AHEC Europe - American Hardwood Export Council

Amerikaner glauben an Red Oak-Trend in Europa


Der American Hardwood Export Council, die führende internationale Handelsorganisation der amerikanischen Laubholzindustrie, glaubt fest an den Erfolg ihrer Red-Oak-Kampagne in Europa. Statistische Daten der US-Behörde Foreign Agricultural Service scheinen das zu bestätigen. Demnach ist der Export von Red-Oak-Schnittholz nach Europa im vergangenen Jahr um über 77% gestiegen.

Vom gesamten amerikanischen Holzexport nach Europa belegt Red Oak allerdings nur einen Anteil von 4%. Das ist wenig im Vergleich zu der Tatsache, dass Red Oak gut ein Drittel des gesamten Bestandes im US-Laubwald ausmacht. Viel höher ist die Nachfrage nach amerikanischem Nussbaum, der aber nur 1% der nachwachsenden Laubholzressourcen in den USA stellt.

Stark unterschiedlich ist die Entwicklung der Red-Oak-Nachfrage in einzelnen europäischen Ländern. In den traditionell angesteuerten Exportzielen Irland und England nahm der Bedarf deutlich ab. Ausgeglichen wurde dieser Rückgang durch Zuwächse in Italien, Griechenland, Spanien und Portugal, die bis zu 80% Plus aufwiesen. Auch Lieferungen nach Deutschland, Holland, Dänemark, Frankreich und Zypern nahmen zu.

Ein Hindernis im Handel sind möglicherweise die Unterschiede zwischen metrischen Maßen und amerikanischen Zoll-Maßen. US-Sägewerke schneiden Fußbodenholz in 20 mm Dicke kaum ein. Den Grund erläutert AHEC-Experte Bob Sabistina: "Die üblichen Einschnittdicken in Amerika sind 1Zoll und dicker, das heißt 25,4 mm und mehr. Weil aus dem normalerweise anfallenden Rundholz alle Sortierklassen geschnitten werden, ein Fußbodenholzkäufer aber nur bestimmte Sortierklassen der an der Säge anfallenden 20 mm Bretter akzeptiert, bliebe das Sägewerk auf der restlichen 20 mm Ware sitzen." Die nämlich bestünde aus hochwertigem, teuren Schnittholz und wäre in den USA schwer zu verkaufen. Dennoch sieht Sabistina die US-Laubholzindustrie unter Druck. Da sie immer stärker in den globalen Markt einbezogen wird, kann sie sich den metrischen Maßen nicht entziehen. "Sonst könnte es dazu führen, dass aus den USA vermehrt Rundholz statt Schnittholz gekauft wird."
aus Parkett Magazin 05/08 (Wirtschaft)