Stephanie Odegard

Folkloristisch, provokant


Mit ihren Teppichen erzählt Stephanie Odegard häufig Jahrhunderte alte Geschichten, thematisiert unter anderem den - drohenden - Untergang von Kulturen. So diente die uralte Kunst der Huipil-Stickerei in Guatemala als Inspiration der neuen Folk Textile Collection. Sie besteht aus den vier Qualitäten Sacatepequez, San Mateo, Tzute und San Pedro und soll die Lebensfreude der traditionellen Umhänge (Huipils) widerspiegeln.

Die Cultural Narratives-Kollektion hingegen erzählt Design-Geschichten aus allen Kontinenten. Ainu V wurde durch einen seltenen japanischen Kimono angeregt, Calico von einem persischen Wandbehang aus dem 19. Jahrhundert.

Angelehnt an einen Savonnerie aus den 1930er Jahren hat Odegard für die Kollektion Arboreal Collection die Qualität Blooming Savonniere entworfen, die durch das dichte florale Design auffällt. Althaea hingegen wird durch die Bordüre bestimmt, an der Illustrationen von Pflanzen verlaufen. Inspiration war hier ein uralter, türkischer Teppich mit ähnlichem Thema.

Gemeinsam mit dem Künstler Dan Golden entwarf Stephanie Odegard die Kollektion The Meds, die das Thema der "Übermedikamentierung Amerikas" behandelt. Entstanden sind teilweise subversive Muster. Das erste Design, Rise, wurde handgeknüpft aus 100% handverarbeiteter Himalaya-Wolle. Die blaue Farbe wurde inspiriert durch die Viagra-Pille. Beim Modell, Calm, wurde der Himalaya-Wolle Seide beigemischt. Übrigens: Das Zartrosa des Motivs entstammt einem Antidepressivum.
aus Carpet Magazin 01/10 (Sortiment)