Ado Goldkante GmbH & Co. KG

Ado will technische Textilien forcieren


Der Gardinen- und Dekostoffhersteller Ado hat seine Umstrukturierung weitestgehend abgeschlossen: "Die Entwicklung vom inhaber- zum managementgeführten Unternehmen ist erfolgreich vollzogen", konstatiert Heinz Otto Müller, Geschäftsführer von Ado International. Rund 3,8 Mio. EUR sollen in die Neuausrichtung geflossen sein. Im Januar war die Umfirmierung der Ado Gardinenwerke in Ado Goldkante bekannt gegeben worden. Dadurch wollte man den Markennamen stärker in den Fokus setzen. Parallel dazu wurde das "Dach" des Konzerns, die Ado Holding, in Ado International umbenannt.

Bereits im Oktober 2008 hatte Ado seine Weberei und Wirkerei in die neu gegründete Deutsche Textilfabrik GmbH & Co. KG (DTF ) ausgegliedert. Davon betroffen waren rund 130 der 560 Mitarbeiter am Stammsitz in Aschendorf, die laut Unternehmensleitung alle neue Arbeitsverträge bekommen haben. Die DTF produziert vorrangig technische Textilien. Geschäftsführer der neu gegründeten Tochterfirma wurde Christoph Schepers. Ein Teil des Maschinenparks war im vergangenen Jahr über ein holländisches Internetauktionshaus verkauft worden.

Im laufenden Jahr will man insbesondere im technischen Bereich mehr Kompetenz demonstrieren. "Dieses neue Geschäftsfeld hat sich sehr positiv entwickelt", berichtete Müller. Dabei handele es sich beispielsweise um Stoffe für Geotextilien, für den Medizinbereich sowie für Filter, Trägertextilien und Dichtungen für die Automobilbranche. Weitere Entwicklungen seien in der Pipeline.

Nach den Entlassungen im Frühjahr 2008 werde jetzt wieder neu eingestellt. Das Designstudio sei erweitert worden; einen Teil der Kollektion gibt Ado bei anderen Webern in Auftrag. "Die neu gegründete DTF kann sich inzwischen vor Aufträgen kaum retten", äußerte sich Handelsmarketingchef Armin Strube gegenüber BTH Heimtex.

Trotz der Umstrukturierungsmaßnahmen zieht Ado für das Geschäftsjahr 2008 eine zufriedenstellende Bilanz. Der Umsatz liegt laut Strube stabil auf Vorjahresniveau (129 Mio. EUR). Trotz der Finanzkrise in den USA habe man im Ausland unterm Strich ein leichtes Wachstum verzeichnen können. Der Inlandsmarkt sei stabil gewesen.
aus BTH Heimtex 03/09 (Wirtschaft)