Smartfiber

Seacell-Produktion übernommen


Rudolstadt - Wie Haustex auf der Techtextil im Juni erfahren hat, hat die Smartfiber AG die Seacell-Produktionsanlagen der Zimmer AG, ebenfalls in Rudolstadt, übernommen. Smartfiber-Vorstandsvorsitzender Michael Kohne: "Ab 1. Juli beginnen wir dort mit der Produktion der Smartcell-Funktionsfasern."

Auf der Messe kündigte Kohne noch die Einstellung der Seacell-Produktion an. Er begründete diesen Schritt mit der je nach regionalen Absatzmärkten sehr unterschiedlichen Preispolitik des früheren Inhabers, wodurch das Produkt am Markt "kaputt gemacht" worden sei. Das hätte für Abnehmer wie Hefel, Ibena, Rohner und Mattes & Ammann jedoch zu Komplikationen geführt. Kohne machte daher einen Rückzug: "Wir haben uns nach der Messe beraten und sind zum Entschluss gekommen, die ehemaligen Seacell-Kunden für absehbare Zeit zu bedienen, damit diese wiederum ihre Lieferverpflichtungen gegenüber eigenen Kunden erfüllen können und Zeit haben, die Technologie von Smartfiber und deren Vorteile kennen zu lernen. Wir hoffen, auch diese Kunden für unsere Faser gewinnen zu können." Auf absehbare Zeit wird es daher wohl eine parallele Produktion von Seacell- und Smartcell-Fasern geben.

Seacell ist eine nach dem Lyocell-Verfahren hergestellte Spezialfaser, die aus Cellulose in Kombination mit Algen besteht. Ihre Struktur soll einen aktiven Stoffaustausch zwischen Faser und Haut ermöglichen, wobei Vitalstoffe wie Kalzium, Magnesium oder Vitamin E durch die natürliche Hautfeuchtigkeit freigesetzt werden sollen.

Die Kapazitäten in Rudolstadt ermöglichen die Produktion von rund 500 t Seacell-/Smartcell-Fasern. Laut Kohne liegen bereits Aufträge über mehr als 150 t Smartcell-Fasern vor und Anfragen über weitere 150 t. Im Mittelpunkt der Smartcell-Fasern steht die Herstellung der PCM-Faser Smartcell Clima, die temperatur- und feuchtigkeitsregulierend ist. Billerbeck gehört zu den ersten Anwendern dieser innovativen Faser.
aus Haustex 08/07 (Wirtschaft)