PEFC

3. Runder Tisch "PEFC-Wald als Lebensraum" mit Umweltschutzgruppen


Der 3. Runde Tisch, organisiert von PEFC Deutschland e.V. in Zusammenarbeit mit der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald, fand unter reger Beteiligung im März in Bonn statt. Mehr als 40 Vertreter von am Wald interessierten Gruppen, darunter Waldbesitzer, Förster und Vertreter von Umweltschutzgruppen, wie NABU und BUND, diskutierten über die ökologischen Kriterien der PEFC-Waldstandards. Die Ergebnisse der Runden Tische dienen der PEFC-Arbeitsgruppe "Standards" als Grundlage zur Erarbeitung der neuen deutschen PEFC-Richtlinien für eine nachhaltige Waldwirtschaft, die turnusgemäß alle fünf Jahre überprüft werden. Dieser offene und transparente Revisionsprozess unter Beteiligung aller Interessengruppen ist notwendig, um zum einen eine breite gesellschaftliche Akzeptanz der Standards zu erreichen und zum anderen die strengen Anforderungen von PEFC International an nationale Zertifizierungssysteme zu erfüllen.

Ziel war dabei, ein Forum für den Dialog mit Umweltschutzgruppen zu schaffen, um mit deren Hilfe die PEFC-Waldstandards für Deutschland weiterzuentwickeln. Dies kann als Neuausrichtung des PEFC verstanden werden. In der Vergangenheit gab es Kritik von den NGOs, dass sie nicht, wie beim FSC üblich, involviert würden. Der Präsidenten der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald, Staatssekretär a.D. Dr. Wolfgang von Geldern, wies darauf hin, dass ein Konsens zwischen Waldbesitz und den Naturschutzgruppen zunehmend notwendig wird, da diese die öffentliche Meinung entscheidend mitprägten. Jedoch dürfe die Sozialpflichtigkeit des Eigentums auch nicht über strapaziert werden. Es wurde kontrovers diskutiert, insbesondere über die Themen Totholz, Polterspritzung und Wildverbiss.

"Ich freue mich, dass die großen Umweltverbände aus der Deckung gekommen sind und aktiv mitdiskutiert haben. Dies ist in der Geschichte von PEFC in Deutschland bisher einmalig", konstatierte Dirk Teegelbekkers, Geschäftsführer von PEFC Deutschland e.V. nach Abschluss der Veranstaltung.

Mit einer zertifizierten Waldfläche von mehr als 225 Mio. Hektar ist PEFC das weltweit größte forstliche Siegel, das sich zur Aufgabe gemacht hat, flächenmäßig eine nachhaltige Waldbewirtschaftung zu etablieren und damit die Sicherung von Waldökosystemen für nachfolgende Generationen zu gewährleisten. Seit der Gründung von PEFC Deutschland im Jahr 1999 wurden mit mehr als 7,3 Mio. Hektar rund zwei Drittel der deutschen Waldfläche zertifiziert. Aktuell sind knapp 1.100 Holz verarbeitenden Unternehmen nach PEFC-zertifiziert und bieten entsprechend auch Produkte mit dem PEFC-Siegel an.
aus Parkett Magazin 04/09 (Wirtschaft)