Werner Weber

Faszinierende Kelims


Die Kelims aus Hezar Djerib wurden erst vor sechs Jahren entdeckt und sind heute nur wenig bekannt. Ins Deutsche übersetzt heißt diese Gegend im Norden Irans "tausend Täler". Einkäufer gelangen dort so gut wie nie hin und so überrascht es nicht, dass diese fast 90 Jahre alten Kelims so lange unentdeckt blieben.

Bei diesen Kelims handelt es sich ausschließlich um Brautgeschenke, sie wurden also nicht für den Gebrauch gefertigt. Aus diesem Grund waren sie unverkäuflich und wurden in der Familie und von Generation zu Generation weitergereicht.

Dass diese Gewebe nicht für den alltäglichen Gebrauch gefertigt wurden, ist auch an der sehr feinen Qualität ersichtlich - sie würde einer intensiven Nutzung schlicht nicht standhalten. Wirklich besonders an diesen Geweben ist die Verwendung feinster Wolle von jungen Schafen, die sich ganz seidig anfühlt.

Die modern anmutende Musterung stammt wahrscheinlich aus Geschichte und Tradition der sozial abgeschotteten Dorffrauen. Wofür diese im ganzen Orient wohl einmalige Musterung steht, ist bislang unbekannt.
aus Carpet Magazin 02/09 (Sortiment)