Sleepwell Kauffmann

Gewinnschwelle soll bald erreicht werden


Hörbranz/A - Für das Bettwarenunternehmen Sleepwell Kauffmann war die Heimtextil eine wichtige Gelegenheit zu demonstrieren, dass man nach der Insolvenz zwar angeschlagen, aber noch lange nicht vom Markt verschwunden ist. Geschäftsführer Mario Hoen nutzte die Messe für Gespräche mit wichtigen Kunden. Seine Botschaft: "Wir sind als Unternehmer eingestiegen und nicht als Investoren und haben Erfahrungen aus anderen sanierten Unternehmen."

Das wichtigste sei es, das Unternehmen in dieser Phase nach der Insolvenz und der Übernahme durch österreichische Gesellschafter wieder zu stabilisieren. "Wir konzentrieren uns fürs erste auf Weniges und das Wichtigste. Wir rechnen damit, in diesem Jahr noch den Break-even zu erreichen." Dabei setzt er, mit wenigen Ausnahmen, auf personelle Kontinuität: "Kauffmann hat ja eine gute Mannschaft." Zum weiteren Geschäftsführer neben Hoen wurde der langjährige Marketingleiter Werner Alfare berufen.

Bei einer Exportquote von rund 70 Prozent spielt der deutsche Markt des ursprünglich deutschen Unternehmens nach wie vor eine sehr wichtige Rolle. Daher genießt dieser Markt in der Konsolidierungsphase absolute Priorität. Das wird auch dadurch belegt, dass Kauffmann mit Jens Schröder auch einen neuen Vertriebsleiter für Deutschland angestellt hat (siehe Personalien). Vorrangiges Ziel ist es, Kauffmann möglichst rasch verlustfrei zu machen. Rund fünf Monate nach der Übernahme befindet sich das Unternehmen laut Hoen "im Plan". Dabei habe die große Loyalität der Kauffmann-Kunden eine wichtige Rolle gespielt. In diesem Zusammenhang hat Kauffmann von seiner Tradition und den stabilen Kundenbeziehungen profitiert. Lediglich in Deutschland seien einige Kunden abgesprungen, berichtet Alfare. Für ihn eigentlich unverständlich, denn nach der Übernahme sei die Lage besser als in den letzten Jahren.

Generell bleibt das Unternehmen seiner Linie treu, sich auf das mittlere bis hohe Genre zu konzentrieren. Im Zuge der Neustrukturierung hat man sich von nicht Gewinn bringenden Aufträgen getrennt. Nachdem der deutsche Markt "steht", soll dann die Internationalisierung weiter vorangetrieben werden. Vor allem der russische Markt entwickelt sich laut Alfare dynamisch. Außerdem verstärkt Kauffmann auch das Geschäft mit loser Ware, denn in diesem Bereich hat das Unternehmen eine unbestrittene Kompetenz. Auf Grund der Umstände und in der Kürze der Zeit war es für Kaufmann nicht möglich, Weiterentwicklungen der Kollektion auf der Messe zu zeigen. Allerdings hat das Unternehmen neben seiner Baumwoll-Einschütte jetzt auch Satin-Ware aufgenommen, die man von Hefel bezieht und in zwei Qualitäten anbietet. Nach der Saison, so Hoen, werde man weiter an den Produkten arbeiten und die Marke stärker pflegen.
aus Haustex 02/08 (Wirtschaft)