Drüsedau feiert 60-jähriges Firmenjubiläum

Dielen- und Leistenhersteller mit Nähe zum Handwerk

Am Rande des Naturparks Kellerwald-Edersee liegt die Parkett- und Leistenfabrik Drüsedau. Nach dem Krieg angefangen als kleines Unternehmen für Brennholz und Bohnenstangen, begann man bereits früh mit der Herstellung von Mosaikparkett. Nach und nach kamen andere Holzböden und Sockelleisten hinzu. Heute, 60 Jahre später, gilt Drüsedau als handwerksnaher und erfahrener Spezialist für Massivholzdielen und - was kaum einer weiß - als einer der großen deutschen Hersteller massiver Leisten.

Ende Oktober stand das Werksgelände von Drüsedau ganz im Zeichen des 60-jährigen Firmenjubiläums. Neben Gästen aus der Region sowie Handels- und Handwerkspartnern hatte Geschäftsführer Alexander Drüsedau auch die komplette 45-köpfige Belegschaft von Drüsedau Polska, dem Schwesterwerk in Margonin unter Führung von Wolfgang Drüsedau, nach Jesberg-Densberg eingeladen.

Aus dem 1947 gegründeten kleinen Betrieb für Brennholz und Stangen hat sich im Laufe der Jahre ein international agierendes Familienunternehmen entwickelt. Drüsedau hatte relativ früh mit der Herstellung von Mosaikparkett begonnen. Es folgten massive Sockelleisten, Stabparkett und schließlich massive Dielenböden
Vorproduktion in Polen

Um weiterhin wirtschaftlich in Jesberg fertigen zu können - Drüsedau ist mit 45 Mitarbeitern der größte Arbeitgeber der Gemeinde -, wurde bereits 1989 entschieden, einen Teil der Produktion auszulagern. Im polnischen Margonin, 80 km nördlich von Poznan, baute Familie Drüsedau gemeinsam mit einem Partner ein Holz verarbeitendes Unternehmen auf. Heute ist Drüsedau alleiniger Eigentümer des Werkes.

Bei Drüsedau Polska wird Mosaikparkett gefertigt, außerdem läuft dort ein großer Teil der Vorproduktion für Stabparkett, Sockelleisten und Massivholzdielen. Das aus polnischen Wäldern stammende Rohholz wird in Margonin getrocknet, besäumt, grob ausgespachtelt und vorgehobelt.

In Densberg am Naturpark Kellerwald werden die aus Polen gelieferten Halbfertigprodukte gehobelt, formatiert und oberflächenbehandelt. Dabei setzt Drüsedau ganz auf offenporige, natürliche Öl-/Wachs-Produkte von Naturhaus Naturfarben. Drei Viertel der Holzböden werden mit fertig behandelter Oberfläche ausgeliefert.

Stab- und Mosaikparkett für Objekte

Neben Massivholzdielen, dem mit der Hälfte des Umsatzes wichtigsten Produkt der Parkettfabrik, fertigt und vertreibt Drüsedau seit den 1980er Jahren auch Stabparkett. Vor zwei Jahren wurde unter dem Begriff "Kellerwald-Parkett" ein Stabparkett mit fertiger Oberfläche und leichter Fase in den Markt eingeführt. Alexander Drüsedau zeigt sich heute mit dieser Entscheidung zufrieden, weil sich der Stabparkett-Bereich - anders als bei anderen Herstellern - gut entwickelt. Ein Grund mag sein, dass sich Drüsedau vor allem auf Eiche-Stabparkett in Sondermaßen konzentriert und damit die Zielgruppe Architekten anspricht.

Auch mit seinem Mosaikparkett richtet sich das Unternehmen an Architekten und andere Bauherren im Objektgeschäft. Für Mosaikparkett gebe es derzeit so viele Aufträge wie seit 15 Jahren nicht mehr, allerdings lassen die Preise teilweise zu wünschen übrig.

400.000 lfm Leisten im Jahr

Wichtiger Sortimentsbestandteil sind die Massivholzleisten. Mit einer jährlichen Produktionsmenge von rund 400.000 lfm ist Drüsedau einer der großen deutschen Hersteller massiver Sockelleisten. In der Regel werden die Leisten passend zu den Holzböden produziert, es gibt aber auch den ein oder anderen Kunden, der darüber hinaus zusätzliche Mengen abnimmt.

Abgerundet wird die Produkt-Palette mit Handelsware (Parkett von Boen und Tarkett, Lacke und Öle von Neopur und Naturhaus Naturfarben sowie Klebstoffe von Stauf und Unterlagen von Steico).


Drüsedau in Kürze

Drüsedau Parkett- und Leistenfabrik
Bahnhof Densberg
34632 Jesberg
Tel: 06695/9606-0
Fax: 06695/9606-22
www.druesedau.com

Ausrichtung: Herstellung und Vertrieb von Holzböden und Leisten
Geschäftsführer: Alexander Drüsedau
Prokurist: Wolfgang Drüsedau
Mitarbeiter: 45
Umsatz 2006: 7,6 Mio. EUR
Exportquote: 10%
Vertriebskanäle: Handwerk und Parketthandel
Sortiment: 50% Massivholzdielen, 20% Handelsware, je 10% massive Sockelleisten, Stabparkett und Mosaikparkett

Schwestergesellschaft: Drüsedau Polska, Margonin/Polen
Geschäftsführer: Wolfgang Drüsedau
Mitarbeiter: 45


Kellerwald-Dielen

Die massiven "Kellerwald"-Dielen und das Aushängeschild künstlich gealterte "Burg-Diele" haben Drüsedau einen hohen Bekanntheitsgrad beschert.

In rund 20 europäischen und nordamerikanischen Holzarten sowie drei Sortierungen fertigt das Densberger Unternehmen seine Dielen. Von Eiche über hitzebehandelte Thermo-Varianten bis zu Erle, Rüster und Pitch Pine reicht die Bandbreite. Die meisten Dielen sind 115 bzw. 140 mm breit, Eiche und Rüster gibt es auch in einer 180 mm breiten Ausführung. Je nach Holzart variieren die durchschnittlichen Längen zwischen 2.000 mm und 1.800 mm, einige besondere Hölzer wie Robinie und europäischer Kirschbaum gibt es nur mit einer durchschnittlichen Länge von 1.400 mm.

Mit Blick auf die Oberfläche können die Kunden zwischen vier Ausführungen wählen: gehobelt-roh, geölt-gewachst, geschliffen-gefast und gebürstet. Darüber hinaus bietet Drüsedau eine breite Palette unterschiedlicher Einfärbungen.

"Kellerwald"-Dielen können genagelt, vollflächig geklebt oder schwimmend verlegt werden. Bei der schwimmenden Verlegung werden die Dielen mit Metallklammern unter Vorspannung gehalten, so dass auch bei dieser Verlegeart größere Fugen vermieden werden.
aus Parkett Magazin 01/08 (Wirtschaft)