Oeko-Tex Institutsleiter-Treffen in Kapstadt

Klares Bekenntnis zu Produktsicherheit

Zürich/Kapstadt - Mit knapp 9.000 ausgestellten Zertifikaten alleine im vergangenen Jahr festigt das Oeko-Tex Zertifizierungssystem auch weiterhin seinen Stellenwert als global führende Referenz für die unabhängige Überprüfung von Schadstoffen in Textilien. Dies würdigte die Oeko-Tex Gemeinschaft, indem sich die Leiter der weltweit in 41 Ländern vertretenen Mitgliedsinstitute am 27. und 28. Oktober zu ihrer jährlichen Tagung diesmal in Südafrika trafen, wo eines der autorisierten Prüfinstitute seinen Sitz hat. Ihr Bestreben, auch in bislang eher unbedeutenden Märkten wie Afrika das Bewusstsein für gesundheitlich unbedenkliche Textilprodukte zu wecken, unterstrichen die Oeko-Tex Verantwortlichen durch einen Kundenabend bei Südafrikas größtem Textileinzelhändler, an dem Vertreter Oeko-Tex zertifizierter Unternehmen, Interessenten aus Industrie und Handel sowie Medienvertreter teilnahmen.

Im Hinblick auf die Weiterentwicklung des Oeko-Tex Kriterienkatalogs bekräftigten die Institutsleiter, auch künftig Herstellern, Händlern und Anwendern von Textilien ein Höchstmaß an Produktsicherheit zu bieten. Grundlage für die beschlossene Neufassung der Prüfkriterien bildet die ständige Marktbeobachtung, die Harmonisierung mit nationalen und internationalen Vorschriften und Gesetzen sowie die Berücksichtigung neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse. Zu den neuen Prüfparametern gehört die Aufnahme von decaBDE (Decabromodiphenylether) und HBCDD (Hexabromocyclododecan) in die Liste der verbotenen flammhemmenden Substanzen sowie die Ausweitung der Reglementierung der Phthalate DEHP (Di-(2-ethylhexyl)-phthalat), BBP (Butylbenzylphthalat) und DBP (Dibutylphthalat) auf die Produktklassen III und IV, da diese Substanzen auf der offiziellen REACh-Kandidatenliste für SVHC-Stoffe aufgeführt wurden. Neu sind der zusätzliche Totalaufschluss von Blei und Cadmium im Rahmen der Oeko-Tex Schwermetall-Prüfungen sowie die Aufnahme von Perfluoroctansulfonaten (PFOS) und Perfluoroctansäure (PFOA) in den Kriterienkatalog. In ihrer Gesamtheit gehen die Oeko-Tex Produktanforderungen nach wie vor deutlich über gesetzliche Vorgaben hinaus.

"Sämtliche eingeführten Maßnahmen zur Sicherstellung des Prüfniveaus und Einhaltung der Produktqualität", so Generalsekretär Raimar Freitag, "haben sich seit Jahren bewährt und werden selbstverständlich ebenfalls weitergeführt." Zu diesen gehören beispielsweise regelmäßige Produktkontrollen im Markt. Alleine im letzen Jahr wurden knapp 20 Prozent aller ausgestellten Zertifikate überprüft. Weitere Maßnahmen zur Qualitätssicherung sind aber auch die internen Ringtests zwischen den Oeko-Tex Prüfinstituten sowie unangemeldete Betriebsbegehungen zertifizierter Unternehmen durch unabhängige Oeko-Tex Auditoren.

Aktuell beteiligen sich über 8.000 Unternehmen aus weltweit 85 Ländern aktiv am Oeko-Tex Zertifzierungssystem, darunter Textil- und Bekleidungshersteller aller Verarbeitungsstufen, Zubehörlieferanten, der Einzelhandel sowie Produzenten von Farbstoffen und Hilfsmitteln. Nähere Informationen zu den Beschlüssen der Oeko-Tex Institutsleitersitzung sind über das Sekretariat in Zürich erhältlich. Kontakt: info@oeko-tex.com.
aus Haustex 12/08 (Wirtschaft)