A.S. Création

Inland stabil, aber dramatischer Einbruch in Osteuropa


A.S. Création musste im ersten Halbjahr 2009 einen Umsatzrückgang um 21,4 % auf 63,9 Mio EUR verkraften. Die Einbuße resultiert rein aus dem Ausland, während die Erlöse im Inland gehalten werden konnten. Besonders unerquicklich ist die Situation in den osteuropäischen Märkten außerhalb der EU. Dort hat sich der Umsatz mehr als halbiert, was Vorstand Jörn Kämper auf zwei grundlegende Ursachen zurückführt: "Zum einen haben Währungsabwertungen unsere Ware extrem verteuert und die Wettbewerbsfähigkeit gegenüber heimischen Produkten verschlechtert, zusätzlich verschärft durch höhere Einfuhrzölle. Zum anderen sahen - und sehen - sich die osteuropäischen Kunden mit eingeschränkten Finanzierungsmöglichkeiten konfrontiert, die ihr Bestellverhalten negativ beeinflussen." Eine grundlegende Veränderung der Situation sei derzeit noch nicht erkennbar. Insgesamt stelle sich die konjunkturelle Situation in der ersten Jahreshälfte wie erwartet äußerst negativ dar. "Wir sind allerdings überzeugt, dass es sich nicht um einen strukturellen Nachfragerückgang nach Tapeten handelt, sondern ein temporäres konjunkturelles Problem."

Die Ertragslage von A.S. Création ist laut Zwischenbericht im Wesentlichen durch zwei gegenläufige Einflussfaktoren gekennzeichnet: Den nicht ausgelasteten Produktionskapazitäten und der verbesserten Rohertragsmarge. Per Saldo führten diese beide Faktoren zu einem von 6,3 auf 4,8 Mio. EUR reduzierten operativem Ergebnis und damit einhergehend zu einer leicht von 7,8 auf 7,5 % gesunkenen EBIT-Marge. Das Vorsteuer-Ergebnis beläuft sich dank des positiven Finanzergebnisses auf 5 Mio. EUR (Vj. 6,3 Mio. EUR) der Jahresüberschuss stellte sich bei 3,5 Mio. EUR (Vj: 4,4 Mio. EUR). Angesichts der gesamtwirtlichen Rahmenbedingungen zeigt sich der Vorstand dennoch mit dem Ergebnis zufrieden, zumal sich die Finanzlage der börsennotierten AG im Verlauf des ersten Halbjahres "deutlich gebessert" hat. So konnte die Nettofinanzverschuldung um 7,9 auf 29,9 Mio. EUR verringert und die Eigenkapitalquote auf 54,1 % angehoben werden.

Für den weiteren Jahresverlauf sieht sich der Vorstand aufgrund großer Unsicherheiten über die weitere gesamtwirtschaftliche Entwicklung derzeit nicht in der Lage, eine "seriöse Prognose" abzugeben. "Wir sind aber sicher, dass die getroffenen Maßnahmen geeignet sind, um A.S. Création gut durch die gegenwärtige Finanz- und Wirtschaftskrise zu führen", sagen Kämper und Finanzvorstand Maik Holger Krämer. In den nächsten Monaten will das Unternehmen unverändert in die Entwicklung neuer Produkte und Konzepte investieren.
aus BTH Heimtex 09/09 (Wirtschaft)