VdP: Jahresversammlung in Bad Honnef

Rückgang bei Absatz und Produktion

Die Jahresstatistik des Verbandes der Deutschen Parkettindustrie gilt als Indikator der Lage der deutschen Parkettbranche. Und die sieht nicht rosig aus. "Die Finanzkrise wirkt sich stärker auf uns aus, als mancher es sich vorgestellt hat", sagte VDP-Präsident Plessmann auf der Mitgliederversammlung Ende April in Bad Honnef. "Wir haben im vergangenen halben Jahr deutlich zweistellige Rückgänge bei Produktion und Absatz zu verzeichnen."

Sechsundzwanzig Unternehmen sind Mitglied im Verband der deutschen Parkettindustrie (VDP). Drei davon sind keine Parketthersteller, sondern Fördermitglieder aus verwandten Branchen - Leifheit (Reinigung), Stauf (Verlegewerkstoffe), Weinig (Holzbearbeitungsmaschinen). Neue Mitglieder konnten mit Parador und Hain hinzu gewonnen werden. Damit repräsentiert der Verband aber noch nicht die gesamte deutsche Branche. Hersteller wie Bimbo, Boxler, Osmo oder das Oldenburger Parkettwerk fehlen in der Liste.

Holzböden laufen besser als andere Holzprodukte

Die gute Nachricht lautet: Der Parkettindustrie geht es nicht so schlecht wie dem übrigen Holzgewerbe. Letzteres hatte im Februar 2009 einen Umsatzrückgang von -25% zu verkraften. Dagegen verzeichneten Holzfußböden - Beispiel Parketttafeln - mit -11% einen geringeren Umsatzverlust. Allerdings sank im 1. Quartal 2009 die Produktion noch einmal dramatisch, laut VDP um -18,2% gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Einziges Trostpflaster: Zu Beginn der Krise, im 4. Quartal 2008, betrug der Rückgang noch -22,9%.

Somit setzte sich Anfang 2009 der Trend fort, der bereits das gesamte vergangene Jahr geprägt hat und durch das Krisenquartal 4/2008 verstärkt worden war. Insgesamt bescherte 2008 der deutschen Parkettindustrie einen Produktionsrückgang auf rund 11 Mio. qm, entsprechend einem Wertverlust von rund 11% auf 266 Mio. EUR.

Massivparkett trotzt der Krise

Zuwächse gab es 2008 bei Landhausdielen, bei 14/16 mm Stabparkett und bei Parkettdielen. Hinter letzteren verbirgt sich in ganz überwiegendem Maße die 22 mm Massivdielen-Produktion von Drüsedau. Deutlich gesunken ist laut VDP-Statistik die Produktion von Mehrschicht- und Mosaikparkett.

Exporte im Plus, Importe im Minus

Der Parkettexport erreichte 2008 noch ein Gesamtplus von 4,8%. Das wird in erster Linie von Mehrschichtparkett getragen. Zuwachs verzeichnete auch der Mosaikparkett-Export. Zurückgegangen ist die Ausfuhr von Stabparkett. Hauptabnehmer für deutsches Mehrschichtparkett ist die Schweiz, deutlich vor Österreich, Frankreich, Italien, Norwegen und Russland.

Mehrschichtparkett-Importe waren 2008 rückläufig. Österreich ist bei weitem der wichtigste Lieferant, gefolgt von China, Polen, Indonesien, der Schweiz, Litauen und Thailand.

Der VDP steigert Öffentlichkeitsarbeit

Die Veröffentlichungsrate von Parkett-bezogenen Themen in der Tagespresse konnte 2008 deutlich auf 56 Mio. Auflage erhöht werden. "Parkett im Bad" war das Hauptthema. Zur Marketingstützung wurde zudem eine Medienpartnerschaft mit der Internet-Plattform "Das Haus" eingegangen. In der Entwicklung ist eine Parkettleger-Datenbank für ganz Deutschland, in die aber nur jene Parkettlegebetriebe aufgenommen werden sollen, die auch bei der deutschen Parkettindustrie einkaufen.
aus Parkett Magazin 04/09 (Wirtschaft)