TrendSet München / Early bird Hamburg

Fachmessen für Lifestyle und Wohnambiente

Die regionalen Fachmessen TrendSet in München (18. - 20. Juli 2009) und Early bird in Hamburg (1.-3. August) haben in diesem Jahr an Bedeutung gewonnen wie Reaktionen der Aussteller und orderwilligen Fachbesucher zeigen. Im Süden und im Norden suchte das Fachpublikum aus Deutschland - laut Aussagen nicht nur regional - und den jeweils umliegenden Nachbarländern qualitativ hochwertige und individuelle Produktneuheiten für das kommende Herbst- und vor allem Weihnachtsgeschäft. Aus dem textilen Bereich waren die meisten Hersteller auf beiden Fachmessen vertreten, obwohl in München oft nicht mit eigenem Stand, sondern präsentiert im Programm des Vertreters.

Große Auswahl, guter Überblick

Die 94. TrendSet (Internationale Fachmesse für Wohnambiente Tischkultur, Lebensart) in München ging, so der Geschäftsführer Klaus Pannier, mit einem sehr guten Ergebnis zu Ende. Mit einem Plus von 1,68 Prozent konnte sie im Vergleich zum Sommer 2008 eine leicht steigende Tendenz aufweisen. Insgesamt wurden 31.894 Fachbesucher aus Deutschland, Österreich, der Schweiz, Norditalien und den angrenzenden EU-Mitgliedsländern gezählt. 1.100 Aussteller zeigten im Münchner Messegelände in acht Hallen auf insgesamt 88.000 qm 2.300 Kollektionen von Top- und Spezialanbietern. Gegliedert war das Angebot gut gemixt in zehn Schwerpunkte, wobei die Bereiche Möbel, Lampen, Accessoires neben Glas, Porzellan, Keramik und Küche, Haushalt, Gourmet an erster Stelle stehen, gefolgt von Papeterie, Wellness-Produkten, Garten, Schmuck, Lederwaren, Basteln und Bijoutex. Erweitert hat sich vor allem die Auswahl zum Thema Floristik.

Als angenehm wurde neben der übersichtlichen Gliederung besonders die entspannte Messe-Atmosphäre bezeichnet. Aussteller und Fachbesucher hatten Gelegenheit miteinander zu sprechen, Erfahrungen und Wünsche auszutauschen. Das gute Orderverhalten und die Zufriedenheit der Aussteller ergeben eine positive Bilanz. Der Handel kaufte ein, suchte und hatte Ideen und zeigte sich aufgeschlossen für Produktinszenierungen. Qualität, Nachhaltigkeit und Handwerkskunst spielen weiterhin eine entscheidende Rolle. Auch die Farbtrends bestätigten sich: Weiß, Silber und alle Arten von Rot geben den Ton an. Daneben sind Lila, Braun, Grün, begleitet von Grau und diversen Blautönen, angesagt.

Erfolgreicher Markt mit Ideen

Bereits im Vorfeld der Early bird, der "größten Konsumgütermesse für Fachhändler und gewerbliche Endverbraucher in Norddeutschland", die Anfang August in den Hallen der Hamburger Messe und Congress GmbH stattfand, stellte Messeleiter Volker König eine ungewöhnlich hohe Zahl von neuen Kunden fest, die die Early bird zum ersten Mal besuchen wollten. Auch bei den Ausstellern - insgesamt 847 - konnte er rund vier Prozent mehr verzeichnen. Entsprechend positiv lautete die Schlussbilanz: Mit 7.101 Besucherfirmen und 13.763 Einzelpersonen erzielte die Early bird ein Besucherplus von jeweils 6,1 Prozent und 3 Prozent im Vergleich zum Sommer letzten Jahres.

Neben den Produktangeboten zu den Bereichen Wohnen + Dekorieren, Papeterie + Büro, Schmuck + Accessoires, Parfümerie + Wellness wurden im Rahmenprogramm für die gesamte Branche interessante Themen aufgegriffen. In Seminaren ging es um Warenpräsentation und individuelle Shopgestaltung (Silvia Leins-Bender), ebenso um "Online-Shop - Investition der Zukunft (Frank Stelzer). Wichtiges Thema der Fachmesse war auch hier der enge Kontakt zwischen Lieferanten und Einzelhändlern - und zwar in Form von Netzwerken auf Lieferantenseite, aber auch im Handel. "Das ewige Konkurrenzdenken der Einzelkämpfer ist Schnee von gestern und hat ausgedient." Eine Sonderfläche von ca. 250 qm diente als Bühne für den "Marktplatz der Ideen", auf dem sozusagen der Handel aufgefordert wurde, den Veranstaltern, nämlich den Lieferanten, Ideen und Anregungen aufzuzeigen, die diese dann umzusetzen haben. Die Hersteller ihrerseits empfahlen den Fachhändlern, rechtzeitig ihr Angebot zu analysieren, Marktlücken zu suchen und das Sortiment und den Mix hochwertiger und individueller zu gestalten. Oft ließe es sich dann mit einfachen Mitteln optisch vom Mitanbieter absetzen.

Sicher nicht unwesentlich für die Zuwachsraten bei Ausstellern und Besuchern ist das praktische und Konsum orientierte Umgehen mit Trends und jungen, frischen Designideen. 50 Designer, viele von ihnen aus Hamburg und Berlin, zeigten auf der Design-Insel extravagante Accessoires und witzige Geschenkvorschläge. Auf der wie auf jeder Early bird veranstalteten Trendshow ging es um die aktuellen Trends für die kommende Herbst- und Wintersaison und das richtige Präsentieren in passender Umgebung, das heißt mit schlichten Warenträgern. "Dem Trend ein Gesicht geben" nennt das die Hamburger Interieur-Designerin Anette Stranghöner. Der Trend muss bei der Präsentation zur Wirkung kommen, am besten mit der Trendfarbe, die durchgängig verwendet werden soll. Spannungsvolle Arrangements mit Gegensätzen wecken Interesse. Entsprechend zu den Trends "Pure Look", "Elegant Chic", "Romantic Nature" und "Authentic Touch" boten sich bereits einige Deko-Tipps.

Auch auf der Early bird zog sich der Natur-Trend durch das Messeangebot: Weiß, Braun, Grau und Erdtöne, Silber- und Schwarz-Weiß-Effekte, aber auch kräftige Farben wie Grün, Lila, Pink. Zu den Materialien wie Holz, Stein, Bambus oder Schiefer kontrastierten metallisch glänzende Oberflächen.
aus Haustex 08/09 (Wirtschaft)