BTH Heimtex Großhandels-Umfrage Teppichböden

Wie beurteilt der Großhandel die Anbieter von Teppichböden?

Daumen hoch oder Daumen runter? Bei unserer traditionellen Großhandels-Umfrage Teppichboden ist immer wieder überraschend, wie genau sich darin der Markt abbildet. Die Industrie kann aus den Bewertungen der Grossisten exakt ablesen, wo sie gut gearbeitet und die Bedürfnisse ihrer Kunden erfüllt hat und wo sie vielleicht nicht aufmerksam genug oder nachlässig war oder eine generelle Schwäche aufweist. Als neue Kategorie wurde die Managementqualität eingeführt, dafür Handelskollektion und Objektkollektion zu "Sortiment" vereint. Besten Stand beim Großhandel haben Vorwerk und Findeisen, die seit Jahren bei dieser Umfrage vorne liegen - wenn auch Vorwerk nicht mehr so viel Abstand zu den Mitbewerbern hat wie im Jahr zuvor. Das Triumvirat an der Spitze wird komplettiert von der Dura, die die Norddeutsche als größten Sympathieträger ablöst und nach Ansicht des Großhandels über das kompetenteste Management und die besten Zukunftsperspektiven verfügt. Und wie sieht es am unteren Ende des Feldes aus? Timzo, Condor und Durmont können beim Großhandel keinen Blumenstrauß gewinnen.

Anker
Anker hat sich gegenüber dem Vorjahr relativ stabil gehalten mit marginalen Verschiebungen bei den Noten. Manche schlechtere lässt sich nicht so ganz nachvollziehen, zum Beispiel bei der Markenstärke, weil gerade das Familienunternehmen viel in die Unterstützung ihres Traditionslabels investiert genauso wie in den Service, der verloren hat - oder die Innovativität, weil seit zwei Jahren geradezu ein Feuerwerk an Neuentwicklungen in Düren gezündet wird.

Auch Lieferschnelligkeit und -geschwindigkeit haben im vergangenen Jahr leicht gelitten, das hat man jedoch wohl bereits erkannt, denn 2008 steht die Optimierung der Betriebslogistik auf der Agenda.

Positiv: Anker hat Sympathiepunkte gewonnen, der Großhandel arbeitet gern mit dem Familienunternehmen zusammen. Und: das Management erhält viel Zustimmung. Mit Note 2,1 errang das Führungsteam Gold in der neuen Kategorie Managementqualität.

Armstrong
Bei Armstrong bezieht sich die Umfrage ausschließlich auf die Nadelfilz-Aktivitäten, die nach dem Verkauf der Desso-Textilsparte in Bietigheim verblieben sind. Insofern ist auch kein Vergleich mit dem Vorjahr möglich, da der Textilbereich damals komplett bei der früheren Desso DLW lag und diese in die Befragung einbezogen war. Armstrong bewegt sich in der Regel im oberen Mittelfeld. Die besten Platzierungen erringen die Schwaben bei der Qualität des Außendienstes und beim Sympathiewert. Dass der Mutterkonzern in den USA zum Verkauf steht, keiner weiß, wer mittelfristig dort das Sagen haben und welche Auswirkungen das auf die Europa-Organisation haben wird, ficht den deutschen Großhandel offenbar nicht an, denn auch die Zukunftsperspektiven werden relativ gut beurteilt.

Associated Weavers
Associated Weavers konnten 2007 bei einigen Kriterien die Note um 0,1 bis 0,2 anheben - Konditionen, Vertriebspolitk, Kulanz, Qualität des Innen- und des Außendienstes, die anderen blieben bis auf wenige Ausnahmen stabil, es reicht dennoch nicht zu einer wirklich guten Bewertung, verglichen mit den anderen Anbietern dümpeln die Belgier weiter in der zweiten Feldhälfte herum. Es wird interessant, ob sich 2008 etwas ändert, wenn das Unternehmen enger in die B.I.G.Gruppe eingebunden werden soll.

Balta
Balta hat sich nach dem Absturz 2006 im vergangenen Jahr zusammengenommen und an einigen der damaligen Kritikpunkten gearbeitet, wie der Liefergeschwindigkeit und der Qualität des Außendienstes. Mit dem Service ist der Großhandel aber noch weniger zufrieden als im Vorjahr, wie die nochmals niedrigere Note belegt. Trotzdem gelang es dem Unternehmen an Sympathiewert zu gewinnen, auch war es als Einkaufsquelle beliebter als zuvor. Dass 2007 Spekulationen um Trennungsabsichten von Mutter Doughty Hanson in der Branche grassierten, hat den Großhandel nicht in seiner positiveren Einschätzung der Zukunftsperspektiven beeinflusst.

B.I.G.
Da kommt einiges an Arbeit auf Yves Bonne zu, wenn er ab Januar als Verantwortlicher für den Gesamtvertrieb Teppichboden bei der B.I.G.-Gruppe antritt: Ein Ansatzpunkt sind Logistik und Service. Denn obgleich sich Lieferschnelligkeit und -zuverlässigkeit leicht verbessert haben, sind sie von einer guten Note noch weit entfernt. Weiterhin lässt es nach Meinung des Großhandels in Wielsbeke an Innovativität zu wünschen übrig und der Außendienst kommt nicht besonders gut an, was auch den Sympathiewert drücken dürfte. Da verwundert es kaum, dass dem Management derzeit nur wenig Zutrauen entgegengebracht wird.

Bonar Floors
Zum ersten Mal wurde Bonar Floors in die Beurteilung einbezogen. Dabei kristallisieren sich hauptsächlich Innen- und Außendienst als Stärken des Unternehmens heraus, das mit seinen Flockbelägen und Sauberlaufzonen primär im Objekt unterwegs ist, ausgeprägte Schwächen gibt es bis auf das Preis-Leistungs-Verhältnis und die Konditionen keine.

Condor
Condor sollte vielleicht in seinen Lieferservice investieren, statt in immer weiteren Kapazitätsaufbau und Ausstoß: Sowohl in der Geschwindigkeit als auch in der Zuverlässigkeit werden den Niederländern erhebliche Defizite attestiert. Das mag ein Grund sein, warum die Kaufbereitschaft des Großhandels 2007 nachgelassen hat. Ein anderer könnte das Personal sein: Sowohl Innen- als auch Außendienst erhalten von den Kunden die rote Karte... woran das liegt, ob mangelnde Kompetenz oder Unfreundlichkeit, muss man sich im Hause Condor selbst fragen.

Desso
Desso präsentierte sich nach der Übernahme durch Finanzinvestor NPM Capital im ersten Jahr unter neuer Führung und mit neuer Mannschaft, die allerdings von der früheren Mutter Armstrong mit zu dem Unternehmen wanderte und daher mit Branche und Kundschaft vertraut ist. Inzwischen sind die Niederländer mit einer neugegründeten Tochtergesellschaft in Wiesbaden präsent. Im Notenspiegel landet Desso weitgehend im Mittelfeld, mit ordentlichen Noten im Lieferservice und bei den Mitarbeitern. Dennoch kauft der Großhandel nicht wirklich gern bei dem Unternehmen und beobachtet auch die Vertriebspolitik mit einer gewissen Skepsis: Das mag mit angekündigten Veränderungen und Straffungen im Sortiment zusammen hängen, denen auch vom Großhandel gelistete Artikel zum Opfer fallen sollen.

Domo
Von einer effektiven Verbesserung kann bei Domo keine Rede sein, auch wenn einige Noten die Tendenz nach oben zeigen; eine 3,0 wie bei Liefergeschwindigkeit, Kulanz und der Qualität des Innendienstes ist eben bestenfalls Durchschnitt - aber auch nicht mehr. Die Formation von Jan de Clerck erntet bei den Kunden aus dem Großhandel unverändert wenig Sympathiepunkte und ihre Vertriebspolitik ist den Grossisten wie im Vorjahr suspekt. Doch auch wenn der Großhandel Domo kritisch gegenüber steht, verfügen die Belgier über eine relativ gute Verbreitung in dieser Marktstufe.

Dura
Da hat die Dura das Preis-Leistungs-Verhältnis, die Konditionen und die Vertriebspolitik im Sinne des Großhandels entwickelt, war auch kulanter, sogar am kulantesten von allen - und hat trotzdem nochmal an Sympathiewert und auch an der Beliebtheit als Einkaufsquelle eingebüßt. Sollte das die Quittung sein für kleine Schwächen in Service und Lieferzuverlässigkeit? Dennoch kein Anlass zur Unzufriedenheit in Fulda, denn das Familienunternehmen verfügt über den höchsten Sympathiegrad, den besten Außendienst und die vielversprechendsten Zukunftsperspektiven von allen dreißig bewerteten Lieferanten. Und: der Führungsspitze um Dr. Christian Schäfer wird höchste Anerkennung gezollt - Platz 1 in der neuen Kategorie Managementqualität.

Durmont
Durmont müsste allmählich mal Gas geben, sonst bekommen die Österreicher beim Großhandel überhaupt keinen Stich mehr. Schon bei der vorherigen Umfrage wurden die Qualität der Mitarbeiter und die Vertriebspolitik bemängelt, was aber offenbar nicht gefruchtet hat, da die Noten noch weiter gefallen sind. Und der Großhandel wünscht sich wohl auch mehr Aufklärung, zum Beispiel über Öffentlichkeitsarbeit, die praktisch nicht stattgefunden hat. Einen marginalen Anstieg der Noten gibt es nur für Service und Kulanz zu melden, die trotzdem unterdurchschnittlich sind.

Enia
War Enia 2007 ein wenig nachlässig im Umgang mit den Kunden aus dem Großhandel? Oder zu sehr mit anderen Dingen beschäftigt? Wie sonst lässt sich erklären, dass die Noten fast durchweg leicht abgerutscht sind: Im Preis-Leistungs-Verhältnis, im Service, bei der Kulanz, der Innovativität und auch der Mannschaft, wobei der Innendienst noch mehr verloren hat als die Kollegen draußen auf der Straße. Das hat die Kaufbereitschaft verringert und mindert auch den Optimismus des Großhandels bei den Zukunftsperspektiven. Nach oben orientiert sich lediglich die Note für die Vertriebspolitik.

Fabromont
Regelmäßig landete Fabromont bei den Großhandels-Umfragen auf den hintersten Plätzen. Diesen Schwarzen Peter haben jetzt andere: Condor, Durmont und Timzo. Dennoch wird der Kugelgarn-Spezialist nie zu den Favoriten des Großhandels aufsteigen. Damit haben sich aber anscheinend beide Seiten arrangiert. Man braucht sich eben gegenseitig. Und so registrieren die Kunden durchaus - auch wenn ihnen die Schweizer noch weniger sympathisch sind als im Jahr zuvor - dass an Service und Vertriebspolitik gearbeitet wurde und Fabromont auch etwas kulanter war.

Filzfabrik Fulda
Und noch ein Neuling: Die Filzfabrik Fulda kann als Plus für sich verbuchen, dass sie schnell und zuverlässig liefert, auch der Service und die Qualität des Innendienstes sind aus Sicht der Großhandelskunden ganz in Ordnung. Demgegenüber fällt die Qualität des Außendienstes deutlich ab und auf dem Sektor Innovation ist der Nadelfilz-Spezialist auch nur Mittelmaß. Mit etwas aktiverer Öffentlichkeitsarbeit könnten sich Bekanntheitsgrad und Markenstärke erhöhen. Alles in allem jedoch ein respektabler Einstand.

Findeisen
Findeisen ist in der Logistik nicht zu schlagen: Mit Noten von 1,4 in der Liefergeschwindigkeit und 1,5 in der Lieferzuverlässigkeit liegt der Nadelfilz-Anbieter einsam an der Spitze. Da kann man nur gratulieren. Auch im Service lässt das Unternehmen alle anderen hinter sich und seinem Innendienst kann Geschäftsführer Stephan Naacke eine Flasche Sekt ausgeben: Der ist nämlich ebenfalls top. Vielleicht ist das Motivation für den Außendienst, der nicht ganz so gut abschneidet? Bei diesen Werten kein Wunder, dass Findeisen beim Großhandel als Lieferant beliebt ist, sympathisch wirkt und das Management gut beurteilt wird.

Girloon
Tendenziell eher nach unten orientiert sich der Notenspiegel von Girloon. Das gilt für das Preis-Leistungs-Verhältnis und den Sympathiewert genauso wie für die Kulanz, die Qualität des Innendienstes und noch stärker die des Außendienstes. Das alles macht den Großhandel zurückhaltender beim Einkaufsverhalten und der Einschätzung der Zukunftsperspektiven. Besser als im Vorjahr liegt der Hochwert-Anbieter bei den Konditionen und der Vertriebspolitik. Und die Marke wird weiterhin als stark angesehen.

Infloor
Wie bei der letzten Umfrage zieht Infloor bei fast allen Kriterien am Schwesterunternehmen Girloon vorbei - bis auf die Marke und den Bekanntheitsgrad. Positiv vermerkt wird vom Großhandel, dass der Tufter offenbar nochmal an Lieferschnelligkeit und -zuverlässigkeit gearbeitet und auch das Preis-Leistungs-Verhältnis in seinem Sinne verändert hat. Gegenüber dem Vorjahr verschlechtert haben sich Innen- und Außendienst, die Innovativität und die Zukunftsperspektiven.

Interface
Interface hat sich 2007 neu aufgestellt, den Vertrieb umstrukturiert und in das Sortiment sowie die Verkaufsförderung investiert. Parallel scheint man in Krefeld auch die Logistik reorganisiert zu haben, denn Liefergeschwindigkeit, -zuverlässigkeit und ganz allgemein der Service sind in den Noten angezogen, ebenso die Konditionen, die Kulanz und die Innovation. Aber die neue Vertriebspolitik betrachtet der Großhandel noch klar mit Distanz.

ITC
Woran hat es denn 2007 beim Service von ITC gehapert? In diesem Punkt ist der Großhandel, nach dem Notensturz um 0,6 Punkte zu urteilen, offenbar richtig unzufrieden - obgleich Lieferschnelligkeit und -zuverlässigkeit sowie der Innen- und Außendienst besser abgeschnitten haben als im Jahr zuvor und sich ITC auch manches Mal kulanter zeigte. Das steigert den Sympathiewert und die Beliebtheit als Einkaufsquelle, trotz der Servicelücken.

Lano
Lano hat im vergangenen Jahr seine Hausaufgaben gemacht und die Kritikpunkte des Großhandels systematisch in Angriff genommen: Die Logistik war schneller und zuverlässiger, Service und Konditionen mehr an den Bedürfnissen der Kunden orientiert und man gab sich in Harelbeke auch kulanter. Fragt sich, warum die Belgier dann an Sympathiewert verloren haben. Vielleicht kann der alte und neue Vertriebsleiter Jos Vander Donckt das wieder richten, der nach einer kurzen Auszeit im Ruhestand wieder aktiviert wurde, nachdem sich sein Nachfolger und jetziger Vorgänger Guy Hoste neu zur B.I.G.-Gruppe orientierte.

Maltzahn Carpets
Bei Maltzahn Carpets lässt sich leider dieses Mal nichts Positives sagen, weil sich fast alle Noten verschlechtert haben oder bestenfalls stabil geblieben sind. Gerade bei den sogenannten "Soft Skills" wie Sympathiewert, Qualität der Mannschaft, Kulanz und Beliebtheit als Lieferant müssen Rückschläge hingenommen werden. Aber auch Liefergeschwindigkeit und -zuverlässigkeit sowie der Service überhaupt zeigen Schwächen. Hängt das mit den Veränderungen im Management zusammen? Die beiden Geschäftsführer Rudi Goossens und Gerd Hoffe sind abgewandert: der eine zu TWN, der andere zu Anker. Mit einem Paukenschlag und dem spektakulärsten Stand der Messe für die neue Kollektion Colour & Design Explosion war MC auf der Domotex 2007 aufgeschlagen. Danach kam gar nichts mehr. Nun soll der alte Branchenhase Ulrich Marski Schwung in den Vertrieb bringen.

Neodon
Hat Neodon in Innendienst und Außendienst neue Mitarbeiter eingestellt - oder die alten trainiert? Jedenfalls haben sich die Noten in diesen Kategorien merklich nach oben bewegt, genauso das Preis-Leistungs-Verhältnis, das damit aber dennoch nur auf eine 3,0 kommt. Die Vertriebspolitik sagt dem Großhandel nicht zu, wie ihm generell der zur Aro-Gruppe gehörende Tufter nicht sonderlich sympathisch ist. Aber das kennt der neue Vertriebsleiter Roland Rembold noch von früher, als er noch für Fabromont tätig war. Zwischendurch war er allerdings lange Zeit bei der Filzfabrik Fulda unter Vertrag.

Norddeutsche Teppichfabrik
Die Norddeutsche Teppichfabrik hatte jahrelang praktisch ein Abonnement auf das Siegertreppchen bei der Großhandels-Umfrage. Dieses Mal erleben wir bei dem Traditionsunternehmen den Fall eines Champions - nicht ganz so tief, dass es tatsächlich schmerzt, aber doch so weit, dass es zum Nachdenken anregen sollte. Auf breiter Front sind die Noten abgesackt - selbst bei so sicheren Banken wie dem Sympathiewert, der Liefergeschwindigkeit, dem Service, der Vertriebspolitik und dem Innendienst, die fast immer Garant für einen der vordersten Plätze im Ranking waren.

Object Carpet
Object Carpet ist kein klassischer Großhandels-Lieferant, sondern hat sich lange Zeit mehr oder weniger auf das Objektgeschäft und den Einzelhandel konzentriert, sucht jedoch inzwischen durchaus den Zugang zum Großhandel. Der ist allerdings noch ein wenig zögerlich, wie seine Beurteilung der Schwaben zeigt. Abgesehen von Sortiment, Liefergeschwindigkeit, -zuverlässigkeit und mit geringen Abstrichen auch Service und Innovativität, die über dem Durchschnitt liegen, hält er sich bei den übrigen Kriterien bedeckt. Sympathiewert, Konditionen und Vertriebspolitik sind gar unterdurchschnittlich.

Textimex
Bei Textimex, eigentlich sehr gut im Großhandel verankert, scheint 2007 ein wenig Sand im Getriebe gewesen zu sein. Der Nadelvlies-Spezialist hat an Sympathiewert und Popularität eingebüßt, die Logistik hat gehakt und auch Service, Konditionen und Kulanz wurden im Vorjahr besser beurteilt. Nur beim Preis-Leistungs-Verhältnis ging es nach oben.

Timzo
Man kann es nicht schön reden: Timzo wird vom Großhandel regelrecht abgewatscht. Bei Noten zwischen 3,2 und 4,2 bleibt kein anderer Schluss übrig. Selbst das Preis-Leistungs-Verhältnis, im Jahr zuvor mit 2,0 noch der Spitzenwert im gesamten Feld, ist auf 3,2 abgestürzt, ganz zu schweigen von der kritischen Beurteilung aller Serviceleistungen und auch des gesamten Teams. Da kann auch beim Sympathiewert nichts Gutes herauskommen.

Tretford (Weseler Teppichfabrik)
Auf und ab weisen die Noten bei der Weseler Teppichfabrik, die bei manchen unter dem Namen ihres Flaggschiffs Tretford läuft: Wohlwollend registriert hat der Großhandel die Verbesserungen bei Lieferschnelligkeit und -zuverlässigkeit sowie der Vertriebspolitik, bemängelt aber im Gegenzug dennoch den Service, verminderte Kulanz, die Qualität des Außendienstes und die Innovativität. Bei letzterem Punkt lässt er sich vielleicht von der neuen, stuhlrollengeeigneten Ware eines Besseren belehren.

TWN
Bei der letzten Großhandels-Umfrage hatten wir die Hoffnung geäußert, dass TWN von dem Anschluss an die neue Mutter Dura profitieren würde. Das hat noch nicht ganz geklappt, denn die Logistik hat nicht besser, sondern schlechter funktioniert, die Vertriebspolitik scheint nicht ganz klar und der Innendienst war auch nicht so gut wie im Vorjahr. Aber es lassen sich auch positive Ansätze feststellen: beim Sympathiewert, dem Service, der Kulanz, der Innovativität und den Zukunftsperspektiven.

Vorwerk
Immer noch hervorragend positioniert ist Vorwerk, doch strahlt der Stern der Hamelner nicht ganz so hell wie im vorherigen Jahr. Bastionen wie die starke Marke, Bekanntheitsgrad, Innovation und Popularität blieben dem Unternehmen erhalten, aber im Sympathiewert ist es spürbar abgefallen, muss auch bei der Qualität des Außendienstes, der Lieferschnelligkeit und der Kulanz Abstriche machen. Dafür kann man sich wiederum über bessere Noten bei der Qualität des Innendienstes, Konditionen und Vertriebspolitik sowie ein kompetentes Management freuen.

Zoeppritz
Und ganz zum Schluss noch ein Debütant: Hochwert-Anbieter Zoeppritz, der über die Dura zur Wirth-Gruppe gehört. Die Noten decken ein Spektrum zwischen 2,4 als Spitzenwert für die Lieferschnelligkeit und 3,2 für die Öffentlichkeitsarbeit ab. Auch könnte das Unternehmen innovativer sein, signalisiert der Großhandel mit einer 3,0 bei diesem Kriterium. Im oberen Bereich liegen mit 2,5 ferner die Qualität des Außendienstes, die Lieferzuverlässigkeit und der Sympathiewert.


BTH Heimtex Großhandels-Umfrage Teppichboden

Die Exklusiv-Umfrage wurde im Dezember 2007 schriftlich durchgeführt. Die Bewertung erfolgte mit Schulnoten zwischen 1 (= ausgezeichnet) und 5 (= mangelhaft). Für jeden der insgesamt 30 Teppichboden-Anbieter wurden 18 Benchmarks abgefragt, darunter objektiv messbare wie Lieferschnelligkeit und Konditionen, aber auch subjektiv empfundene wie Sympathiewert, Qualität der Mitarbeiter und - heutzutage von nicht zu unterschätzender Bedeutung - die Zukunftsperspektiven. Neu hinzugenommen wurde das aufschlussreiche Kriterium Management-Qualität.

Aus den Antworten wurde eine Durchschnittsnote für das jeweilige Kriterium errechnet, die aber als Maßstab allein nicht ausreicht: auch die Streuung der Noten ist interessant, weil sie etwas über die Gewichtung aussagt.

An dieser Stelle veröfentlichen wir nicht mehr die individuellen Bewertungen der Firmen. Sie finden sie im Internet unter www.raumausstattung.de/business jeweils bei dem betreffenden Unternehmen.
aus BTH Heimtex 01/08 (Wirtschaft)