Dura: Strategie als textiler Vollsortimenter mit Mehr-Marken-Konzept greift

"Ausgesprochen erfolgreiches Jahr 2007" für Wirth-Gruppe

Die Wirth-Gruppe mit ihren Teilkonzernen Dura und Filz Fulda liefert 2007 das Paradebeispiel für eine Firmenkonjunktur: Ein außerordentliches Umsatzplus von 20,7% im Kerngeschäft Bodenbeläge der Dura beweist, dass die Strategie als textiler Vollsortimenter mit Mehr-Marken-Konzept greift, und zudem hat man sich mit einem strategisch bedeutenden Zukauf im Automobilbereich verstärkt. Da lässt es sich leicht verschmerzen, dass die Gruppenerlöse durch die Trennung von einem Automotive-Großauftrag nicht wie geplant wuchsen, sondern "nur" um 3,5% auf 267 Mio. EUR.

Dr. Christian Schäfer, Geschäftsführer der Wirth-Gruppe mit den Teilkonzernen Dura und Filz Fulda, konnte auf den Pressekonferenzen in den letzten Jahren konstant positive Nachrichten aus dem Familienunternehmen melden und auch dieses Mal berichtete er "mit großer Freude" von einem "hochspannenden, richtungsweisenden und ausgesprochen erfolgreichen Geschäftsjahr 2007". Zwar nahmen die Gruppenerlöse mit +3,5% auf 267 Mio. EUR nicht ganz im erwarteten Umfang zu, weil sich die Dura von einem Großauftrag im Automobilbereich verabschiedet hat, doch ficht Schäfer das nicht weiter an: "Es wird immer deutlicher, dass 5 oder 6 Mio. EUR Umsatz keinen Sinn machen, wenn man dabei Ertrag verliert oder sogar einen Verlust fährt."

Um so erfreulicher stellen sich die Bodenbelags-Aktitäten im vergangenen Jahr dar "Wir sind stolz auf das Wachstum im Kerngeschäft der Dura", sagte Schäfer ohne falsche Bescheidenheit und denken, dass wir mit einem Umsatzplus von 20,7% zu den Gewinnern der Branche gehören." Es habe sich bestätigt, dass die Strategie als textiler Vollsortimenter mit einem Mehr-Marken-Konzept angenommen wird. "Der Großhandel hat verstärkt auf den Markenverbund Dura gesetzt, einige Kollektionen wurden fast durchgängig mit unseren Produkten besetzt."

Und: die Steigerung war rein dura-intern, ohne Besmer zu addieren, die im Januar 2007 erworben wurden. Die Traditionsmarke Besmer soll wiederum eigenständig weiter entwickelt werden, "daher haben wir Millionen in neuen Kollektionen investiert." Mit dem Wohnkoffer Besmer Home (mehr darüber auf den Seiten XX) und der Objektkollektion Besmer Business (mehr darüber auf den Seite XX) soll sich Besmer als kompetenter, potenter Marktteilnehmer positionieren.

Gut voran ging es auch in der Schweiz und Österreich. "Wir haben uns in Österreich deutlich breiter aufgestelllt, auch in neues Vertriebspersonal investiert, das hat sich ausgezahlt." In der Schweiz gebe es Listungszusagen "fast aller führenden Marktteilnehmer, die uns sicher machen, dass wir 2008 ein klar zweistelliges Wachstum in der Schweiz erreichen werden". Schäfer bedauerte in diesem Zusammenhang, dass der bisher für die Schweiz verantwortliche Manager Thomas Graeter auf eigenen Wunsch gegangen sei. Sein Nachfolger kommt aus eigenen Reihen, aus dem Hause TWN.

Im Automotivebereich hat sich die Dura eine starke Stellung erarbeitet, die sich unter anderem darin manifestiert, dass im vergangenen Jahr zwei neue Werke errichtet wurden - in Bayern und in Bremen - und dass immer mehr Automobilhersteller ihre Oberklasse-Modelle mit den Hessen ausstatten; seien es Audi, BMW, Mercedes oder auch Rolls Royce und Bentley, um nur einige Referenzen zu nennen. Diese Position kann die Gruppe künftig noch weiter festigen, weil ihr 2007 ein "strategisch wichtiger Kauf" gelang: Sie übernahm zum 1. Oktober die Firma Hebu, mit einem Volumen von jährlich 15 Mio. qm der größte deutsche Hersteller von Auto-Einlegematten - und seit über 30 Jahren ein enger Geschäftspartner der Dura, die dort Hauptlieferant ist. "Die Forderung der Automobilindustrie nach Systemlieferanten zwinge reine Konfektionsbetriebe wie Hebu, sich neu aufzustellen, erklärte Schäfer. Die Einlegematten seien in den Anfragen für Bodengruppen enthalten. Der Zukauf soll sanft integriert werden: Alle 210 Beschäftigen wurden übernommen der Standort Empfingen soll langfristig gesichert werden.

Die Eigentümerfamilie bleibt in persona von Evelyn Buchal-Walter und Heinz Walter noch bis Ende 2008 in der Geschäftsführung, um einen reibungslosen Übergang zu gewährleisten. Von den Kunden sei die Transaktion sehr gut aufgenommen wurden, berichtet Schäfer: "Bester Beweis sind die Aufträge für die Porsche-Modelle 911, Boxster und Cayenne."

Auf dieser Basis blickt er zuversichtlich ins Geschäftsjahr 2008 und hat als Umsatzziel 290 Mio. EUR ausgegeben.
aus BTH Heimtex 02/08 (Wirtschaft)