Maxit startet Geschäftsbereich Boden

"Wir helfen Bodenlegern und Objekteuren, sich vom Wettbewerb abzuheben"

Bislang richtete sich Maxit vorwiegend an den Estrichleger. Neuerdings gibt es bei den Breisachern einen eigenen Geschäftsbereich Boden, der jetzt auch Bodenbelagsklebstoffe anbietet und den Bodenleger anspricht. Hochwertige Spachtelmassen, Silo- und Maschinentechnik, ein neuer Pump-Truck und ein besonders schneller Calciumsulfatfließestrich sind vier Beispiele, von denen die neue Zielgruppe profitieren kann. Im Interview mit FussbodenTechnik erklären Geschäftsbereichsleiter Boden, Marcus Lippert, Produktmanager Boden, Günter Fischer, und "Öffentlichkeitsarbeiter" Dieter Dieudonné, welche Vorteile Maxit zu bieten hat.

FussbodenTechnik: Wann erfolgte der offizielle Startschuss für den Geschäftsbereich Boden bei Maxit? Und welche Zielgruppe wollen Sie damit erreichen?

Marcus Lippert: Der Geschäftsbereich Boden wurde am 23. Oktober 2007 offiziell in Hamburg gegründet und der richtige Startschuss fiel am 1. Januar 2008. Der Geschäftsbereich Boden wird eine Mannschaft von 26 Mitarbeitern umfassen, von denen 7 für den Bereich der Fußbodentechnik noch gesucht werden. Die gesuchten Spezialisten sollen den Verkauf von Klebstoffen und Spachtelmassen übernehmen und durch Schulungen in der Lage sein, "ein Stück Boden von Maxit" zu verkaufen. Unsere Zielgruppe sind Estrich-, Boden- und Parkettleger und auch die Maler - also die ganze Breite der bodenverlegenden Gewerke.

FT: Wird der Geschäftsbereich Boden von Deutschland oder von Schweden aus gesteuert?

Lippert: Der Geschäftsbereich Boden wird von mir gemeinsam mit 5 Verkaufsleitern im Team gesteuert. Schweden ist der Sitz der Maxit Group, redet aber ins operative Geschäft nicht hinein. Ich berichte an Stephan Führling, unseren Country Manager Deutschland, und der berichtet dann an Schweden.

FT: Auf dem deutschen Markt gibt es eine Vielzahl von Anbietern für Verlegewerkstoffe. Warum hat sich Maxit entschlossen, einen Geschäftsbereich Boden zu gründen und jetzt auch zusätzlich Bodenbelagsklebstoffe anzubieten?

Günter Fischer: Bei Verlegewerkstoffen muss man ja zwischen Spachtelmassen, Klebstoffen und Verlegehilfen wie Dämmunterlagen unterscheiden. Maxit ist mit seinen Spachtelmassen weltweit bereits seit 20 Jahren erfolgreich, in Deutschland seit 2002. Warum soll man diesen Erfolg bei den Spachtelmassen nicht erweitern und unseren Kunden das komplette Programm anbieten? Wir haben von unseren Kunden immer wieder gehört, dass bei bestimmten Objekten eine Systemgewährleistung gewünscht wird - d.h. alle Produkte vom gleichen Hersteller. Wir wollten jetzt mit den Klebstoffen den nächsten Schritt gehen. Wir sind eigentlich der einzige Hersteller, der in der Lage ist, von der Rohbetondecke bis zur Unterkante Bodenbelag ein komplettes Stück Boden anzubieten.

FT: Was kann Maxit bieten, was die Wettbewerber nicht schon haben?

Fischer: Aus Produktsicht ist es unser Anliegen, Produkte auf den Markt zu bringen, die andere noch nicht haben. Ganz aktuell kann ich einen schnelltrocknenden Calciumsulfatfließestrich (s.u.) vorstellen. Das ist der erste schnelltrocknende Fließestrich, den es überhaupt gibt. Ganz neu bei uns ist der Pump-Truck für hochwertige zementäre Produkte. Bei der Silo- und Maschinentechnik sind wir absolut marktführend und damit bieten wir den Bodenlegern ein Konzept, mit dem sie sich von ihrem Wettbewerb abheben können. Wir haben noch einiges in petto und haben für die Zukunft noch viel vor.

FT: Die Bodenbelagsklebstoffe haben Sie jetzt gar nicht genannt.

Fischer: Die Bodenbelagsklebstoffe komplettieren das Ganze. Wir sind bei den Bodenbelagsklebstoffen hochwertig und werden auch die eine oder andere Neuerung bringen können - aber da sind wir erst am Anfang. Und genauso ist es auch mit Innovationen. Wir haben zwar ein Konzept, dass man Klebstoffe zukünftig auch mit Maschinentechnik verarbeiten kann, aber es wäre noch zu früh, darüber zu reden.

FT: Sie beziehen Ihre Klebstoffe von F. Ball aus England. England gilt ja nicht gerade als das Mutterland von emissionsarmen Klebstoffen. Wie gewährleisten Sie die hohen Qualitätserwartungen Ihrer Kunden in Deutschland?

Lippert: Die Qualität dieser Klebstoffe ist auf einem sehr hohen Niveau. Wir haben die Produkte extra testen lassen. Fast alle Kleber sind mittlerweile EC1 zertifiziert. Ich habe mit Ball einen Partner gefunden, der sehr schnell auf die Thematik emissionsarme Produkte reagiert hat. Innerhalb weniger Wochen wurden uns Produkte geliefert, die dem Standard EC 1 entsprachen. Die Produkte sind anwenderfreundlich und haben eine sehr hohen Standard. Mit unserem Klebstoffprogramm fahren wir ein schlankes und straffes Sortiment, d.h. wir haben pro Belagsart einen Klebstofftyp - mit Ausnahme von Parkett. Dort sind es vier: ein Kunstharzklebstoff, ein Dispersionsklebstoff (EC 1), ein einkomponentiger Polyurethanklebstoff und ein MS-Polymerklebstoff.

FT: Sie nannten eben Ihren neuen Pump-Truck als Wettbewerbsvorteil, aber es ist doch bereits ein Exemplar von der Konkurrenz auf deutschen Straßen unterwegs?

Lippert: Der bisherige Pump-Truck eines Wettbewerbers unterscheidet sich dadurch, dass er mit Big-Packs (1.000 kg Säcken) beladen wird. Unser Pump-Truck verfügt über einen integrierten Pulvertank und eine Maschine mit ausgereifter Technik von unserer TochtergesellschaftM-Tec. Damit haben wir quasi eine Pumpe mit angeschlossenem Silo auf Rädern - ein völlig autarkes System. Dieses Silo lässt sich durch die Befüllungstechnik des "Einblasens" wieder füllen.

Fischer: Ich würde gerne ergänzen, dass unser Pump-Truck zwei Kammern hat, so dass man sogar zwei verschiedene Produkte auf die Baustelle bringen könnte. Der Pump-Truck wird von einem Maxit-Anwendungstechniker gesteuert und im Großraum Berlin/Hamburg als Pilotprojekt eingesetzt. Falls das Angebot angenommen wird, gibt es die Option für weitere Pump-Trucks in Ballungszentren.

Lippert: Die Vorteile des Pump-Trucks sind die völlig autarke Arbeitsweise und das Entfallen von Silostellgebühren. In Großstädten wie Hamburg und Berlin ist es gar nicht so einfach, Silostellflächen an Baustellen genehmigt zu bekommen. Mit dem Pump-Truck kann man hinfahren, pumpen und wieder verschwinden. Wir werden den Pump-Truck vorwiegend für hochwertige Produkte im Bereich Spachtelmassen und zementäre Industriebeschichtungen einsetzen.

FT: Bei Wettbewerbern wird gerade das Thema Staubfreiheit bzw. -armut gepriesen. Wie ist das eigentlich beim Einsatz von Silotechnik?

Lippert: Für uns ist das Thema Staubfreiheit überhaupt nichts Neues. Das einzige 100% staubfreie Spachtelmassensystem ist das Maxit-System, weil wir bei der Verarbeitung aus dem Silo keinen Staub in die Baustelle hineinbringen. Das Silo steht an der Straße und ist ein völlig abgeschlossenes System. Da kommt ein Schlauch dran, Wasser wird hinzugefügt und die fertige Spachtelmasse kommt vorne raus.

Da die Silos grundsätzlich sortenrein sind, kann es auch nicht zu Vermischungen von unterschiedlichen Produkten kommen und das Produkt kann im Winter auch nicht einfrieren, da das Wasser erst im letzen Augenblick dazugemischt wird.

FT: Silotechnik ist in erster Linie für Objekteure von Bedeutung.

Lippert: Für Objekteure ist das eine sehr interessante Geschichte. Nach einer Rüstzeit von ungefähr 30 Minuten bis die Schläuche verlegt und Wasser und Strom angeschlossen sind, sind wir in der Lage, pro Stunde 10 t Material zu verarbeiten. Bei großen Flächen ist dies eine echte Alternative zur Sackware.

Es wird übrigens keine Silo-Baustelle geben, wo wir einfach nur ein Silo abladen und wieder verschwinden. Hier werden immer unsere Anwendungstechniker vor Ort sein und die Baustelle begleiten. Nach drei, vier Baustellen weiß der Verarbeiter dann, wie er reagieren muss, wenn vielleicht mal der Druck der Wasserleitung zusammenbricht oder der Strom ausfällt.

FT: Welche Vorzüge bietet Maxit beim Thema Spachtelmassen?

Lippert: Wir fahren eine ganz andere Spachtelmassentechnologie als der Wettbewerb. Wir verfügen über Spachtelmasse, bei der man mit 20 mm auf eine Trennlage oder mit 25 mm auf eine Dämmung spachteln kann. Wir haben Systeme, die man 5 cm stark zementär einsetzen kann und nach 3 Tagen Bodenbeläge darauf verlegt. Damit sind wir im Moment allein im Markt, andere können ein solches System nicht bieten.

FT: Wie kommt dieser Know-how-Vorsprung zustande?

Fischer: Die Qualität und Anwendungsvorteile der ursprünglich aus Skandinavien stammenden ABS-Produkte sind Insidern seit langem bekannt, und unsere deutschen Entwickler haben die Rezepturen weiter optimiert. Wir haben ja zudem mit Heidelbergcement den Zementlieferanten im eigenen Haus gehabt, d.h. uns stand auch die komplette Technologie und das Know-how des Zementherstellers zur Verfügung. Deshalb haben unsere Spachtelmassen eine Qualität, die sicherlich ihresgleichen sucht.

FT: Wie vertreiben Sie Ihre Produkte eigentlich?

Fischer: Maxit ist klassisch beim Baustofffachhandel vertreten mit Putzen, Wärmedämmverbundsystemen, Estrich, Maurermörtel und Beton. Aber da der Baustoffhandel keine Verlegewerkstoffe vertreibt, gibt es die Boden-Produkte über den Bodenbelagsfachhandel und den Malergroßhandel.

FT: Muss die Fußbodenbranche sich auf Dumpingpreise bei Bodenbelagsklebstoffen von Maxit gefasst machen, damit Sie Marktanteile gewinnen?
Fischer: Erstens tun das andere. Wir tun uns damit keinen Gefallen, wenn wir da mitmachen. Zweitens wollen wir es uns gar nicht leisten, weil wir unter Ertragsgesichtspunkten denken müssen. Wir gehören ja Gesellschaftern, die uns zu Ertrag verpflichten. Und das Dritte ist: Wir haben Produkte mit hoher Qualität, die Dumpingpreise ausschließen.

Lippert: Ich würde gerne noch ergänzen, dass ich bei Maxit angeregt habe, in verschiedenen Bereichen die Preise anzuziehen, um Richtung Preismarktführerschaft zu gelangen. Gerade bei Spachtelmassen bin ich eher bestrebt, das Preisniveau nach oben zu ziehen.

FT: Wie sehen Ihre Ziele für den Geschäftsbereich Boden im ersten Jahr aus?

Fischer: Das erste Ziel ist, die Organisation zu etablieren und sie für die nächsten Jahre auf gesunde Füße zu stellen. Wir arbeiten daran, die noch fehlenden Mitarbeiter zu ergänzen, um dann die Zielgruppen auch flächendeckend ansprechen zu können.

Die Entwicklung des Umsatzes ist mit einem Stufenplan für die nächsten Jahre verbunden, der noch von der Muttergesellschaft abgesegnet werden muss. Da bei uns gerade der Gesellschafter von Heidelbergercement zu Saint Gobain wechselt, steht die Zustimmung noch aus. Ich kann aber so viel sagen, dass wir uns ehrgeizige Ziele vorgenommen haben, aber keine unerreichbaren.


Maxit im Überblick

Maxit Deutschland GmbH
Kupfertorstraße 35
79206 Breisach
Tel.: 07668/ 711 0
Fax.: 07668/ 711 117
Internet: www.maxit.de
E-Mail: info@maxit.de

Übersicht Bodenbelagsklebstoffe:
- Maxit Floor 4805, Teppichklebstoff SE
- Maxit Floor 4815, PVC-Kleber SE
- Maxit Floor 4822, Kontaktkleber
- Maxit Floor 4825, Linoleumkleber SE
- Maxit Floor 4830, Parkettkleber MS
- Maxit Floor 4832, Parkettklebstoff
- Maxit Floor 4835, Parkettkleber SE
- Maxit Floor 4845, Kautschukkleber SE
- Maxit Floor 4850, Haftkleber LF
- Maxit Floor 4855, Gummierung SE

Weiteres Sortiment:
- Estriche
- Schüttungen und Leichtausgleiche
- Renovationsestriche und Spachtelmassen
- Industrieböden/ -beschichtungen (wie Maxit ABS, Designfloor)
- Betoninstandsetzung


Schneller Calciumsulfatfließestrich
Maxit hat aktuell den schnellen Calciumsulfatfließestrich Maxit Floor 4491 Turbo vorgestellt, den es so am Markt noch nicht gibt. Maxit verspricht, dass dieser Fließestrich nach 7 Tagen zuverlässig mit einem Bodenbelag belegt werden kann. Boden Produktmanager Günter Fischer berichtet, dass es eine gigantische Resonanz auf dieses Produkt gibt. Bisher wurden 70.000 qm ohne Beanstandung verlegt. So ungünstig die klimatischen Bedingungen auch waren: Nach 7 Tagen lag die Estrichfeuchte immer unter 1,8 CM%, berichtet Fischer. Bisher wird dieser Estrich nur im Werk in Merdingen produziert. Aufgrund des großen Erfolges soll die Verbreitung auch auf andere Werksstandorte übertragen werden. Ziel ist es, mit dem Produkt 2009 bundesweit lieferfähig zu sein.

Seminare der Maxit Akademie
Maxit bietet schon seit 15 Jahren Fortbildungsmaßnahmen in seinem Schulungszentrum an. Unter der Bezeichnung Maxit Akademie ist das Seminarangebot mit Jahresbeginn erheblich aufgestockt worden. Dazu Dieter Dieudonnè von der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit: "Wir wollen unsere Kunden mit Know-how ausstattten, damit sie am Markt erfolgreich sind und indirekt dadurch auch wir." Das Seminarprogramm ist breit aufgestellt: Neben Produktthemen gibt es auch Marketing- und Managementseminare. Eine Übersicht über das Seminarangebot gibt es im Internet unter www.maxit.de oder in der Broschüre "Maxit Akademie - Seminarprogramm 2008".
aus FussbodenTechnik 03/08 (Wirtschaft)