Haustex fragte namhafte Branchenkenner

Was wird das Jahr 2008 - wirtschaftlich gesehen und auf die Haustextilien-Sparte bezogen - wohl bringen?

Boris Thomas, Thomas Sitz- und Liegemöbel, Bremervörde:

Schlechte Zeiten, starke Marken

Die "Sonderkonjunktur Mehrwertsteuererhöhung" hat vielen Marktteilnehmern das trügerische Gefühl gegeben, dass nun der Konsumaufschwung auch unsere Branche erreichen wird. Zurück blieb wohl eher ein Kater nach der Kaufrauschparty der letzten Monate 2006. Der deutsche Konsum ist weit vom Aufschwung entfernt. Und ich glaube auch nicht, dass sich diese Lage in den nächsten Jahren ändern wird. Warum auch? Es gibt keine Rahmenbedingungen, die dafür sprechen könnten. Alles andere ist pure Hoffnung. Und die stirbt bekanntlich zuletzt. Kennzeichen dieser engen Märkte sind: Kostendruck durch zunehmende Importe aus Niedrigkostenländern, deutliche Zunahme von neuen Wettbewerbern sowohl auf Hersteller- wie auf Handelsseite und eine weitere Polarisierung zwischen Luxus und Billig. Wir bei Lattoflex haben genau darauf unsere Strategie ausgerichtet. Wir konzentrieren uns ausschließlich auf das obere Marktsegment. Wir produzieren ausschließlich geschützte Innovationen, die kein anderer anbieten kann. Wir setzen auf konsequente Globalisierung unserer Marke in Europa, Asien und den USA. Und der wichtigste Baustein wird auch 2008 unsere Markenbildung beim Kunden sein. Es gibt einen eindeutigen Mangel an klaren Aussagen für den Konsumenten. Unsere Branche wirbt entweder mit technologisch unverständlich (Loriot lässt grüßen!) oder aber völlig emotionell und Sinn entleert. Und beides führt in die Irre. Wir wollen den Kunden wieder direkt bewegen. Dazu werden wir unseren Etat im nächsten Jahr nochmals deutlich aufstocken. TV, Print und massive PR mit einer einzigen Botschaft: Die Zeit der Lattenroste ist vorbei! Die letzten zwei Jahre waren für Lattoflex in Deutschland extrem erfolgreich. Hohe Zuwachsraten auf den Märkten im In- und Ausland und eine hohe Steigerung der Markenbekanntheit kennzeichnen diesen Weg. Deshalb gilt für uns auch 2008 die alte Weisheit: Schwache Zeiten sind etwas für starke Marken.
aus Haustex 01/08 (Wirtschaft)