Vito erwartet Absatzsteigerung auf 1,2 Mio. qm

Weltweit in über 30 Märkten aktiv

Vito erwartet in diesem Jahr den Sprung über die gegenwärtige Produktionsmarke von 1 Mio. qm hinaus auf etwa 1,2 Mio. qm. Georg Grün, geschäftsführender Gesellschafter des Unternehmens in St. Veit/Südkärnten: "Wenn der diesjährige Umsatzzuwachs dem des Vorjahres entspricht, ist das Ziel zu erreichen. Bisher läuft es gut."

Seit Vito Parkett im Oktober 2000 die Produktion aufnahm, hat das Unternehmen manchen Schwierigkeiten getrotzt und seinen Weg gefunden. Er führt in erster Linie ins Ausland: Die Märkte in Italien und Deutschland, Skandinavien und in letzter Zeit auch in den osteuropäischen Staaten entwickeln sich "zu unserer vollen Zufriedenheit", betont Georg Grün. Insgesamt auf rund 30 Märkten präsent, erzielt Vito eine Exportquote von etwa 95%. Gleichzeitig gehen die Bemühungen um den österreichischen Markt weiter.

Der Anteil des klassischen Dreistab-Schiffsbodens an der Gesamtproduktion liegt bei 80% und damit unverändert hoch gegenüber den 20%, die auf Zweischichtparkett und Landhausdielen entfallen. Für eine grundsätzlich neue Gewichtung sieht Georg Grün derzeit noch keinen Anlass, er betont aber, dass dem Landhausdielenprogramm und dem Zweischichtparkett erhöhte Aufmerksamkeit geschenkt werde.

Die zum Jahresbeginn auf der Domotex vorgestellte Neuheit VitoTimeless konnte zwischenzeitlich erfolgreich in den Markt eingeführt werden. Die Landhausdiele in "handwerklicher" Ausführung (primär aus Eiche, handgehobelt, gebürstet, mit oxidativ härtendem Öl behandelt) markiert hinsichtlich der Oberflächenbehandlung bei Vito eine entschlossene Wende: Die Umstellung auf natürlich (oxidativ) trocknende Öle ist jetzt "bis auf wenige Kunden, die mit UV-Öl behandelte Oberflächen fordern", vollzogen. Gleiches gilt für die Umstellung auf die VitoClic-Verbindung.

Beim Zweischichtparkett Vitolino will Vito wegen steigender Nachfrage seine Eigenproduktion aus dem Sortiment des italienischen Unternehmenspartners Garbelotto ergänzen, der auf Zweischichtparkett spezialisiert ist und seine Produktionskapazität gesteigert hat.

Die Erfahrungen, die mit dem in sieben Jahren kontinuierlich aufgestockten Produktangebot gesammelt wurden, lassen inzwischen eine Auswertung zu. Konsequenz: "Wir werden die Sortimente reduzieren", kündigt Georg Grün an. Nach dem Wegfall von Nut/Feder-Verbindung und UV-Öl werden weitere Wahlmöglichkeiten eingeschränkt. Sonderanfertigungen werden nur noch bei Abnahme großer objektbezogener Mengen möglich sein.

Die Vielfalt der Hölzer soll dabei möglichst erhalten bleiben. Zwar werden einige Hölzer ausgemustert, andere aber neu aufgenommen. Das gilt aktuell für Sapeli (Mahagoni), Tali (Missanda) und Bilinga, sämtlich afrikanische Harthölzer mit einem Farbspektrum von hell bis dunkel. Das Gros der Nachfrage entfällt auf Eiche, bei Vito mit einem Produktionsanteil von 55%, der mit wachsendem Absatz der neuen VitoTimless-Landhausdiele weiter steigen dürfte. Das Farbangebot bei Eiche umfasst in der NaturLine-Kollektion die Töne pigmentiert weiß, sowie in der ColorLine-Kollektion die Varianten Coffee, Cognac, Cherry und Oliv, außerdem bei Timeless die Ausführungen Saphir Antique (hell), Quarz Antique (mittel) und Rubin Antique (dunkel).

Holzeinkauf wird schwieriger

Zunehmend größere Probleme bereitet derzeit auch bei Vito die Rohstoffbeschaffung. Der Jahresbedarf liegt bei rund 17.000 cbm Weichholz und 8.000 cbm Hartholz - mit steigender Tendenz bei gleichzeitig steigenden Preisen. Mit eigenen Preiserhöhungen hat sich Vito noch zurückgehalten, betont Grün. Inzwischen aber werden sie unvermeidlich: "Das Preisniveau, das nach jahrelangem Rückwärtsgang erreicht wurde, ist ohne Ertragseinbußen, die an die Substanz gehen, nicht mehr zu halten".

Mit dem wertvollen Rohstoff Holz ist Vito an einem Verbundsystem beteiligt, das optimale Verwertung sicherstellt. Es funktioniert nach dem Prinzip von Geben und Nehmen und profitiert von kurzen Wegen: Im selben Gewerbegebiet, in dem sich Vito vor sieben Jahren als "Quartiermacher" ansiedelte, sind inzwischen ein privater Wärme- und Stromerzeuger (Bioenergie) sowie ein privater Netzbetreiber Nachbarn geworden. Energie wird somit aus dem Restholz von Vito Parkett und der Vergasung von Silomais gewonnen. Die so gewonnene Wärme wird für den Betrieb der sechs Trockenkammern und zwei Pressen verwendet - der Überschuss dem Wärmenetz zugeführt und so der gesamte Industriepark beheizt.

Im Industriepark der Stadt St. Veit wurden inzwischen 1.500 Arbeitsplätze geschaffen. Mit fast 150 Beschäftigten gehört Vito hier zu den bedeutendsten Arbeitgebern. Die Führungsebene ist betont schlank strukturiert: Geschäftsführer Georg Grün betreut zugleich als Verkaufsleiter den südeuropäischen Raum, für Osteuropa ist Sergey Lazarev zuständig, für Nordeuropa Jan Fuglsang und für Zentraleuropa Holger Hennicke. Auf dem österreichischen Markt ist Karl-Heinz Messner tätig, das Marketing liegt in den Händen von Johann Florian. "Wir fördern eine kooperative Kultur und arbeiten als globales Team für den Erfolg unserer Kunden" lautete die gemeinsame Devise.

Ein weiterer Ausbau des Unternehmens ist angestrebt, wird jedoch nicht forciert. "Als eigenständiges und unabhängiges Unternehmen verfolgen wir eine ausgewogene Ertrags-, Wachstums- und Risikopolitik", heißt es dazu in St. Veit. Als wichtigste Ziele gelten zuverlässige Produktqualität und sichere Arbeitsplätze.


Vito - die Produkte

Dreistab-Schiffsböden
Zweistabparkett "Twin"
Landhausdielen
FineLine (Vielstab-Design)

Hergestellt aus insgesamt 15 Holzarten, jeweils mit Clic- oder Snap-Verbindung. Die Oberflächen werden in lackierter, offenporig Mattlack behandelter, naturgeölter und farbig gebeizter Ausführung angeboten. Die sechsfach mit Anti-Scratch-Lack versiegelte Oberfläche ist stuhlrollengeeignet nach EN 425.

Die Decklagen für die Schiffsböden werden aus blockverleimten Rohfriesen hergestellt.
aus Parkett Magazin 03/07 (Wirtschaft)