VdP: Vorjahresverbrauch erneut gestiegen, aber

Parkettproduktion im ersten Quartal rückläufig

Der Inlandsmarkt für Parkett ist im vergangenen Jahr um 4,6% auf ca. 20,7 Mio. qm gestiegen, berichtet der Verband der deutschen Parkettindustrie (VdP) auf seiner Mitgliederversammlung in Bad Honnef. Von dem Wachstum profitierte vor allem der Import, der sich um 11,6% auf 14,5 Mio. qm erhöhte. Die Parketthersteller in Deutschland produzierten 2007 knapp 13 Mio. qm (+0,5%) Parkett im Wert von 299 Mio. EUR (+7,3%). Für das erste Quartal des aktuellen Geschäftsjahres ergab die VdP-Statistik allerdings einen deutlichen Rückgang der Parkettproduktion um -12,4%. Die negative Entwicklung der Baugenehmigungszahlen lässt für das Jahr 2008 nichts Gutes erwarten.

Laut VdP-Umfrage ging die Produktion der Mitgliedsbetriebe im ersten Quartal des laufenden Jahres um 12,4% auf 2,6 Mio. qm zurück. "Die aktuelle Entwicklung haben wir in dieser Größenordnung nicht erwartet", räumte der wiedergewählte Verbandsvorsitzende Ralph Plessmann ein. Neben der offensichtlichen Konsumzurückhaltung der Deutschen sehen sich die Hersteller zudem mit einem Anstieg der Rohstoffpreise konfrontiert. Außerdem spüren derzeit einige Produzenten die Auswirkungen der US-Immobilienkrise.

Mit -13,1% auf 2,4 Mio. qm fiel das Minus im ersten Quartal 2008 bei Mehrschichtparkett am deutlichsten aus, da diese Produktgruppe besonders stark vom rückläufigen Neubau betroffen ist. Stabparkett konnte sich dagegen von der Gesamtentwicklung abkoppeln: Die Produktion erhöhte sich um 11,5% auf 79.000 qm, was zum Teil auf steigende Nachfrage im Objektbau zurückzuführen sei.

Angesichts deutlich rückläufiger Baugenehmigungszahlen ist der Verband eher pessimistisch für 2008. "In diesem Jahr dürfen wir uns vom Bau nichts erhoffen", prognostizierte der VdP-Vorsitzende. Immerhin bedürfe es normalerweise 15 bis 17 Monate von der Baugenehmigung bis zur Baufertigstellung, so dass sich die negativen Zahlen auch noch bis ins Jahr 2009 auswirken werden.

In den nächsten Jahren baut die europäische Parkettindustrie ihre Produktionskapazitäten weiter aus. Rund 18 bis 20 Mio. qm zusätzlich Produktionskapazität befinden sich laut Plessmann derzeit in der Pipeline, d.h. rund ein Fünftel des derzeitigen europäischen Gesamtmarktes. Ein verantwortungsbewusster Umgang mit diesen zusätzlichen Mengen werde eines Tages entscheidend sein, mahnte der VdP-Vorsitzende.

Importe sind gestiegen

Allen anders lautenden Erwartungen zum Trotz ist der deutsche Parkettverbrauch im Gesamtjahr 2007 allerdings noch einmal um 4,6% auf ca. 20,7 Mio. qm gestiegen (siehe Diagramm). Nachdem in den vergangenen Jahren die deutschen Parketthersteller ihre Marktposition im Inland stärken konnten, profitierte 2007 vor allem der Import vom Marktwachstum. Aus dem Ausland kamen 14,5 Mio. qm Parkett nach Deutschland. Die großen Gewinner waren Polen mit einer Erhöhung des Wertes ihrer Lieferungen für Mehrschichtparkett um 120,3% auf rund 17 Mio. EUR und China mit +80,6% auf ca. 12 Mio. EUR.

Dagegen blieb die Produktion der Parketthersteller in Deutschland mengenmäßig mit +0,5% und rund 13 Mio. qm ungefähr konstant. Allerdings erhöhte sich der Wert der deutschen Produktion deutlich um 7,3% auf 299 Mio. EUR.

Landhausdielen sind die Gewinner

Die Umfrage des Parkettverbandes unter seinen Mitgliedsunternehmen zeigt wie schon im Vorjahr den stärksten Zuwachs bei Landhausdielen, deren Produktion 2007 um 16% stieg (siehe Diagramm). Die VdP-Mitglieder produzierten 2007 insgesamt rund 10,9 Mio. qm (+3,9%) und vereinen damit einen Marktanteil von 84% auf sich. Das bei weitem größte Segment Mehrschichtparkett legte laut VdP-Umfrage um 2,2% bei dreischichtigem und um 6,4% bei zweischichtigem Parkett zu. Rückgänge waren dagegen bei den mengenmäßig weitaus kleineren Segmenten Stab- und Mosaikparkett zu verzeichnen.
aus Parkett Magazin 04/08 (Wirtschaft)