Henkel Thomsit startet mit neuen Easy-Produkten ins Jahr 2004

Ziel sind 6% Umsatzzuwachs in Deutschland

Mit einer Strategie, die die Kerngeschäfte stärker in den Focus rückt, hat Henkel Bautechnik 2003 rund 360 Mio. EUR umgesetzt. Davon entfielen 25% bzw.90 Mio. EUR auf Thomsit-Fussbodentechnik. In Deutschland konnte zwar der Absatz gehalten werden, "strukturelle Sortimentsveränderungen" ließen jedoch den Umsatz um 4,5% auf 56 Mio. EUR sinken. Externes Wachstum durch Akquisitionen ließ sich zumindest in Deutschland noch nicht realisieren: Die angebotenen Objekte passten nicht in die Henkel-Strategie, die Wunschkandidaten waren noch nicht gesprächsbereit.

Mit einem "insgesamt soliden Ergebnis" hat der Geschäftsbereich Thomsit Fussbodentechnik innerhalb der Henkel Bautechnik das Jahr 2003 abgeschlossen. In Zahlen ausgedrückt bedeutet das einen Umsatz von 90 Mio. EUR, beflügelt durch den weiterhin positiven Trend im Auslandsgeschäft. Schwerpunkt-Märkte blieben Osteuropa, China und Südostasien, "erfreulich entwickelt" haben sich auch West- und Südeuropa.

Im Heimmarkt Deutschland hatte es Thomsit dagegen etwas schwerer: Die schwierige Situation am Bau und in der Branche sowie "strukturelle Sortimentsveränderungen" ließen den Inlands-Umsatz um 4,5% auf 56 Mio. EUR nachgeben. "Insolvenzen im Großhandel und bei Objekteuren haben uns das Leben schwer gemacht", begründet Wolfgang F. Heck, Leiter des Deutschland-Geschäftes der Henkel-Bautechnik die Einbußen, räumt zugleich offen ein, dass auch neue Produkte nicht wie erwartet im Markt ankamen. Als Beispiel nennt er den Flüsterkleber für Laminat. "Wir haben erkannt, dass Laminat ein Produkt für die schwimmende Verlegung ist und bleibt", lautet das Fazit, dass man aus der nicht zufriedenstellenden Resonanz auf den Flüsterkleber gezogen hat.

Freude bereiten dem Branchenprimus inzwischen wieder die Spachtelmassen: Nachdem "temporäre Qualitätsprobleme" beseitigt werden konnten, habe der Umsatz hier wieder "rasant angezogen", berichtet Norbert Blach, Geschäftsbereichsleiter Thomsit.

Positiv vermerkt wird zudem, dass der Absatz 2003 auf Vorjahres-Niveau gehalten werden konnte und Thomsit seinen Marktanteil gegenüber dem Vorjahr ausbauen konnte.

Für 2004 glauben Heck und Blach nicht an eine globale Trendwende, sind für Thomsit aber dennoch optimistisch, da hier längst "die Weichen gestellt sind, um die in jeder Krisensituation steckenden Chancen zu nutzen". Für Deutschland planen sie immerhin ein Umsatzplus von über 6%, international sogar von deutlich über 10%.

"Da sich Innovationen stets als ein erfolgreicher Weg aus der Krise empfehlen", stellt Thomsit 2004 ganz ins Zeichen seiner neuen Easy-Technologie. "Die Produkte dieser neuen Linie wiegen weniger, sind ergiebiger und angenehmer zu verarbeiten als verwandte Standardklebstoffe - bei gewohnt hochwertiger Qualität", wirbt Blach für das Programm. Zudem will Thomsit bei der Dienstleistung in die Offensive gehen - mit der Weiterentwicklung seines Bodenliga-Konzeptes. Mehr darüber lesen Sie auf Seite 88.

Generell seien die Bauklebstoff-Aktivitäten eindeutig zur Henkel-Kernkompetenz erklärt worden, betont Heck. Untermauert werde dies durch weltweit ausgerichtete, zielorientierte Expansionsbestrebungen. Zwar habe in Deutschland noch kein "attraktiver Zukauf" realisiert werden können, aber im Ausland, etwa in Mexiko mit dem Bauchemie-Geschäft Fester oder in Finnland/Estland mit den Makroflex-Abdichtungsaktivitäten. Hierzulande hätten die speziell im Bereich der Fussboden- und Fliesen-Technik angebotenen Akquisitionsobjekte nicht in die strategische Ausrichtung der Henkel Bautechnik gepasst, bedauert Heck. "Und unsere Wunschkandidaten waren leider bislang noch nicht gesprächsbereit."
aus BTH Heimtex 02/04 (Wirtschaft)