcken und auch in Kleidungsstücken die Temperaturen gleich. Zu den Anwendern gehört zum Beispiel Billerbeck, der diese Faser in Teilen seiner Bettwaren-Kollektion nutzt. Die Faser ist jetzt ausspinnbar bis Nm 100, und kann in dieser Form auch für Bettbezüge und Bettwäsche verarbeitet werden. Bislang konnte sie lediglich als Füllmaterial für Bettwaren genutzt werden.

Smartfiber arbeitet derzeit an einer weiteren Innovation, die laut Kohne im ersten Halbjahr auf den Mark kommen soll. Dabei handelt es sich um eine Faser, die naturelles Silber enthalten wird. Dadurch soll es möglich sein, die antimikrobielle Faser in jeder Farbe färben zu können, bis zu Reinweiß. Kohne versichert, dass das Gewebe während des Gebrauchs nicht nachdunkelt. Dafür soll ein Zertifikat von Hohenstein bürgen. Derzeit ist die Faser noch in der Erprobung.
aus Haustex 02/08 (Sortiment)