Heimtextil Messebericht 2008 - Estella

Qualität ist ein gutes Gefühl


Neustadt/Aisch - Die Estella Ateliers GmbH lag für viele Einkäufer des Bettwäsche-Fachhandels faktisch am Weg; sprich: stand bei vielen Fachhändlern auf dem Messe-Besuchszettel. Zeitweise war richtig "drive" angesagt auf dem Messestand. Geschäftsführer Michael Mosch dazu: "Die ersten drei Messetage waren für unser Haus in Ordnung. Der Samstag dagegen war aufgrund miserabler Kundenfrequenz grottenschlecht; ab Mittag war absolute Funkstille."

Ganz und gar nicht geruhsam ging es - das Messegeschehen an sich betreffend - bei Estella zu. War doch in intensiven Messegesprächen zu vermitteln, dass verkaufsstrategisch in diesem Jahr in Partnerschaft mit dem Handel etwas bewegt werden soll. Estella will nach dem erfolgreichen Jubiläumsjahr 2007 in eine eigene Markenwelt und in eine auf den Endverbraucher ausgerichtete Ansprache vorrücken. Das Tabu "Schlafzimmer" sei reif, um geöffnet und als Wohlfühl-Oase etabliert zu werden. Nach den Worten von Geschäftsführer Mosch soll in dem Zusammenhang Qualität nachdrücklich ausgelobt werden als "Estella - die Langliebige." Dafür sei auch die Langliebigkeitsgarantie erfunden worden, gewissermaßen als Nachweis für aus Produktqualität erwachsende hohe Haltbarkeit des Erzeugnisses einerseits und die persönliche Wahl der Lieblingsbettwäsche andererseits; "weil Qualität ein gutes Gefühl vermittelt." So rückte dann auch in den Mittelpunkt der Kundengespräche, dass Darstellung und Inszenierung der neuen Kollektion mit emotionsgeladenem Hintergrund erfolgen soll. Die Rede war von einem "Tic", den das fränkische Unternehmen für seine Bettwäsche habe und die Kollektion Frühjahr/Sommer 2008 deshalb auch von der Kernaussage "Fantastic Moments" geprägt werde. Die Themen heißen Poetic, Asiatic, Romantic, Classic, Botanic und Floristic.

Wie kam die Kollektion an? Die Antwort von Geschäftsführer Mosch: "Der Auftragseingang liegt auf dem Niveau von 2007." Der Umstand dürfte positiv zu bewerten sein angesichts der Tatsache, dass der von Politikern viel beschworene wirtschaftliche Aufschwung die Haustextilienbranche hersteller- wie verbraucherseitig noch nicht erreicht hat. Apropos "Tic": manchmal drang aus einem Winkel des Messestandes ein Klopfen ans Ohr: Standgäste waren dort im "Nagelstudio" vor einer alpenländischen Alm-Dekoration zu Gange. Im Wettstreit mussten Nägel eingeschlagen werden, es gab give aways als Preise Das Spiel wird mit Sicherheit in freundlicher Erinnerung bleiben.

Nägel mit Köpfen wollte Geschäftsführer Michael Mosch auch in einem an den Veranstalter der Heimtextil gerichteten Nachsatz machen: "Insgesamt, so denken wir, war die Messe schlecht besucht. Unangenehm empfanden wir die Vielzahl der Leerflächen, nicht nur in den Hallen 8 und 9. Eine komplette Ebene oder Halle zu schließen, wäre aus unserer Sicht die geschicktere Lösung. Die noch bessere Variante zu verstärkter Frequenz wäre die Präsenz der Matratzenhersteller. Hier ist natürlich die Messe Frankfurt gefordert."
aus Haustex 02/08 (Wirtschaft)