Wulff

Lösungsmittelhaltige Klebstoffe - eine Gefahr für die Akzeptanz von verklebtem Parkett


Wir gratulieren dem ParkettMagazin zum 20-jährigen Jubiläum. Diese Fachzeitschrift zeichnet sich durch fachbezogene Beiträge aus, aus denen der Parkett- und Bodenleger Wissen schöpfen kann, um sein Unternehmen vor Schäden zu schützen.

Es stört jedoch die sich über Jahre schon hinziehende Diskussion um das Thema "Emissionen bei verklebten Parkett-Belägen". Wenn nach meiner Ansicht das Handwerk so weiter arbeitet und bevorzugt hoch lösungsmittelhaltige Produkte einsetzt, wird sicher geklebtes Parkett im privaten Bereich an Bedeutung verlieren. Der Trend zur losen Verlegung wird sich weiter fortsetzen und damit auch - wie bei Laminatböden - der Trend zum Einkauf in Baumärkten. Nimmt man heute keine Rücksicht auf das Thema "Emissionen in Innenräumen", hat verklebtes Parkett keine Zukunft mehr.

Das Unternehmen Wulff hat schon vor über 15 Jahren bewiesen, dass es mit einem kompletten Verzicht von niedrig-, mittel- und hochsiedenden Lösungsmitteln nur Vorteile für die gesamte Bodenbelagsbranche gibt und keinerlei Nachteile. Die Ziele unseres Unternehmens für die nächsten Jahre liegen daher eindeutig auf dem Sektor emissionsarmer Grundierungen, Spachtelmassen und Bodenbelagsklebstoffe (28. Messtag). Alle Wulff-Produkte sollten die extrem strengen Anforderungen der RAL UZ 113 "Blauer Engel" (Emissionen kleiner 100g/cbm vom 3.-10. Messtag) erfüllen und zusätzlich frei von störenden Gerüchen sein.

Als technische Neuentwicklung arbeitet das Haus Wulff an neuen Teppichrücken-Beschichtungssystemen, die beispielsweise bei der Fliesenbeschichtung das Bitumen ablösen werden. Bei der Ausstattung von Faserbindern für Nadelvlies-Beläge oder Teppichrückenbeschichtung besteht eine enge Zusammenarbeit mit namhaften Herstellern.

Aus unserer Sicht kann sich das Handwerk nur weiter positiv entwickeln, wenn die Belag- und Klebstoff-Industrie offen die Materialeigenschaften der zu verarbeitenden Produkte darstellt. Nur wer die typischen Eigenschaften kennt und akzeptiert, kann sich vor Schäden schützen.

Da in der heutigen Zeit alles korrekt messbar ist - Emissionen werden im Millionstel Gramm-Bereich gemessen, Maßänderungen von verklebten und unverklebten Bodenbelägen im Bereich von hundertstel Millimeter - braucht man im Grunde genommen nichts zu verheimlichen. Auch die Zeiten für Gutachter, die ihre Gutachten auf nicht belegten Vermutungen aufbauen, werden schwieriger, denn die Industrie wird nach meiner Ansicht auf Grund eines erweiterten Haftungspotenzials alles offen darstellen müssen. Hoffentlich auch so, dass es der "normale" Handwerker versteht.

Hierzu können Fachzeitschriften wie das ParkettMagazin wertvolle Beiträge leisten, denn was Produkte können und wo Grenzen bestehen, zeigen schon die Prüfungen nach den gültigen DIN EN-Werten. Allerdings muss der Handwerker dieses verstehen, um Risiken richtig abschätzen und an die Zukunft seines Betriebes glauben zu können.
aus Parkett Magazin 06/07 (Wirtschaft)