Amerikanische Laubhölzer für Holzfußböden

Gunst der Stunde durch schwachen Dollar

Nordamerika verfügt mit rund 22 Hölzern über die größte Auswahl nutzbarer Laubholzarten aus gemäßigten Zonen. Dank natürlicher Festigkeit, guter maschineller Bearbeitbarkeit und einer breiten Auswahl an Farben und Maserungen sind viele davon für Fußböden geeignet. Zwar ist der Export fertiger Parkettböden aus den Vereinigten Staaten eher gering - auf der Europarket 2008 waren nur zwei US-Hersteller - doch als Rohmaterial liefern amerikanische Laubholzexporteure auf einheitliche Breiten besäumte Parkettfriese und speziell sortierte Massivholzdielen.

Es gibt gute Argumente, sich gerade jetzt amerikanischen Laubhölzern zuzuwenden:
- Schwacher Dollarkurs gegenüber dem Euro
- Hoher Nachfragedruck aus Asien für europäisches Eichenholz
- Steigende Verkaufszahlen für Eichenböden.

Red Oak und White Oak sind die häufigsten Laubholzarten in den USA. Sie führen im Export aber ein stiefmütterliches Dasein. Mehr Zuspruch erhalten die ebenfalls nachhaltig bewirtschafteten Holzarten Nussbaum, Kirsche, Ahorn, Birke und Hickory. Nussbaum etwa macht nur 1% des amerikanischen Laubholzbestandes aus, erlebt aber so hohe Nachfrage, dass zwischenzeitlich Lieferengpässe entstehen. Verständlich, dass die Amerikaner ihren Eichen mehr internationale Geltung verleihen möchten. Sollte deren natürliches Erscheinungsbild in Europa nicht gefragt sein, so lässt es sich mit kreativen Methoden zur Oberflächenbehandlung - Kälken, Räuchern, Brennen, Beizen - aktuellen Strömungen anpassen.

Seit dem Start einer entsprechenden Kampagne der Amerikanischen Laubholzexporteure (AHEC) vor einem Jahr steht Red Oak im Mittelpunkt des AHEC-Marketings. Viele Architekten, meint David Venables, AHEC-Europa-Direktor, bevorzugen das hellere White Oak Schnittholz. "Versiegelt sehen White Oak und Red Oak Fußböden jedoch fast gleich aus."

So zeigt der AHEC unermüdlich Beispiele gelungener Red Oak Fußbodengestaltung. Eines davon ist die Renovierung eines Wohnhauses im englischen Wembley. Hier offerierte die Firma Durga Timba einen Musterboden aus American Red Oak. Nach Ansicht des Eigentümers passten Geradfaserigkeit und das warme Aussehen hervorragend zu den speziell angefertigten Kirschbaum-Möbeln der Familie. Deshalb ließ er auch die Treppe, Innentüren und Fensterrahmen aus dem gleichen Holz herstellen. Red Oak ist in allen gängigen Schnittholz-Sortierklassen und Abmessungen erhältlich - auch in langen, astreinen Längen. Das Holz ist fest sowie strapazierfähig und lässt sich gut bearbeiten.
aus Parkett Magazin 04/08 (Wirtschaft)