Nachwuchs für Industrie und Handel: Fachhochschule Kuchl

Neubau in Holzbauweise

Seit einem Jahr besitzt die Fachhochschule Holztechnikum Kuchl in Österreich einen beeindruckenden Neubau in moderner Holzbauweise. Dort kam natürlich das aktuelle Wissen der Holztechnik zur Anwendung, gleichzeitig zeigte die Fachhochschule am eigenen Leib, wie schön der Baustoff Holz sein kann.

Die Fachhochschule Holztechnikum Kuchl in dem gleichnamigen kleinen Ort südlich von Salzburg ist für Österreich das, was die FH Rosenheim für Deutschland ist. Der Name ist Programm. Seit einem Jahr verfügt "Kuchl" über einen eindrucksvollen Neubaukomplex in moderner Holzbauweise. Auch der ist Programm. Er macht nach außen sichtbar, was drinnen in den Studiengängen Holztechnik und Holzwirtschaft, Baugestaltung Holz sowie Design- und Produktmanagement vermittelt und erforscht wird.

An einem solchen Projekt beteiligt zu werden, ist für jeden Hersteller und Handwerksbetrieb eine Auszeichnung und ein Ansporn. Denn wer vor den Augen der Lehrer und Absolventen von "Kuchl" besteht, hat gute Chancen, auch bei den Studierenden wahrgenommen und für die spätere Berufspraxis gespeichert zu werden.

Beim Neubau FH Kuchl kamen neueste Erkenntnisse aus der Holzforschung zum Tragen und teilweise hochmoderne Produkttechnologie zum Zuge. Interessant zum Beispiel: Zweiholz-Fenster, eine Entwicklung der Firma Freisinger in Ebbs/Tirol, die von der Firma Lederbauer, Eberschwang, umgesetzt wurde. Im Kuchl bestehen die langgestreckten Fassaden aus Trapezschalung aus unbehandelter Lärche sowie rund 200 Zweiholz-Fenstern. Ihre Besonderheit: Die Vorsatzschale dieser Fenster, die normal aus Aluminium besteht, ist in diesem Falle ebenfalls aus unbehandeltem Lärchenholz. Diese Vorsatzschale ist mit einer Art Bajonettverschluss am eigentlichen Fensterflügel befestigt und bildet so den äußeren Schutz vor Bewitterung. Sie kann im Renovierungsfall kostengünstig ausgetauscht werden. Die inneren Fenster sind aus Fichte bzw. Tanne gearbeitet, im Hartöl-Tauchbad mit UV-Schutz imprägniert und mit Pflegemitteln nachgearbeitet.

Selbstverständlich bestehen auch die Fußböden aus Holz. Rund 2.300 qm Fläche wurden teilweise mit klassischem Stabparkett aus Esche in Selekt-Sortierung, teils mit Esche-Industrieparkett ausgestattet. Besonders reizvoll ist der Boden im Werkstattbereich. Er besteht aus klassischem 22 mm-Stabparkett aus fünf verschiedenen Laubholzarten, wobei die Farbskala von ganz hell bis ganz dunkel reicht und ein ungewöhnliches Bild ergibt.

Zwei Firmen, die seit langem zusammenarbeiten, waren in wesentlichen Bereichen auch am Neubau Kuchl beteiligt: Natural Naturfarben (Scherzenlehner, Leonding b. Linz) und das Raumausstatter-Unternehmen Schlick (Villach). Natural war Lieferant sowohl des Tauchöls, in dem die Fenster imprägniert wurden, als auch des Finish-Öls für alle von der Firma Schlick gelegten und geölten Parkettböden. Beide Unternehmen sind auf dem österreichischen Markt bekannt für hohe Produktqualität und hervorragenden persönlichen Service.
aus Parkett Magazin 05/04 (Referenz)