Laroma

Zwei Innovations-Preise


Schleswig - Die Herstellerfirma Laroma Vertriebs- und Entwicklungs GmbH hat im Oktober gleich zwei begehrte Preise für ihre technische Erfindung zum Umbetten pflegebedürftiger Patienten gewonnen. Bald könnte mit diesem automatisierten Gestell die Arbeit des Pflegepersonals wesentlich erleichtert werden. Auf der diesjährigen Erfindermesse "Ideen-Erfindungen-Neuheiten" in Nürnberg wurde diese außergewöhnliche Innovation der Schleswig-Holsteinischen Firma mit dem zweiten Preis des Erfinder-Wettbewerbs "i hoch 3" der bundesweiten Initiative "Signo Erfinderclubs" ausgezeichnet. Unterstützt wird das Programm Signo vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, das die innovativen Ideen von Hochschulen, Unternehmen und freien Erfindern fördert.

Ein vergleichbares Gerät ist europaweit nicht zu finden. Daher war die intelligente Erfindung von Laroma-Mitgesellschafter und Diplomingenieur Gerhard Winter der Jury der internationalen Fachmesse Iena 2011 ebenfalls eine Silbermedaille wert. "Die zweifache Ehrung ist eine schöne Anerkennung für unsere Firma", freut sich Geschäftsführer Heinz-Eberhard Müller über die beiden jüngsten Auszeichnungen. Die Wende-Vorrichtung ist speziell für gehandicapte und bettlägerige Personen geeignet.

Bei dem preisgekrönten Prototyp von Laroma handelt es sich um ein speziell konstruiertes Gestell, dass über eine Seilvorrichtung eine Schlafmatratze trägt. Die neu entwickelte Konstruktion soll vor allem im Pflegebereich in Kombination mit dem hoch flexiblen Laroma-Schlafsystem das Heben der Patienten leichter machen. "Das Pflegepersonal muss beim Umbetten häufig sehr viel Kraft aufwenden, um die Patienten anzuheben - das führt zu Rückenproblemen", beschreibt Heinz-Eberhard Müller die derzeitige Situation im Pflegedienst. Die Handhabung des Wendegerätes lässt sich bei Bedarf auch automatisieren und per Video überwachen. "Das ist gerade bei Patienten sinnvoll, die alle zwei Stunden umgebettet werden müssen, um sich nicht wund zu liegen", erklärt Müller die Funktionsweise des Gestells.

"Unser Ziel war es, das Pflegepersonal in professionellen Pflegeeinrichtungen ebenso wie die Angehörigen in der häuslichen Pflege zu entlasten", berichtet Gerhard Winter, der das innovative Gerät konstruiert hat. "Das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie will mit dem Programm Signo produktive Unternehmen und Erfinder zusammenbringen, um dem Mangel an Innovation in Deutschland entgegenzuwirken", erzählt Winter weiter. Beurteilt wird die Erfindung dabei nach der Verwertbarkeit, dem Nutzen und der Neuigkeit des vorgestellten Produkts.

Durch die hohe Flexibilität der Laroma-Matratze entstand die Idee zur Wendevorrichtung. Im vergangenen Jahr erhielt Laroma bereits von der Iena eine Bronzemedaille für die individuellen Einstellungsfunktionen ihres Matratzen-Systems. Angefangen hatte alles vor 25 Jahren, als der erfinderische Kopf von Laroma, Gerhard Winter, nach einem Surf-Unfall von starken Rückenschmerzen geplagt war und seine Matratze genauer unter die Lupe nahm. Dem Sportlehrer und Physiker fiel dabei auf, dass in der Seitenlage sein Becken immer tiefer in die Matratze einsank als sein Oberkörper bzw. die Schultern. "Auf meiner normalen Matratze musste meine Wirbelsäule zwangsläufig eine Krümmung einnehmen, mit der Folge, dass die Bandscheiben einer Keilpressung ausgesetzt wurden und ich Rückenschmerzen bekam".

Damit sich die Bandscheiben im Schlaf wieder regenerieren können, tüftelte Winter eine Matratze aus, mit der die Wirbelsäule in der Seitenlage eine waagerechte Form ohne Krümmung einnimmt. Daraus entstand die hochflexible Laroma-Matratze. "Erst durch die Beweglichkeit der Matratze entstand die Idee und auch die Möglichkeit, ein passendes Wendegerät zu entwickeln. Die Matratze lässt sich einfach zusammenrollen, so dass zum Beispiel das Beziehen der Matratze wesentlich einfacher und das Wendegerät leichter zu handhaben sind", beschreibt Heinz-Eberhard Müller die Entstehungsgeschichte der preisgekrönten Wendevorrichtung. Das Laroma-Schlafsystem ist ebenso wie die Wendevorrichtung patentiert bzw. zum Patent angemeldet.

Firmenprofil: Seit über 20 Jahren beschäftigt sich das Team von Laroma mit der Verbesserung der Lebensqualität und Leistungsfähigkeit von Menschen mit Schlafstörungen und/oder Rückenproblemen. "Morgens erholt aufwachen, ausgeruht und frei von Beschwerden - das ist ein Wunsch vieler Menschen mit Rückenproblemen", beschreibt Geschäftsführer Heinz-Eberhard Müller die Hintergründe der langjährigen Forschung des Unternehmens. Voraussetzung für eine bestmögliche nächtliche Regeneration der Rückenpartie und der Bandscheiben ist die optimale Lagerung der Wirbelsäule in ihrer natürlichen Form. Die Laroma-Matratze besitzt einen einzigartigen Katamaranaufbau. Dieser ermöglicht eine individuelle und bedarfsgerechte Schulterabsenkung und Beckenunterstützung. Bei der Lattenrostmatratze Laroma befindet sich der hoch flexible Lattenrost in der Matratze und trennt die Komfortliegefläche von den Seitenholmen. Der starre Rahmen des herkömmlichen Lattenrostes entfällt. Ein Matratzenbezug hält alle Einzelteile formstabil zusammen. Die konstruktiven Merkmale der Katamaranbauweise ermöglichen eine perfekte Schlaf- und Liegeposition, und machen die Laroma-Matratze zur ersten individuell konfektionierbaren Maßmatratze. Nähere Informationen zum Laroma Schlafprinzip unter http://www.laroma.de
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