Holz-Richter ist 50 Jahre jung

Fußboden-Ausstellung auf 1.500 qm

Mit 2.000 Musterböden auf einer Fläche von rund 1.500 qm hat Holz-Richter aus Lindlar bei Köln sicher eine der größten Ausstellungen von Parkett und Laminatfußböden. Eine noch größere Auswahl an Böden scheint kaum möglich, urteilen viele Fachleute. Ungewöhnlich ist vor allem die Vielfalt an Herstellern und Marken.

Holz-Richter feierte im Mai sein 50jähriges Bestehen. Das Unternehmen ist mit 200 Mitarbeitern nicht nur ein wichtiger Arbeitgeber in der 22.000 Einwohner-Gemeinde Lindlar im Bergischen Land, sondern zählt auch zu den größten und namhaftesten Betrieben der Branche in Deutschland. Das Geschäft gründet sich auf drei Standbeine: Den Großhandel für Schreiner, Zimmerleute, Parkett- und Bodenleger sowie andere Handwerker, den Holz-Einzelhandel mit Bodenausstellung und das Tochterunternehmen Giardino mit Gartenmöbeln, Saunen und Terrassenböden. Giardino wird von der Geschäftsführerin Anita Richter gemeinsam mit Markus Wieja geleitet.

Im Zeitraum 1993 bis heute entstand auf über 40.000 qm Gesamtbetriebsfläche ein Gebäudekomplex mit 6 Lagerhallen und insgesamt 23.000 qm Hallenfläche. Hier werden beachtliche Mengen an Holzfußböden, Innentüren, Gartenhölzern, Schnittholz und Platten vorrätig gehalten. Das kann noch mehr werden, denn 6 ha Erweiterungsfläche hat sich Holz-Richter in unmittelbarer Nähe des gegenwärtigen Standortes bereits gesichert. Durch Großeinkauf, eigene Importabteilung und Hafenlager kann Holz-Richter Privatkunden wie Handwerker mit einer Fülle von Marken- und Qualitätsprodukten beliefern.

Hinein ins Fußboden-Paradies

Durch den Haupteingang führt der Weg direkt in die Fußbodenabteilung. Links und rechts breitet sich eine endlos scheinende Vielfalt an Böden mit unterschiedlichen Oberflächen aus. Zeitweise stehen bis zu acht Fachberater zur Verfügung. Leiter der Bodenabteilung ist Andreas Mitzscherlich. Einkauf, Einzelhandel und Großhandel sind sein Arbeitsbereich. Seine Einschätzung zur gegenwärtigen Wirtschaftslage klingt positiv: "Sowohl bei Parkett wie bei Laminatböden haben wir in 2009 Umsatzsteigerungen. Eine Krise spüren wir bisher nicht."

Dabei liegt Holz-Richter abseits großer Zentren und rund 40 km von Köln entfernt. Das tut dem Zulauf jedoch keinen Abbruch. Als Hauptabsatzregion reklamiert das Unternehmen ein Einzugsgebiet von 100 km im Umkreis und die Kfz-Kennzeichen auf dem Parkplatz zeugen von Popularität weit darüber hinaus.

Vor zwei Jahren erklärte Geschäftsführer Dr. Markus Richter im Interview mit dem ParkettMagazin: "Wir unterscheiden zwischen dem reinen "Preis-Bedarfsdeckungskäufer" und dem anspruchsvollen Kunden. Der eine entscheidet anhand eines kleinen Handmusters, der andere will verschiedene Alternativen in der Flächenwirkung sehen."

Beiden Kundentypen wird bei Holz-Richter alles geboten. Schiffsböden in Buche, Eiche und Ahorn gehören zu den Produkten, die über den Preis verkauft werden. "Da muss man auch Parkettangebote ab 9,99 Euro haben", sagt Andreas Mitzscherlich. Nur mit Laminatböden lässt sich dieser Preis noch unterbieten.
Wer deutlich mehr investieren will, erhält in der großzügigen und tageslichtdurchfluteten Ausstellung einen umfassenden Einblick in die Welt der Holz- und Laminatfußböden. Neben der Eigenmarke Hori-Parkett führt Holz-Richter die Produkte anerkannter Weltmarken.

Beim größten Haro-Einzelstandort-Händler stehen Böden aus dem Hause Hamberger natürlich im Mittelpunkt. Das gilt für das Laminat-Sortiment ebenso wie für die Haro-Holzfliese Celenio und setzt sich fort bis hin zu den edlen Erzeugnissen der Parkettmanufaktur.

Aber auch Kährs, Tilo, Mafi, Karelia, Tarkett sowie Thede & Witte sind im Parkett-Angebot vertreten. Parador und die Meisterwerke liefern sowohl Fertigparkett als auch Laminat und sitzen dazu als Lieferanten von Wand- und Deckenpaneelen sowie Zubehör mit im Boot. Der breit gefächerte Laminatbodensektor wird darüber hinaus von Alloc, Terhürne, Kronotex, Kronoswiss und in jüngster Zeit verstärkt von Kaindl bedient. Bodenpflegemittel kommen von RZ, Dr. Schutz, Watco und Natura. Unterlagsbahnen bietet Floormuffler, Parkettsiegel tragen die Marken Clou und Zweihorn und Sockelleisten kommen unter anderem von Hoco.

Eigene Abteilung für Landhausdielen

Dekoration wird in der Holz-Richter-Bodenausstellung dezent eingesetzt. Ein gedeckter Esstisch, Wohnraum-Accessoires vor farbigem Wandbelag, eine freistehende Badewanne, die nassraum-taugliches Parkett signalisiert - all das sind Farbtupfer auf einer Fläche, die vor allem den Bodendekoren gewidmet ist. "Wir haben unseren eigenen Stil", sagt Andreas Mitzscherlich. "Auf Shop-in-Shop-Systeme greifen wir nicht zurück."

Im Obergeschoss wird es noch eine Spur exklusiver. Hier werden hochwertige Landhausdielen gezeigt. Ein Gefühl für Länge vermittelt eine 15 m lange Douglasien-Diele. Und eine Highland-Eiche in Maßen von 2.000 x 132 x 15 mm mit Klick-Verriegelung zeigt, dass die technische Entwicklung dem Verleger immer mehr entgegen kommt.

Solidfloor, die Marke des großen niederländischen Importeurs Fetim, erhält in der Dielenabteilung von Holz-Richter einen prominenten Platz. "Gealterte Böden werden gut angenommen", sagt Andreas Mitzscherlich und Fachverkäufer Christoph Buchholz ergänzt: "Der Trend zu dunklen Böden reißt zwar nicht ab, doch in den letzten Monaten kann man eine steigende Nachfrage nach weiß gefärbten Oberflächen erkennen."

Der Kunde, so heißt es, ist immer besser informiert. Dafür sorgt auch Holz-Richter selbst mit einem guten und ausführlichen Internet-Auftritt. Meist, sagt Christoph Buchholz, fragt der Verbraucher zunächst nach den Eigenschaften eines Bodens, erst dann nach dem Preis. Den kann der Besucher an den ausgepreisten Bodenexponaten allerdings ohnehin gleich erkennen und vergleichen.

Mit billiger Massenware und Standardlösungen gibt man sich bei Holz-Richter nicht zufrieden. "Wir haben keine Wegwerfware im Programm", betont Dr. Markus Richter. "Hochwertige Markenprodukte halten länger und werden der Forderung nach nachhaltigem Wirtschaften gerecht." Der Holzhändler möchte sich an exzellenter Beratung messen lassen. Insgesamt hat er 50 geschulte Profiverkäufer unter Vertrag, die sich ausschließlich mit Holz und Holzprodukten befassen. "Gemeinsam mit dem Kunden suchen sie die individuelle Optimallösung."

Ein Stamm von 50.000 Kunden gibt dem Unternehmenskonzept Recht. Von besonderer Bedeutung für Holz-Richter sind dabei die Profikunden. 75% seines Umsatzes macht der Holzhändler mit Schreinern, Messebauern, Ladenbauern, Zimmereien, Industriebetrieben sowie dem Holz- und Baustoffhandel.


50 Jahre Holz-Richter

1959 wurde der Familienbetrieb von Frank und Berta Richter gegründet. 1976 zog man mit 9 Mitarbeitern aus dem Ortskern hinaus in den Industriepark Klause. 1991 übernahm der Unternehmensberater Dr. Markus Richter die Leitung vom Vater und baute die Holzhandlung zu einem mittelständischen Unternehmen aus. Für die gewerblichen Kunden gab es im Rahmen des 50-Jahr-Festes eine "Große Jubiläumsfeier". Die Resonanz auf persönliche Einladungen überstieg die Erwartungen. Bei etwa 5.000 potentiellen Kunden in der Region, wovon 2.500 kaufende Kunden sind, folgten fast 1.000 Zusagen. Bis in den frühen Morgen wurde getanzt und gefeiert. Und auch für fachliche Gespräche gab es ausreichend Gelegenheit, denn ebenfalls anwesend waren die Repräsentanten der 80 wichtigsten Holz-Richter-Lieferanten.
aus Parkett Magazin 04/09 (Wirtschaft)