Erster deutscher Raumausstatter-Tag übertraf alle Erwartungen

ZVR zeigt Wege für die Zukunft auf

Premiere im Phantasialand in Brühl: Der Freizeitpark bei Köln bildete den ungewöhnlichen Rahmen für den ersten deutschen Raumausstatter-Tag, der sich an die diesjährige Mitgliederversammlung des ZVR (Zentralverband Raum und Ausstattung) anschloss. Mit dem neuen Kongress wollte der ZVR seinen Mitgliedern neue Wege, Ideen und Perspektiven für eine erfolgreiche Zukunft aufzeigen - und das Konzept kam an, eine Fortsetzung gilt als sicher.

Harmonisch und mit positiver Aufbruchsstimmung der zahlreichen Delegierten aus den Landesverbänden verlief die diesjährige Mitgliederversammlung des Zentralverbandes Raum und Ausstattung im Freizeitpark Phantasialand in Brühl nahe Köln. Der ZVR hatte den ungewöhnlichen Tagungsort als passenden Rahmen für ein neues Veranstaltungsformat gewählt: Den ersten deutschen Raumausstatter-Tag, konzipiert als Zukunftsforum für das Raumausstatter-Handwerk, das sich an zwei Tagen über neue Tätigkeits- und Umsatzfelder informieren konnte, um sich von unqualifizierten Anbietern abzuheben. Topthemen waren die energetische Gebäudesanierung und die Generation 50 +. Dazu sprach der geschäftsführende MHZ-Gesellschafter Wilhelm Hachtel über "Sonnenschutz zwischen Ästhetik und Funktionalität", Richard A. Kille stellte das Verspannen von Teppichböden und Gesundheits und Wellness-Aspekten dar und Herbert Hargesheimer referierte über Elektrosmog und gesundes Wohnen. Die Moderation übernahm ZVR-Geschäftsführer Ulrich Marx.

Und das Konzept mit den kompetenten Referenten, Workshops und Fachvorträgen kam an. Die drastische Steigerung neuer eingetragener Raumausstatterbetriebe von 8.972 auf 18.189 von 2002 bis 2007 bei gleichzeitig rückläufiger Zahl an Innungsmitgliedsbetrieben, Meisterprüfngen und Ausbildungsplatzbetrieben zeige mehr als deutlich, wie wichtig "zukunftsorientierte" Abgrenzung gegen Nicht-Fachbetrieben im Inneinrichtungs-Gewerbe geworden sei, resümierte der stellvertretende LIV-Vorsitzende von Hessen, Rolf Emmrich. Insofern sei dieser gelungene erste Zukunftskongress der Raumausstatter nicht nur eine wichtiger Meilenstein für das Gewerk an sich, sondern auch für Endverbraucher und Kunden die das Fachhandwerk am "R"-Zeichen erkennen können. Dem großen Zuspruch der Teilnehmer zufolge wird im ZVR bereits schon jetzt über eine Fortführung des Raumausstatter-Tages im nächsten Jahr nachgedacht.

Bei den Regularien wurden ZVR-Vorstand und Geschäftsführung einstimmig für das Haushaltsjahr 2007 entlastet. Bei den Nachwahlen zu den kommissarisch besetzten Ämtern wurden erwartungsgemäß Michael Geisler als Obmann Deko, Helmut Schmidt als Obmann Wand und Sandra Lebedies für den Ausschuss Öffentlichkeitsarbeit bestätigt.

Der ausführliche Bericht von Präsident Norbert Berndt mit Fazit des letzten Jahres und Ausblick auf das laufende offenbarte, dass der ZVR sehr bestrebt ist, sich und den Berufsstand der Raumausstatter und Sattler aktuellen Marktenwicklungen anzupassen und Neues einfallen zu lassen, um die Wettbewerbsfähigkeit zu sichern. So befindet sich in Arbeit - und bereits in Erprobung - ein neues Kundenbewertungs-System durch ein unabhängiges Institut, bei dem Innungsmitglieder sich von Kunden beurteilen lassen können und bei gutem Eindruck ein Zertifikat und einen Aufkleber mit dem Titel "Qualität im Handwerk" erhalten. Zudem soll das "R"-Zeichen als Raumausstatter-Logo überarbeitet werden. Ausgebaut - und mit entsprechendem User-Anstieg belohnt - wurde der ZVR-Internetauftritt. Weitere Tätigkeitsfelder sind eine Sammlung mit wichtigen Hinweisblättern für den täglichen Handlungsbedarf, zum Beispiel über warentypische Eigenschaften, ferner soll die Öffentlichkeitsarbeit intensiviert werden, unter anderem durch die Teilnahme an den zentralen Branchen-Messen wie der Frankfurter Heimtextil. Die Jungmeister-Tagung findet in diesem Jahr in Leipzig statt, und zwar auf der dortigen Fachmesse Comfortex, besonderes Highlight ist der Innovationspreis, der zum ersten Mal ausgeschrieben und von Star-Designer Ulf Moritz überreicht wird.
aus BTH Heimtex 07/08 (Wirtschaft)