Aro Artländer

Ministerpräsident zu Besuch

Kettenkamp - Hohen Besuch hatte vor kurzem die Bettwaren- und Bettfedern-Firma Aro Artländer GmbH in Kettenkamp, die Niedersachsens Ministerpräsidenten Christian Wulff sowie weitere hochrangige Persönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft zu einer Werksbesichtigung begrüßen konnte. In seiner Laudatio zeigte sich Geschäftsführer Dipl.-Kfm. Karl Rosenstengel erfreut über diese Art wirtschaftsnaher Politik, die einem Mittelständler entgegengebracht werde und informierte in diesem Zusammenhang auch über die Geschichte seines Unternehmens.

Gegründet wurde die Bettwarenfabrik 1919 in Osnabrück durch seinen Großvater Aloys, der eine kleine Daunendecken-Produktion aufbaute und über 2.000 Kunden gewinnen konnte. Die Zerstörung der Osnabrücker Gebäude im zweiten Weltkrieg könne man heute als Glücksfall betrachten, denn dadurch seien seine Eltern gezwungen worden, auf einen Bauernhof in Kettenkamp auszuweichen. Nur hier habe man flächenmäßig permanent wachsen können, was in Osnabrück sehr viel teurer gewesen wäre. "Die Matratzenproduktion", so Rosenstengel, "ist sehr flächenintensiv: wir fertigen heute über 22 unterschiedliche Matratzentypen - von der Taschenfederkern-Matratze über Latex, Kaltschaum, Visco bis zur hochwertigsten WabenCell-Gel-Matratze, die besonders bei Schlafstörungen eingesetzt wird. Unser Werk gehört zudem zu den größten deutschen Bettfedern-Verarbeitern mit einer Tages-Wasch/Sortier-Kapazität von 4.000 kg Bettfedern."

Gänse und Enten werden vorrangig zur Fleischgewinnung gehalten. Aro fertigt aus osteuropäischen Fleischgewinnungs-Nebenprodukten hochwertige Naturprodukte, die einen erholsamen Schlaf garantieren. Die Nische, die das Unternehmen u.a. bei den Katalogversendern voranbrachte, fand man in hochwertigen Kinderbettwaren, made in Germany. Die Exportquote liegt heute bei über 60 Prozent und man ist auf vielen Messen präsent - auch im Ausland. Zudem verfügt man über weitere Vertretungen in Japan, Korea und Australien.

Der Erfolg mit einem Wachstum von durchschnittlich elf Prozent in den letzten fünf Jahren beruht in der Daunendecken-Produktion vorrangig darauf, dass man in Osteuropa und Russland über Joint-Ventures Federn und Daunen bei den Bauern aufkaufe und ausschließlich in Deutschland verarbeite. Rosenstengel legt Wert darauf, dass man nicht so wie viele Konkurrenten operiere, die in China einkaufen und in Deutschland nur die Etiketten einnähen.

Anlässlich der Werksbesichtigung übergab der Firmenchef dem Ministerpräsidenten eine Kopie des bereits genehmigten Bauantrages für eine zusätzliche Produktionshalle, die dem Vorbild der gläsernen Fertigungshalle von Volkswagen folgen wird. Ob Rosenstengels Bitte an Wulff, auch im abgelegenen Kettenkamp zur besseren Kommunikation ein Breitband-Kabelnetz zu installieren, in Erfüllung geht, bleibt abzuwarten.
aus Haustex 09/08 (Wirtschaft)